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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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zu versuchen, waren die drei Männer rings um Julius auf diese Möglichkeit gefasst. Hier war kein Platz für Cabera, der, ungeachtet seiner Proteste, beim Tross im Lager zurückgeblieben war. Julius war unerbittlich gewesen, denn obwohl der alte Mann sogar gewillt war, eine Rüstung anzulegen und einen Gladius zu tragen, hatte er doch noch nie als Legionär gekämpft und würde die Routine der Römer ringsum stören.
    Tief in der achten Reihe hinter den schwer bewaffneten Hastati waren die vier von den besten Kämpfern der Primigenia umgeben, Männer, die Renius ausgebildet und für einen solchen Tag gehärtet hatte. Keiner von Catos Rekruten befand sich in unmittelbarer Nähe.
    Obwohl es viele danach gelüstete, zum Angriff zu stürmen, passten sie sich dem Schritt der vordersten Linie an. Zähne wurden unbewusst aufeinander gepresst, als die Männer alles Weltliche hinter sich ließen. Jeder Anflug von Gewalttätigkeit, den sie in den Städten unterdrücken mussten, war hier in diesen Reihen willkommen, und einige der Männer unterdrückten bei dem Gedanken an die seltsame Freiheit des Kampfes ein dumpfes Lachen.
    Dann kam der Befehl zum Anhalten, und Sekunden später zerriss der Donner der Kriegsmaschinen die Luft. Mächtige Arme krachten gegen ihre Auflagen und schleuderten ihre Ladungen in hohem Bogen über die eigenen Reihen hinweg. Die Sklaven konnten dem Hagel aus Steinen und Eisen nicht entfliehen, Hunderte wurden zu blutigen Klumpen zerquetscht. Langsam wurden die Katapultarme mit Winden wieder zurückgebogen. Pompeius leckte sich die trockenen Lippen und wartete darauf, das Signal zu geben.
    Nach der dritten Salve kam der Befehl zum Vorrücken. Ehe die vordersten Linien aufeinander trafen, würde noch eine Salve über ihre Köpfe hinweg abgefeuert werden.
    Als sich die Armeen einander näherten, streiften die Legionäre die dünne Haut der Zivilisation ab; jetzt hielt sie nur noch die Disziplin der Legion davon ab, vor Mordlust aus den eigenen Reihen auszubrechen. Durch die Lücken in den Reihen vor ihnen erhaschten sie kurze Blicke auf den Feind, der sie erwartete, eine dunkle Mauer aus Männern, die dort standen, um die Stärke der letzten Verteidiger Roms auf die Probe zu stellen. Einige trugen den Gladius, andere schwenkten Äxte und Sicheln, hier und da waren auch Langschwerter zu sehen, die sie aus den Quartieren der Legion von Mutina gestohlen hatten. Blutige Schlieren auf dem Boden markierten die breiten Schneisen, die die Wurfsteine gerissen hatten, doch sie wurden rasch von den Männern dahinter geschlossen.
    Julius stellte fest, dass er vor Aufregung und Angst keuchte, sich an die Verfassung der Männer rings um ihn anpasste, die jetzt enger zusammenrückten. Ihre Herzen schlugen schneller, pumpten sie voll mit Kraft und rücksichtsloser Energie. Ganz in der Nähe stieß jemand einen wilden Schrei aus.
    »Ruhig, Primigenia!«, brüllte Julius, der selbst den Drang verspürte, einfach loszurennen. Er sah, dass auch Brutus von jener eigenartigen Begeisterung erfüllt war, in der jeder Augenblick vor dem ersten Aufprall länger war, als alle, die er zuvor durchlebt hatte. Es dauerte hundert Jahre, um diese Ebene zu überqueren, dann hoben die ersten beiden Reihen mit einem angestrengten Keuchen, das in ein trotziges Brüllen umschlug, ihre Speere. Noch während die Speere den Himmel verdunkelten und die ersten Sklaven von ihnen niedergestreckt wurden, rannten sie los.
    Das Geheul der Feinde war laut genug, um die ganze Welt zu erfüllen, dann stürmten auch sie den Legionären entgegen. Das erste Zusammentreffen war ein Aufprall, der alle darauf folgenden Geräusche dämpfte. Die schweren römischen Schilde wurden in die Reihe der Angreifer gerammt und rissen Hunderte von Sklaven von den Beinen. Dann wurden die Schwerter in Leiber gebohrt, Blut spritzte auf, bis die gesamte erste Reihe damit bedeckt war, ihre Arme und Gesichter waren nass davon, während die Schwerter den Männern, die ihnen gegenüberstanden, Gliedmaßen und Leben raubten.
    Mit Brutus zu seiner Rechten konnte Julius um den Schild des Freundes herum zuschlagen, und Ciro stand schützend vor seinem eigenen. Die eingefleischte Disziplin hielt die hinteren Reihen von der Frontlinie fern und verschaffte ihnen die Gelegenheit, dem Schlachten zuzusehen, das sich nur wenige Fuß vor ihnen abspielte. Brennende Blutstropfen trafen sie, als sie sahen, wie die Hastati durch die Sklaven vorwärts stürmten. Ciro zerschmetterte alles mit

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