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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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die freudige Ungläubigkeit dessen in sich aufsteigen, der überlebt hat, wo andere gefallen sind.
    Mit unbewegten Gesichtern umstellten die Legionäre sie.
    Gaditicus wartete, bis die Waffen der Rebellen fortgeschafft worden waren und die Männer sich in einer finster schweigenden Gruppe zusammendrängten.
    »Und jetzt tötet sie alle!«, bellte er und die Legionäre machten sich ein letztes Mal an die Arbeit. Verzweifelte Schreie wurden laut, doch bald war es vorbei und der kleine Hof lag ruhig da.
    Julius holte tief Luft, als wollte er die Lungen von dem Geruch von Rauch, Blut und aufgerissenen Gedärmen reinigen. Er hustete und spuckte auf den Steinboden, bevor er sein Gladius an einem Leichnam abwischte. Die Klinge war voller Scharten und beinahe unbrauchbar geworden. Es würde Stunden dauern, die Scharten herauszuwetzen, deshalb war es wahrscheinlich besser, das Schwert stillschweigend gegen ein anderes aus der Waffenkammer zu ersetzen. Da sein Magen nun ein wenig aufbegehrte, konzentrierte er sich noch mehr auf die Klinge und auf die Arbeit, die jetzt getan werden musste, bevor sie auf die Accipiter zurückkehren konnten. Er hatte schon einmal aufgeschichtete Leichen gesehen, und bei dieser Erinnerung an den Morgen nach dem Tod seines Vaters glaubte er plötzlich den Geruch nach verbranntem Fleisch wieder in der Nase zu haben.
    »Ich glaube, das war der Letzte«, sagte Gaditicus. Er war blass vor Erschöpfung und stützte vornüber gebeugt die Hände auf die Knie.
    »Wir warten bis zum Morgen und überprüfen noch einmal jede Tür, für den Fall, dass sich noch welche irgendwo im Dunkeln versteckt halten.« Er richtete sich auf und zuckte zusammen, als sich sein Rücken knackend streckte. »Deine Männer sind spät zu Hilfe gekommen, Cäsar. Wir waren lange ganz auf uns allein gestellt.«
    Julius nickte. Zuerst dachte er daran, dem Zenturio zu erklären, was alles nötig gewesen war, um überhaupt zu ihm zu stoßen, doch er sagte kein Wort. Suetonius grinste ihn an. Er drückte ein Tuch auf eine Schnittwunde an der Wange. Julius hoffte, dass das Nähen gehörig schmerzen würde.
    »Er wurde aufgehalten, weil er mich gerettet hat, Zenturio«, sagte eine Stimme. Der Statthalter war wieder zu Bewusstsein gekommen und stützte sich auf die Schultern der beiden Männer, die ihn trugen. Seine Hände, violett verfärbt und unförmig geschwollen, sahen kaum noch wie Hände aus.
    Gaditicus erkannte den römischen Schnitt der schmutzigen, vor Dreck und Blut starrenden Toga. Die Augen des Mannes wirkten erschöpft, doch die Stimme war trotz der aufgeplatzten Lippen klar und deutlich.
    »Statthalter Paulus?«, fragte Gaditicus zögernd und salutierte, als der Stadtkommandant nickte.
    »Uns wurde berichtet, du seiest tot«, erklärte Gaditicus.
    »Ja … so sah es für mich auch eine Zeit lang aus.«
    Dann hob Paulus den Kopf und verzog den Mund zu einem kleinen Lächeln.
    »Herzlich willkommen in der Festung Mytilene, meine Herren.«
    Clodia schluchzte verzweifelt, als Tubruk in der leeren Küche einen Arm um sie legte.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, stammelte sie. Ihre Stimme wurde von seiner Tunika gedämpft. »Er ist immer und immer wieder hinter ihr her gewesen, während der ganzen Schwangerschaft.«
    »Nun komm schon … beruhige dich.« Tubruk tätschelte ihren Rücken und versuchte die Angst zu unterdrücken, die in ihm aufgestiegen war, als er Clodias staubiges, von Tränen überströmtes Gesicht entdeckt hatte. Er kannte Cornelias Amme zwar nicht sehr gut, was er jedoch von ihr mitbekommen hatte, ließ ihn annehmen, dass sie eine unverwüstliche, vernünftige Frau war, die nicht wegen jeder Kleinigkeit zu weinen anfing.
    »Was ist denn los, meine Liebe? Komm, setz dich hier hin und erzähl mir, was passiert ist.«
    Es fiel ihm nicht leicht, seine Stimme so ruhig und bedacht klingen zu lassen. Bei den Göttern … war womöglich das Kind tot? Es konnte jetzt jeden Moment so weit sein, und eine Geburt war immer riskant. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Er hatte Julius versprochen, in seiner Abwesenheit auf Cornelia Acht zu geben, aber bis jetzt war doch alles in Ordnung gewesen. Cornelia war zwar die letzten paar Monate ziemlich zurückhaltend gewesen, aber andererseits hatten viele junge Mädchen Angst, wenn ihre erste Geburt bevorstand.
    Clodia ließ sich willenlos von ihm zu einer Bank an den Öfen führen. Dort setzte sie sich, ohne zuvor den Sitzplatz auf Fettspuren oder Ruß zu

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