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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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vernichtet werden, wenn die Flanken nicht stark blieben.
    Noch während er hinschaute, spürte er eine Veränderung auf der linken Seite. Er sah, wie die Frontlinie auf der Höhe von Lepidus’ Legion einknickte und der Feind sofort in die Bresche strömte. Es war zu weit weg, um Einzelheiten zu erkennen, und als Julius gemeinsam mit Brutus voranschritt, geriet ihm das Bild wieder aus den Augen. Er fluchte.
    »Brutus, kannst du Lepidus sehen? Sie brechen dort drüben durch. Kannst du erkennen, ob die Front hält?«
    Brutus reckte sich so hoch auf wie möglich.
    »Die Reihen sind gesprengt worden«, sagte er voller Entsetzen. »Bei allen Göttern … ich glaube, die machen kehrt!«
    Julius wäre beinahe in den Mann vor ihm hineingestolpert, als dieser einen kürzeren Schritt machte. Er schaute auf die vier Reihen vor sich. Dort mähten die Triarii die Sklaven nieder und sahen nicht so aus, als würden sie irgendwann müde werden. Seine Gedanken rasten, und Angst befiel ihn. Wenn er die Primigenia nach links führte, um dort zu Hilfe zu eilen, wie er es Pompeius versprochen hatte, ließ er die Triarii schutzlos zurück. Wenn deren Reihe ausgedünnt oder niedergemacht wurde, fehlte die Verstärkung, mit der sie rechneten, und die Sklaven konnten in eine zweite Lücke eindringen, die Römer in Inseln aufspalten, die nach und nach immer kleiner gehauen würden.
    Noch während er zögerte, sah er, wie die linke Flanke in sich zusammenfiel, als die Bresche breiter wurde und einige von Lepidus’ Männern sich vom Feind abwandten und die Flucht ergriffen. So etwas würde sich wie die Pest ausbreiten, denn die Fliehenden steckten die Reihen hinter ihnen mit ihrer Feigheit an. Julius traf seine Entscheidung.
    »Primigenia! Säge nach links in die Flanke!« Wie zuvor wiederholte er den Befehl zweimal, und die vordersten Reihen hörten ihn, konnten jedoch nicht umkehren. Sie wussten, dass niemand hinter ihnen war, um sie zu decken, und sie deshalb umso entschlossener kämpfen mussten, solange sie verwundbar waren.
    Die Primigenia bewegte sich rasch quer zur Angriffslinie, einige stießen Männer gegen Soldaten, die den Befehl nicht gehört hatten. Es war ein gefährliches Manöver, so mitten in der Schlacht, aber Julius wusste, dass er seine Männer einsetzen musste, um die Legion des Lepidus zu unterstützen, bevor die gesamte Flanke einbrach. Er rannte mit den anderen durch die Reihen, sprang über Leichen hinweg und rief unablässig Befehle, um seine Männer dicht bei sich und in Bewegung zu behalten. Im besten Falle blieben ihm ein paar Sekunden, um eine wilde Flucht und damit eine Niederlage zu verhindern.
    Brutus kam als Erster an und rannte absichtlich einen fliehenden Legionär mit seinem Schild um. Julius und Ciro stellten sich ihm zur Seite, und gemeinsam bildeten sie den Kern, um den sich die Primigenia formierte, eine Mauer aus grimmigen Legionären, an denen die flüchtenden Römer vorbeimussten, um sich davonzumachen. Renius war im Gedränge verschwunden, war durch Hunderte wartender Soldaten von ihnen getrennt.
    »Schwerter vor!«, brüllte Julius, das Gesicht zu einer animalischen Fratze verzogen. »Kein Soldat kommt an dieser Linie vorbei! Zeigt diesem Lepidus, wer wir sind! «
    Der Schwarm haltlos davonhastender Männer kam zum Halten, als sich die Reihen der Primigenia vor ihnen aufbauten und ihren Rückzug blockierten. Das Leuchten der Panik verschwand aus ihren Augen, als sie die Schwerter sahen, die bereit waren, sie niederzuhauen. Es bestand kein Zweifel, dass sie eingesetzt werden würden. Die Männer der Primigenia wussten ebenso gut wie Julius, dass sie alle sterben würden, wenn die Legion des Lepidus vor der Flanke der Sklaven einknickte. Sie würden einfach überrannt werden.
    Innerhalb weniger Augenblicke war so etwas wie eine Schlachtordnung in Lepidus’ kopflosen Haufen gebracht worden. Die Zenturios und Optios setzten die flachen Seiten ihrer Schwerter und ihre dicken Eichenstöcke ein, um ihre Soldaten wieder in Formation zu bringen. Sie waren gerade noch rechtzeitig gekommen.
    Die Sklavenarmee hatte die Schwäche gespürt, Befehle wurden geschrien, die Hunderte der Angreifer in die Lücke schickten, um sie zu vergrößern. Julius wusste nicht, ob er wieder durch die Reihen zurückeilen und die von der Primigenia gerissene Lücke schließen oder hier die Stellung halten sollte, falls Lepidus’ Männer noch einmal einbrachen. Er wusste, dass sie noch immer nicht gefestigt waren, die entsetzten

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