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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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herumging und bei jedem Rad laut »Rad« sagte. Der schreiende Mann vor dem Tor schien den beladenen Karren überhaupt nicht zu bemerken, und Brutus riskierte einen zweiten Blick nach hinten. Beim Anblick der Truppe, die sich hinter ihnen versammelt hatte, musste er erstaunt blinzeln. Problematischer war, dass sie sich in einer langen Zweierreihe aufgestellt hatten, was sie trotz ihrer Zivilkleidung sehr verdächtig aussehen ließ – wie eine Gruppe Legionäre, die sich als harmlose Bürger verkleidet hatten. Brutus sprang vom Karren und rannte entrüstet auf sie zu.
    »Ihr sollt nicht in Habachtstellung stehen, ihr Tölpel! Jedes Haus im ganzen Viertel wird seine Wächter losschicken, um nachzusehen, was hier draußen vor sich geht!«
    Die Männer scharrten verlegen mit den Füßen, und Brutus hob verzweifelt den Blick gen Himmel. Da war einfach nichts zu machen. Schon waren die Diener und Wächter der angrenzenden Häuser an die Tore gekommen, um sich den unruhig durcheinander wimmelnden Trupp Soldaten anzusehen. Ringsumher hörte er aus der Ferne Alarmrufe.
    »Na schön. Die Heimlichtuerei können wir vergessen. Holt euch eure Rüstungen und Schwerter vom Wagen und folgt mir zum Tor. Rasch! Der Senat kriegt einen Anfall, wenn er herausfindet, dass wir eine Armee in die Stadt geschleust haben!«
    Alle Unsicherheit fiel von den Soldaten ab, die sich ohne weitere Umstände ihre Ausrüstung schnappten und sie anlegten. Nach wenigen Sekunden wies Brutus Cabera an, die Inspektion des Wagens zu beenden und endlich damit aufzuhören, die einzelnen Räder mit wachsendem Überdruss immer wieder zu benennen.
    »Und jetzt vorwärts«, knurrte Brutus, dessen Wangen angesichts der stetig anwachsenden Zuschauerzahlen brannten. Sie marschierten in perfekter Formation auf das Tor zu, und er wurde einen Augenblick dadurch von seiner Verlegenheit abgelenkt, dass er die ihm folgenden Männer rasch und professionell begutachtete. Sie würden sich hervorragend für die Primigenia eignen.
    Als Julius ihm seinen Standpunkt fertig dargelegt hatte, war Antonidus bleich vor Zorn.
    »Wie kannst du es wagen!«, brüllte er. »Ich werde mich an den Senat wenden! Dieses Haus gehört mir, ich habe es rechtmäßig erworben, und ich werde dich töten lassen, ehe du es mir stiehlst!«
    »Ich habe es niemandem gestohlen. Du hattest kein Recht, Geld für das Eigentum meines Onkels zu bieten«, wiederholte Julius gelassen; er genoss den Zorn des Mannes.
    »Ein Feind des Staates, dessen Ländereien und andere Besitztümer konfisziert wurden. Ein Verräter!«, schrie Antonidus. Am liebsten hätte er durch die Gitterstäbe gegriffen und den unverschämten jungen Mann an der Kehle gepackt, aber die Wachen, die ihn dort drinnen nicht aus den Augen ließen, hatten ihre Schwerter gezückt und waren seinen eigenen zwei Männern schon zahlenmäßig überlegen. Rasch überlegte er, was Julius in den Zimmern des Hauses alles finden konnte. Gab es irgendwelche Hinweise, die ihn mit Pompeius’ Tochter in Verbindung brachten? Er glaubte es nicht, aber der Gedanke plagte ihn und verlieh seiner Wut einen Anflug von Panik.
    »Ein Verräter, weil ihn Sulla so bezeichnet hat? Sulla, der seine eigene Stadt angegriffen hat?«, gab Julius mit zusammengekniffenen Augen zurück. »Dann trifft der Vorwurf wohl nicht zu! Marius hat den Senat vor einem Mann in Schutz genommen, der sich selbst zum Diktator ernannt hat. Er war ein Ehrenmann!«
    Antonidus spuckte angewidert auf den Boden, wobei sein Speichel beinahe den Saum des immer noch gefesselten Torwärters getroffen hätte.
    » Das für seine Ehre!«, brüllte er und packte das Torgitter mit beiden Händen.
    Julius winkte einen seiner Männer vorwärts, und Antonidus war gezwungen, die Stäbe loszulassen.
    »Lass deine Finger von meinem Eigentum«, sagte Julius.
    Antonidus wollte gerade etwas erwidern, als ein Stück weiter unten auf der Straße das Klappern von Legionärssandalen laut wurde. Er drehte sich um, und auf seinem Gesicht zeigte sich ein gehässiges Grinsen.
    »Jetzt werden wir ja sehen, du Verbrecher. Der Senat hat Soldaten hergeschickt, um die Ordnung wiederherzustellen. Ich werde dich verprügeln und dann auf der Straße liegen lassen, so wie du es mit meinen Männern getan hast.«
    Er trat vom Tor zurück, um die Ankömmlinge in Empfang zu nehmen.
    »Dieser Mann ist in mein Haus eingebrochen und hat meine Bediensteten misshandelt. Ich verlange, dass er sofort festgenommen wird«, sagte er zu dem

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