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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Stock vorkommen, mit dem wir einen so erfolgreichen General prügeln wollen«, antwortete Polonus. »So wie ich die Angelegenheit verstanden habe, handelt es sich um persönliche Schulden Cäsars, auch wenn er sie dazu verwendet hat, seine Soldaten auszurüsten und zu versorgen. Sobald er in die Stadt zurückkehrt, können seine Gläubiger ihn dieser Summen wegen belangen, und wenn er nicht zahlen kann, gibt es dafür harte Strafen. Bis dahin jedoch sehe ich keine Veranlassung dafür, dass sich der Senat mit gewöhnlichen Geldverleihern gemein machen und seine Rückkehr durchsetzen soll.«
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich aus den Reihen der Senatoren, und Pompeius musste ein Lächeln unterdrücken. Viele von ihnen hatten Schulden, und Suetonius müsste ein Genie sein, um sie dazu zu bringen, einen General zurückzurufen, nur damit dem Drängen schmieriger Existenzen wie Herminius nachgegeben werden konnte. Pompeius war erfreut darüber, dass sich Polonus gegen den Antrag ausgesprochen hatte. Vielleicht stand er doch nicht im Sold des Clodius. Pompeius suchte den Blick des Tribuns; er verneigte sich kurz, als der nächste Sprecher sich erhob, und hörte der Rede irgendeines unbedeutenden Sohnes der Nobilitas nicht einmal richtig zu.
    Pompeius wusste, dass es nicht wenige gab, die seine Entlassung und Wiedereinführung der Tribunen für einen meisterlichen Streich hielten. Besonders die älteren Mitglieder erhofften sich von ihm Stärke und Führungskraft, mit denen er den neuen Mitspielern im großen Spiel gegenübertreten sollte. Viele von ihnen hatten ihn unter vier Augen aufgesucht, doch im Senat machte sie ihre Angst schwach. Es gab nicht viele, die es wagten, sich jemanden wie Clodius zum Feind zu machen. Selbst einem Mann wie Pompeius trieb der Gedanke, Clodius könnte eines Tages Konsul werden, den Schweiß auf die Stirn.
    Während der junge Senator seine Rede weiter ausführte, wanderte Pompeius’ Blick zu Titus Milo, einem anderen Vertreter der neuen Kräfte im Senat. Genau wie Clodius vor ihm war er in den Senat eingezogen, nachdem das Vermögen, das er als Kaufmann gemacht hatte, verloren gegangen war. Vielleicht konnten sich die beiden aus diesem Grund, ihrer gemeinsamen Herkunft wegen, nicht ausstehen. Milo hatte ein rotes Gesicht vom Trinken und war fett, wohingegen Clodius eher gedrungen war. Beide Männer konnten so derb sein wie die schlimmste Gossenhure. Insgeheim fragte sich Pompeius, ob man sie nicht aufeinander hetzen könnte. Damit wäre das Problem auf angenehme Weise gelöst.
    Die Abstimmung wurde rasch durchgeführt, und ausnahmsweise wankten die Anhänger des Pompeius nicht. Clodius hatte nicht gesprochen, und Pompeius wusste, dass er wahrscheinlich Suetonius vorgeschickt hatte, ohne ihm seine volle Unterstützung zu gewähren. In dieser Nacht würde es keine Berichte über Banden geben, die urplötzlich in den Gassen wüteten. Clodius spürte Pompeius’ nachdenklichen Blick auf sich und nickte ihm mit seinem massigen Schädel zu wie ein Gleichgestellter dem anderen. Pompeius erwiderte die Geste aus reiner Gewohnheit, obwohl seine Gedanken mit den schlimmsten Gerüchten befasst waren. Es hieß, Clodius beschäftigte Leibwächter, die Schändung als übliches Mittel der Überredung anwandten, wenn sie ihren Geschäften nachgingen. Es war eine der vielen Geschichten, die diesen unangenehmen Mann wie Fliegen umschwirrten. Pompeius presste die Zähne zusammen, als er das heimliche, amüsierte Strahlen in Clodius’ Augen entdeckte. In diesem Moment beneidete er Julius in Gallien. Bei allen Entbehrungen eines Feldzugs waren seine Schlachten zweifellos einfacher und sauberer zu schlagen als jene, die Pompeius hier in Rom auszufechten hatte.

 

    28
    Brutus brüllte der Zehnten wütende Befehle zu, als die Männer ihre kleinen gallischen Pferde auf die dunkle Masse der Reiter zulenkten, die in der Ferne, am Fuße des »die Hand« genannten Felsens, auf sie warteten. Zwar konnte er Julius’ Wunsch, die Veteranen der Zehnten bei sich zu haben, nur zu gut nachvollziehen, trotzdem hockten die Legionäre wie störrische Kinder auf ihren Gäulen. Bei allem, was über einfaches Schritttempo hinausging, wichen die Pferde aus der Reihe, und sobald das Gelände nicht eben und ohne Hindernisse war, wurden die rotgesichtigen Soldaten abgeworfen und durchlitten die Schmach, so lange neben ihren Tieren herrennen zu müssen, bis sie sich wieder in den Sattel gehievt hatten.
    Als reichte das noch nicht aus,

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