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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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holte nach ihm aus. Mit einem Ruck riss Julius seinen Schild in die Höhe und spürte die doppelte Erschütterung, als sein Gegenschlag auf eine Rüstung traf. Sein Schild fing den Schwertarm des Mannes ab, während er mit dem eigenen Schwert wieder und wieder auf den eisernen Helm eindrosch, bis er ihn schließlich spaltete und er keuchend weiterdrängen konnte. Seine Muskeln schmerzten, und sein Atem schien ihm die Kehle zu versengen.
    Brutus wartete in einem Teich der Ruhe, der von dem Gerangel der Körper rings um ihn herum nicht berührt wurde. Der Gladiator, dem er gegenüberstand, setzte zu einer Finte an, doch Brutus erkannte sie sofort und wich dem eigentlichen Schlag mühelos aus. Als Antwort zuckte sein eigenes Schwert vor und ritzte den Hals des Mannes. Blut rann heraus, und aus einem Schritt Entfernung hörte Julius einen leisen Seufzer des Erstaunens, so wie ihn der Ringer in der Nacht zuvor von sich gegeben hatte. Verdutzt hob der Mann die Hand. Es war nicht mehr als ein Schnitt, aber eine Hauptader war durchtrennt worden, und seine Beine gaben unter ihm nach. Er wollte sich wieder aufrichten, keuchte und stöhnte wie ein verwundeter Stier, dann rann das Leben aus ihm heraus.
    Julius hieb sein Schwert in einen entblößten Nacken und wurde dann nach hinten umgerissen, als ein anderer Gegner gegen seinen Schild fiel und die Riemen an seinem Arm zerrissen. Er ließ den Schild fallen und packte seinen Angreifer blindlings mit der Linken, bis er mit der Rechten den Gladius tief in ihn hineinbohren konnte, fühlte jedoch einen Stich im Rücken, als der Mann versuchte, noch einen Hieb anzubringen. Als der Mann starb, konnte er den Knoblauch seiner letzten Mahlzeit riechen.
    Rings um ihn fielen die Legionäre der Primigenia, und er sah, wie noch mehr Gladiatoren herbeieilten, um den Vorteil der Bresche zu nutzen, die noch immer nicht geschlossen war. Er schaute sich kurz um und sah mit einem Seufzer der Erleichterung, dass sich Lepidus’ Legion neu formiert hatte und zum Angriff bereitstand.
    »Primigenia! Manipelordnung! Neuformieren in der Fünften!«, schrie er und tötete zwei weitere wütende Sklaven, die sich die Veränderung zunutze machen wollten, wild gegen die Linie der Primigenia anstürmten und ebenso rasch starben. Es waren so viele, und wenn nicht rasch frischere Männer nach vorne gebracht wurden, würde die Primigenia nicht mehr lange standhalten.
    Brutus ließ sich zu ihm zurückfallen, und Julius empfand eine eigenartige Genugtuung, als er den Freund schwer atmen sah. Eine Zeit lang hatte Brutus schier unbesiegbar gewirkt, und es war beruhigend, zu wissen, dass auch er müde wurde, so wie alle anderen. Julius sah anerkennend, wie Lepidus’ Männer den Angriff übernahmen und den Vormarsch weitertrieben. Es war höchste Zeit, sich auf ihre ursprüngliche Position zurückzuziehen. Die linke Flanke war gesichert.
    »Herr?«, sagte eine Stimme neben Julius. Er drehte den Kopf jäh zur Seite, zu angespannt, um etwas anderes als Gefahren zu sehen. Dort stand ein Zenturio ohne Helm. Ein rasch wachsender Bluterguss an der Wange und seine blutigen Unterarme zeugten davon, dass er mitten im Kampfgetümmel gewesen war.
    »Was gibt es?«, fragte Julius.
    »Lepidus ist tot, Herr. Es ist niemand da, der die linke Flanke kommandiert.«
    Julius schloss einen Augenblick die Augen, wollte die Müdigkeit einfach vergessen, die sich mit jedem Schritt, den er sich vom Gemetzel entfernte, auf seine schmerzenden Muskeln senkte. Er sah Brutus an, der ihn anlächelte.
    »Immer noch das Glückskind, Julius«, sagte er mit einer Spur von Verbitterung.
    Julius packte die Hand des Freundes mit festem Griff, eine stumme Anerkennung dessen, was er aufgegeben hatte, dann wandte er sich an den wartenden Soldaten.
    »Gut, Zenturio. Ich übernehme das Kommando. Bring mir den Adler, damit die Männer wissen, nach wessen Befehlen sie sich richten sollen. Und lass sie wissen, dass ich jeden Einzelnen von ihnen kreuzigen lasse, sobald das hier vorüber ist, wenn sie unter meinem Kommando noch einmal nachgeben.«
    Der Zenturio sah blinzelnd in die Augen des jungen Feldherrn. Dann salutierte er und rannte los, um den Standartenträger zu holen. Vier Reihen vor ihnen tobte die Schlacht ununterbrochen weiter.
    Pompeius und Crassus beobachteten den Verlauf der Schlacht vom erhöhten Aussichtspunkt der Pferderücken. Die Sonne stieg immer höher, und immer noch wimmelte es auf den Hügeln ringsum von der Armee der Sklaven. Pompeius

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