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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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gefallenen Römers. Er war vor den Männern vorgeführt worden wie ein Schoßtier, aber seine Versprechungen waren wertlos gewesen, seine schlauen Taktiken hatten lediglich Verwirrung unter den Sklaven gestiftet, die vor diesem Aufstand noch nie ein Schwert in Händen gehalten hatten.
    »Unsere Männer sind schwach vor Hunger«, sagte Spartacus. »Ich habe einige mit grünen Mündern gesehen, weil sie gekochtes Gras gegessen haben. Wir überstehen keinen zweiten Tag wie diesen.«
    »Wir könnten versuchen, die Pässe nach Gallien zu erreichen«, meinte Krixos.
    »Was glaubst du, wie viele die Pässe lebend erreichen würden?«, wollte Spartacus wissen. »Ehe wir die Ebene verlassen können, haben uns die Legionen eingeholt. Nein, diese Chance ist vertan. Es muss Ariminum sein. Dort holen wir uns die Verpflegung, die wir brauchen, und sammeln neue Kraft. Irgendwie werden wir ihnen schon entwischen.«
    »Wenn wir Schiffe finden, lassen sie uns vielleicht gehen«, sagte Krixos und sah seinen Freund an.
    »Dazu bräuchten wir eine ganze Flotte«, meinte Spartacus nachdenklich. Er sehnte sich danach, der Macht Roms zu entfliehen, und die Gewissheit, dass er seine Leute über die Berge hätte führen sollen, machte ihm schwer zu schaffen. Sollten sie doch ihr kleines Land behalten. Er würde sich mit seiner Freiheit zufrieden geben.
    Antonidus konnte sich nur mühsam beherrschen. Sie hatten ihn aus der Sklaverei geholt, nur damit er jetzt von seinen eigenen Leuten umgebracht wurde. Keiner von ihnen begriff, dass Rom niemals einem Heerführer vergeben würde, der die Sklaven entkommen ließ. Es wäre eine Schande, die Jahrhunderte währen würde, und jeder Sklave im Land würde immer wieder daran denken, sich gegen seinen Herrn zu erheben. Er hörte ihren Plänen mit wachsendem Unmut zu. Die einzige Freiheit, die sie je erlangen würden, konnte aus einem Sieg gegen die Legionen dort unten auf der Ebene entstehen, egal, wie groß die Verluste waren.
    Insgeheim nahm Antonidus sich vor, dass er sich vor dem Ende aus dem Staub machen würde. Er würde sich nicht in Rom als Trophäe vorführen lassen. Der Gedanke an einen triumphierenden Cato, der ihn mit einer Geste seiner feisten Hand verurteilte, war ihm unerträglich.
    »Die Männer sind erschöpft«, knurrte Crassus. »Du musst zum geordneten Rückzug blasen lassen, bevor sie überwältigt werden.«
    »Nein. Sie werden standhalten«, erwiderte Pompeius und blinzelte gegen die untergehende Sonne. »Schick die Extraordinarii aus, sie sollen die Lager für die Nacht bereitmachen. Sobald das Licht schwindet, ziehen wir uns zurück, aber wenn ich den Befehl jetzt schon gebe, glauben sie, sie hätten die einzigen Legionen zwischen hier und Rom zerschlagen. Sie müssen standhalten!«
    Crassus rang in gequälter Unentschlossenheit die Hände. Die Legionen standen unter seinem Kommando, und wenn Pompeius zu lange mit dem Rückzug wartete, könnte alles, wofür sie gearbeitet hatten, zunichte gemacht werden. Wenn die Legionen fielen, fiel auch Rom.
    Julius sog Luft in seine bleierne Lunge und wartete darauf, dass die Hörner zum nächsten Angriff bliesen. Das Blut, das an ihm haftete, war längst getrocknet und platzte bei jeder Bewegung in dunklen Krusten ab. Altes Blut. Er betrachtete müde seine Arme und hielt eine Hand in die Höhe; mit zusammengekniffenen Augen sah er das erschöpfte Zittern.
    Neben ihm keuchte ein anderer Mann, und Julius warf ihm einen kurzen Blick zu. Er hatte beim letzten Angriff gut gekämpft und seine Kraft mit dem Selbstvertrauen der unsterblichen Jugend verschwendet. Jetzt blickte er auf und sah, dass Julius ihn betrachtete, und ein Schatten zog über seine grauen Augen. Es gab nichts zwischen ihnen zu sagen. Julius fragte sich, ob Catos Sohn die Schlacht wohl überleben würde. Wenn er am Leben blieb, würde Cato niemals verstehen, welche Verwandlungen in ihm vorgegangen waren.
    Hinter ihnen räusperte sich Ciro das Blut aus der Kehle. Seine Lippen waren aufgesprungen und geschwollen, und er grinste seinen Anführer mit einem schmerzhaften, roten Lächeln an.
    Sie alle waren zerschunden und zerschlagen. Julius zuckte bei jeder Bewegung zusammen. Etwas war in seinem unteren Rücken gerissen, als er einen Toten von sich heruntergewuchtet hatte. Schmerzfunken schossen bis in seine Schultern hinauf, und mittlerweile wollte er nur noch schlafen. Er sah zu Brutus hinüber, der von einem rasenden Sklaven bewusstlos geschlagen worden war. Nur mit einem

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