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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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ziehen, aber gegenüber denjenigen, die um ihn herumstanden, verlor er kein Wort.
    Als der Fremde die ersten Reihen der Zehnten erreicht hatte, stieg er ab. Er sah sich rasch um und nickte kurz, als er Julius in seiner Rüstung im Kreise der Flaggen und der Extraordinarii stehen sah. Als sich ihre Blicke trafen, musste Julius sich zusammenreißen, um sich das Unbehagen, das er empfand, nicht anmerken zu lassen. Er hörte seine Legionäre nervös murmeln, und einer oder zwei von ihnen machten angesichts der überirdischen Erscheinung des Reiters mit den Händen Zeichen gegen das Böse.
    Der Mann trug eine Lederrüstung über grobem Tuch, die Unterschenkel waren nackt. Runde Eisenplatten schützten seine Schultern und ließen ihn noch massiger wirken, als er ohnehin schon war. Er war groß, auch wenn Ciro ihn um etliche Zoll überragte und er im Vergleich zu Artorath klein gewirkt hätte. Es waren sein Gesicht und sein Schädel, bei deren Anblick sich die Römer, an denen er vorüberging, verunsicherte Blicke zuwarfen.
    Er ähnelte keinem Menschenschlag, dem Julius jemals begegnet war, mit einer derartigen Knochenwulst über den Augen, dass sie aus einem immerwährenden Schatten herauszustarren schienen. Sein Schädel war glatt rasiert, bis auf einen langen Pferdeschwanz am Hinterkopf, der beim Gehen hinter ihm schaukelte und von dunklen, eingeflochtenen Metallverzierungen nach unten gezogen wurde. Der Schädel selbst war heftig deformiert und wies über der ersten Wulst noch eine zweite auf.
    »Kannst du mich verstehen?«, fragte Julius. »Wie heißt du, und welchem Stamm gehörst du an?«
    Der Krieger musterte ihn, ohne zu antworten, und Julius schüttelte sich innerlich, denn mit einem Mal wurde ihm klar, dass der Mann sich der Wirkung, die er hervorrief, durchaus bewusst war. Wahrscheinlich hatte Ariovist ihn genau aus diesem Grunde ausgewählt.
    »Ich bin Redulf von den Sueben. Ich habe eure Worte gelernt, als mein König für euch kämpfte und dafür ›Freund auf Lebenszeit‹ genannt wurde«, sagte der Mann.
    Es war unheimlich, die lateinische Sprache von einem so dämonisch aussehenden Wesen zu vernehmen, aber Julius nickte, erleichtert, dass er nicht auf die von Mhorbaine zur Verfügung gestellten Dolmetscher zurückgreifen musste.
    »Dann hat dich Ariovist geschickt?«, fragte Julius.
    »Das habe ich gesagt«, antwortete der Mann.
    Julius verspürte einen gereizten Stich. Der Mann war genauso arrogant wie sein Herr.
    »Dann sage, was man dir aufgetragen hat, Bursche«, gab Julius zurück. »Ich will wegen dir keine Zeit verlieren.«
    Der Mann versteifte sich angesichts des Spotts, und Julius bemerkte, wie sich langsam eine Röte auf den knochigen Wülsten seiner Brauen ausbreitete. Waren diese Deformierungen ein Geburtsfehler oder das Resultat irgendeines eigentümlichen Rituals der Stämme auf der anderen Seite des Rheins? Julius winkte einen Boten heran und murmelte ihm zu, Cabera von der Spitze der Marschsäule herbeizuholen. Als der Bote davonflitzte, erhob der fremde Krieger seine Stimme und sprach so laut, dass man ihn ringsum gut hören konnte.
    »König Ariovist empfängt dich bei dem Stein im Norden, der unter dem Namen ›die Hand‹ bekannt ist. Ich soll dir sagen, dass er nicht erlaubt, dass dich deine Fußsoldaten begleiten. Er kommt nur mit seinen Reitern und erlaubt dir das Gleiche. Das sind seine Bedingungen.«
    »Wo ist dieser Stein?«, fragte Julius und kniff nachdenklich die Augen zusammen.
    »Drei Tagesmärsche nach Norden. Felsenfinger sitzen auf der Spitze. Du wirst ihn erkennen. Dort erwartet er dich.«
    »Und wenn ich nicht auf seine Bedingungen eingehe?«
    Der Krieger zuckte die Achseln. »Dann wird er nicht dort sein und sich als verraten ansehen. Dann kannst du Krieg von uns erwarten, bis unsere Armeen vernichtet sind.«
    Das höhnische Grinsen, mit dem er die römischen Offiziere bedachte, ließ keinen Zweifel an seiner Einschätzung des Ergebnisses aufkommen. Redulf warf einen Blick auf Cabera, der soeben eintraf und langsam an einem Stock und am Arm des Botschafters ging. Der alte Heiler war von den Entbehrungen des Marsches ausgezehrt, aber seine blauen Augen betrachteten trotzdem fasziniert den ungewöhnlichen Schädel des Kriegers.
    »Richte deinem Herrn aus, dass ich ihn an der genannten Stelle treffen werde, Redulf«, sagte Julius. »Ich halte die Freundschaft, die ihm meine Stadt verliehen hat, in Ehren und treffe mich mit ihm in Frieden bei dem Stein, den du uns

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