Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
Augenblick in sich zusammenzusacken.
    »Hast du es geschafft?«, fragte Fercus, während Tubruk versuchte, seine Atmung und seinen Puls wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    »Ich denke schon. Morgen werden wir es wissen. Sie haben die Straßen abgeriegelt, aber ich bin ihnen entwischt. Bei den Göttern, das war knapp!«
    Fercus gab ihm ein Rasiermesser und deutete auf eine Schüssel mit kaltem Wasser.
    »Du musst erst noch aus der Stadt herauskommen, mein Freund. Das dürfte nicht so einfach sein, wenn Sulla tot ist. Falls er aber noch am Leben ist, wird es sogar so gut wie unmöglich sein.«
    »Bist du bereit, zu tun, was zu tun ist?«, fragte ihn Tubruk leise und rieb sich Wasser in die buschigen Barthaare, die sein Gesicht verdeckten.
    »Ja, das bin ich, obwohl es mir selbst wehtut.«
    »Es wird dir nicht so wehtun wie mir. Mach schnell, sobald ich rasiert bin.«
    Seine Hand, die die schmale Klinge führte, zitterte, und er fluchte leise, als er sich schnitt.
    »Lass mich das machen«, sagte Fercus und nahm ihm die Klinge aus der Hand. Für eine Weile sagte keiner der beiden ein Wort, doch ihre Gedanken überschlugen sich.
    »Bist du ungesehen hinausgekommen?«, fragte Fercus schließlich, während er weiter an Tubruks widerspenstigen Borsten schabte. Tubruk ließ sich mit seiner Antwort Zeit.
    »Nein. Ich musste zwei unschuldige Männer töten.«
    »Die Republik kann ein wenig Blut an den Händen schon verkraften, wenn durch Sullas Tod die Gleichheit in der Stadt wiederhergestellt wird. Mir tut es nicht Leid, was du hast tun müssen, Tubruk.«
    Tubruk saß still und wortlos da, bis die Klinge die letzten Bartreste entfernt hatte. Dann trocknete er sich mit traurigen Augen das Gesicht ab.
    »Tu’s jetzt, solange ich noch so benommen bin.«
    Fercus holte tief Luft und trat um den Schemel herum vor Tubruk hin, um dem alten Gladiator in die Augen zu sehen. In dem ausdrucksvollen Gesicht war keine Spur von dem ungeschickten Dalcius mehr zu sehen.
    »Vielleicht …«, setzte Fercus zögernd an.
    »Das ist die einzige Möglichkeit, und wir haben lange genug darüber gesprochen. Mach schon!« Tubruk krallte sich an den Lehnen des Stuhles fest, während Fercus die Faust hob und begann, sein Gesicht in eine unkenntliche Masse zu verwandeln. Er spürte, wie sein Nasenbein an den alten Bruchstellen erneut abknickte, und spuckte auf den Boden. Fercus hielt schwer atmend inne, und Tubruk hustete zitternd.
    »Hör … noch nicht auf«, flüsterte er durch die Schmerzen hindurch und wünschte sich, es wäre bald vorbei.
    Wenn sie hier fertig waren, würde Fercus Tubruk mit in sein eigenes Haus nehmen, doch zuvor würden sie sorgfältig darauf achten, in dem gemieteten Raum keine einzige Spur zu hinterlassen. Dann würde Tubruk mit seinem geschwollenen Gesicht mit einer Gruppe Sklaven zusammengekettet werden, die morgen die Stadt verließ. Bevor er wieder auf den Sklavenmarkt gekommen war, hatte er als Letztes ein Kaufdokument mit seinem eigenen Namen unterschrieben. Fercus würde einen weiteren anonymen Sklaven für die zermürbende Feldarbeit auf dem Gut außerhalb der Stadt liefern.
    Endlich hob Tubruk die Hand, und Fercus hörte auf. Er keuchte und war verwundert, wie anstrengend es doch war, jemanden zu verprügeln. Der Mann auf dem Stuhl vor ihm hatte kaum noch Ähnlichkeit mit dem, der vorhin von der Straße hereingekommen war. In dieser Hinsicht war Fercus mit seiner Arbeit zufrieden.
    »Ich schlage meine Sklaven nie«, murmelte er dennoch betreten.
    Tubruk hob langsam den Kopf.
    »Das hast du auch jetzt nicht getan«, sagte er und schluckte Blut.
    Brutus duckte sich keuchend hinter einen Felsen. Ihre Verfolger hatten Pfeil und Bogen dabei, und ein schneller Blick hatte ihm gezeigt, dass zwei Bogenschützen zurückgeblieben waren, während zwei andere vorsichtig näher an ihre Position herankletterten. Sobald Renius und er gezwungen wurden, aus der Deckung zu kommen, würden sie von Pfeilen durchbohrt werden und alles wäre vorbei.
    Brutus drückte sich so dicht wie möglich an den dunklen Stein und überlegte fieberhaft. Er meinte, ganz sicher Livias Mann in einem der Bogenschützen erkannt zu haben. Also hatte sie ihren Mann wohl erfolgreich von ihrer Unschuld überzeugt, weil niemand mehr da war, der das Gegenteil behauptete. Wenn er Brutus’ Leiche hinter sich herschleifte, würde sie ihn gewiss zu Hause als großen Helden empfangen.
    Der Gedanke an sie wärmte Brutus für einen Moment. Ihr stumpfsinniger Ehemann

Weitere Kostenlose Bücher