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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Bewegung griff Julius durch das Gitter, so wie er es einst Renius hatte tun sehen. Der Torwärter zuckte erschrocken zurück und wäre ihm fast entwischt, doch dann packten Julius’ Finger seine Tunika und rissen ihn mit einem Ruck zurück ans Gitter.
    »Mach das Tor auf«, raunte Julius dem zappelnden Mann ins Ohr.
    »Niemals! Wenn du den Mann, dem dieses Haus gehört, kennen würdest, würdest du das nicht wagen. Wenn du mich nicht sofort loslässt, bist du noch vor Sonnenuntergang tot!«
    Julius zog den Mann mit seinem ganzen Gewicht gegen die Metallstangen.
    »Ich kenne ihn. Dieses Haus gehört mir . Und jetzt mach die Tür auf, sonst töte ich dich.«
    »Dann töte mich … aber auch dann kommst du nicht herein«, knurrte der Mann und wehrte sich immer noch heftig.
    Als er tief Luft holte, um laut um Hilfe zu rufen, musste Julius plötzlich angesichts seines Mutes grinsen. Ohne ein weiteres Wort langte er mit der anderen Hand durch die Gitterstäbe und hakte den Schlüssel vom Gürtel des Mannes. Der Torwärter keuchte empört, und Julius rief mit einem leisen Pfeifen seine Männer herbei.
    »Hilfe!«, entfuhr es dem Torwächter gerade noch, bevor ihm Ciros breite Pranken den Mund verschlossen.
    Julius schob den Schlüssel in das Loch in der Eisenplatte und lächelte, als es leise darin klickte. Er hob den Riegel an, und das Tor schwang auf, gerade als auf der anderen Seite zwei Wächter mit erhobenen Schwertern in den Hof getrabt kamen.
    Rasch drängten Julius’ Männer hinein und entwaffneten sie. Gegen so viele hatten die Wachen keine Chance und ließen ihre Waffen fallen, sobald sie umzingelt waren; nur der Torwächter wurde vor Zorn dunkelrot im Gesicht, während er dies mit ansah. Er versuchte, Ciro in die Hand zu beißen, und bekam dafür einen derben Klaps.
    »Fesselt sie und durchsucht das Haus. Ich will aber kein Blutvergießen«, befahl Julius und sah ungerührt zu, wie seine Männer paarweise in das ihm so vertraute Haus ausschwärmten.
    Es hatte sich kaum etwas verändert. Der Brunnen war immer noch da, und auch den Garten hatte Antonidus so gelassen, wie er ihn vorgefunden hatte. Julius sah die Stelle, wo er Alexandria geküsst hatte, und er hätte ohne Führer den Weg zu ihrem Zimmer im Sklavenflügel gefunden. Es fiel ihm nicht schwer, sich vorzustellen, dass von irgendwoher Marius’ lautes Lachen ertönte, und in diesem Augenblick hätte er sehr viel dafür gegeben, den großen Mann noch einmal zu sehen. Mit einem Mal lasteten die traurigen Erinnerungen noch schwerer auf seinen Schultern.
    Von den Sklaven und Dienern, die von seinen Männern in den Hof gebracht und mit fröhlicher Gründlichkeit gefesselt wurden, erkannte er keinen wieder. Einer oder zwei seiner Legionäre hatten Kratzspuren im Gesicht, doch Julius war froh, dass offensichtlich keinem der Gefangenen Gewalt angetan worden war. Wenn er seine Beschwerde erfolgreich durchbringen und sein Recht auf das Haus als überlebender Erbe antreten wollte, musste er sein Ziel friedlich erreichen, das wusste er. Die Magistratsmitglieder gehörten bestimmt zur Nobilitas, und jedes Blutvergießen mitten in der Stadt würde sie von Anfang an gegen ihn einnehmen.
    Das Ganze nahm nicht viel Zeit in Anspruch. Seine Männer trugen die verschnürten Gefangenen ohne weitere Diskussionen hinaus auf die Straße; der Torwärter kam ganz zum Schluss an die Reihe. Obwohl man ihm einen Knebel in den Mund gesteckt hatte, schäumte er noch immer vor Zorn, als Ciro ihn draußen absetzte. Julius schloss eigenhändig das Tor und sperrte es mit dem erbeuteten Schlüssel ab, dann blinzelte er der wütenden Gestalt zu und drehte sich um.
    Seine Männer standen in zwei Fünferreihen vor ihm. Das war nicht genug, um das Haus gegen einen entschlossenen Angriff zu halten, deshalb musste er zuallererst Melder zu seinem Gut schicken, um sofort fünfzig seiner besten Männer hierher in Bewegung zu setzen. Es war gut und schön, eine Strategie für den Rechtsstreit zu planen, letztendlich jedoch war derjenige, der tatsächlich im Besitz des Hauses war, eindeutig im Vorteil, und Julius hatte nicht vor, es bei Antonidus’ Rückkehr sogleich wieder zu verlieren.
    Schließlich entsandte er drei seiner schnellsten Läufer in Botengewändern aus den Beständen des Hauses. Seine größte Sorge war, dass sie sich in der ihnen fremden Stadt verirrten, und er machte sich Vorwürfe, dass er keinen Einheimischen mitgebracht hatte, der ihnen den Weg bis zur Tiberbrücke zeigen

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