Imperator 03 - Das Feld der Schwerter
Männern zu verhandeln.
»Gemeinsam habt ihr doch immer noch genug Unterstützung im Senat, um alles durchzubringen.«
»Aber nicht gegen das Veto eines Konsuls«, erwiderte Pompeius sofort.
Julius zuckte die Achseln. »Mach dir deswegen keine Gedanken. Um Bibulus kümmere ich mich, wenn es so weit ist.«
Pompeius blinzelte ihn an, während Julius weitersprach.
»Ohne dieses Hindernis habt ihr mehr als genug Anhänger im Senat. Die Frage ist nur, was ich euch bieten muss, um mich eurer Unterstützung zu versichern.«
»Ich glaube nicht …«, setzte Crassus an, aber Pompeius hob die Hand.
»Lass ihn ausreden, Crassus. Du und ich, wir haben schon oft genug darüber geredet, ohne zu einer Lösung zu kommen. Ich möchte hören, was er für Vorstellungen hat.«
Julius lachte über ihre Ungeduld. »Crassus will den Handel. Zusammen, Pompeius, könnten wir ihm ein absolutes Monopol innerhalb der römischen Gebiete gewähren. Sagen wir … eine Lizenz für zwei Jahre. Damit hätte er jede Münze in unserem Herrschaftsgebiet in seiner Gewalt, trotzdem würde ich nicht daran zweifeln, dass der allgemeine Wohlstand in seinen Händen noch zunimmt. Wie ich Crassus kenne, ist die Schatzkammer Roms in weniger als einem Jahr zum Bersten gefüllt.«
Crassus quittierte das Kompliment mit einem Lächeln, aber er schien nicht sonderlich gerührt zu sein. Julius hatte gehofft, den alten Mann alleine mit der Lizenz ködern zu können, aber das Abkommen musste sie alle zufrieden stellen, sonst würde es bei der ersten Prüfung zerbrechen.
»Vielleicht ist das nicht genug?«, sagte Julius und beobachtete die beiden genau.
Pompeius’ Augen funkelten vor Interesse, und Crassus war tief in Gedanken versunken. Der Gedanke an eine totale Kontrolle über den Handel berauschte ihn, und er wusste besser als Julius, was er mit einer solchen Macht erreichen konnte. Seine Konkurrenten würden auf einen Streich zu Bettlern werden, ihre Häuser und Sklaven unter den Hammer kommen. Innerhalb kürzester Zeit würde er seinen Landbesitz verdreifachen können und eine Handelsflotte besitzen, wie sie die Welt noch nicht gesehen hatte. Er würde die Verluste durch Stürme in weit entfernten Regionen ignorieren können und seine Schiffe in exotische Länder schicken, nach Ägypten, nach Indien, sogar in Länder, die nicht einmal einen Namen hatten. Aber nichts davon war ihm anzusehen. Er zog die Stirn in Falten, damit der junge Mann dachte, er müsste noch überzeugt werden, während er in Gedanken ganz benommen war von dem Gedanken an die Flotte, die er zusammenkaufen würde.
»Und was verlangst du für dich selbst, Julius?«, fragte Pompeius ungeduldig.
»Ich möchte sechs Monate lang im Senat mit eurer Unterstützung arbeiten. Die Versprechen, die ich dem Volk von Rom gegeben habe, will ich erfüllen. Ich will neue Gesetze und Bestimmungen verabschieden. Einige werden die etwas altmodischeren Mitglieder des Senats verärgern, deshalb brauche ich eure Stimmen, um mich über ihre Einwände hinwegzusetzen. Das Volk hat mich gewählt, da werden wir uns nicht von Bibulus oder einem Haufen zahnloser alter Männer aufhalten lassen.«
»Ich sehe nicht, welchen Vorteil eine solche Vereinbarung für mich haben sollte«, warf Pompeius ein.
Julius hob die Augenbrauen. »Außer dem Wohle Roms, natürlich.« Er lächelte, um seiner Spitze ein wenig die Schärfe zu nehmen, als Pompeius rot anlief. Er wusste, dass er mit einem falschen Schritt immer noch alles verlieren konnte.
»Deine eigenen Wünsche sind doch ganz einfach, mein Freund«, sagte Julius. »Du willst die Diktatur, auch wenn du dich vielleicht gegen den Namen wehrst. Crassus und ich werden jeden Antrag und jede Abstimmung unterstützen, die du vor dem Senat vorschlägst. Gemeinsam haben wir den Senat völlig in der Hand.«
»Das ist keine Kleinigkeit«, sagte Pompeius leise. Julius’ Vorschläge widersprachen vollkommen dem ursprünglichen Konzept von zwei Konsuln, nämlich dem, dass sie sich gegenseitig kontrollierten, aber Pompeius hielt es nicht für nötig, das zu erwähnen.
Julius nickte. »Ich würde das nicht vorschlagen, wenn ich nicht solche Achtung vor dir hätte, Pompeius. Wir waren in der Vergangenheit oft unterschiedlicher Meinung, aber deine Liebe für die Stadt habe ich niemals in Frage gestellt, und wer kennt dich besser als ich? Wir haben Cato zusammen besiegt, weißt du noch? Rom wird unter dir nicht leiden.«
Die Schmeichelei war vielleicht etwas offensichtlich,
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