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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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sich unter unserer Obhut befinden. Gute Nacht.« Ohne ein weiteres Wort ging er hinaus. Er lief übertrieben steif, wie ein Mann, der versucht, sich die Wirkung von zu viel Wein nicht anmerken zu lassen. Einen Augenblick herrschte betretenes Schweigen.
    »Es tut gut, ein paar neue Gesichter hier zu sehen«, sagte Brutus, um schwierigere Gesprächsthemen tunlichst zu vermeiden. »Sie werden ein bisschen mehr Leben in unseren Alltag bringen. In letzter Zeit war es viel zu ruhig hier.«
    Cabera pfiff leise vor sich hin. »Bei einer Frau wie ihr … machen sich alle Männer zum Narren«, sagte er leise. Sein Tonfall veranlasste Brutus, ihn verwirrt anzusehen. Der Gesichtsausdruck des alten Mannes war unergründlich. Er schüttelte leicht den Kopf und griff nach mehr Wein.
    »Sie ist sehr … anmutig«, pflichtete ihm Domitius, nach dem richtigen Wort suchend, bei.
    Brutus schnaubte verächtlich. »Was habt ihr denn erwartet? Ihr habt mich doch mit dem Schwert gesehen. Da werde ich doch wohl kaum von einem Ackergaul abstammen, oder?«
    »Stimmt. Ich habe mir schon oft gedacht, dass deine Haltung etwas Weibliches hat«, erwiderte Domitius und rieb sich nachdenklich die Stirn. »Jetzt, wo du es sagst, fällt es mir auch auf. Aber an ihr sieht es wesentlich besser aus.«
    »Ich besitze männliche Grazie, Domitius. Die Grazie eines Mannes . Ich führe sie dir morgen gerne wieder vor.« Das altbekannte Lächeln lag wieder auf Brutus’ Lippen, als er die Augen in gespielter Verärgerung zusammenkniff.
    »Habe ich auch männliche Grazie, Domitius?«, fragte Octavian. Domitius nickte bedächtig, aber nicht wirklich ernsthaft.
    »Das hast du, mein Junge, natürlich. Nur Brutus kämpft wie ein Weib.«
    Brutus brüllte vor Lachen und warf einen Teller nach Domitius, der sich schnell genug wegduckte. Der Teller zerschellte am Boden, und die ganze Runde erstarrte auf komische Weise, ehe sich die Spannung erneut in Gelächter löste.
    »Wozu braucht deine Mutter ein Haus in der Stadt?«, fragte Octavian.
    Brutus sah ihn scharf an. Es tat ihm Leid, die Unschuld des Jungen zu zerstören.
    »Für ihr Geschäft, Junge. Ich denke, die Mädchen meiner Mutter werden schon sehr bald die ganze Legion unterhalten.«
    Octavian sah verwirrt in die Runde. Dann hellte sich sein Gesicht auf, und sie sahen ihn alle gespannt an.
    »Was glaubst du? Ob sie wohl für jemanden in meinem Alter den vollen Preis verlangen?«, fragte er schließlich neugierig.
    Brutus warf einen weiteren Teller nach ihm, traf stattdessen aber Cabera.
    Über ihnen lag Julius auf einer schmalen Pritsche in seinem Zimmer, hörte ihr Gelächter und schloss in der Dunkelheit fest die Augen.

 

    3
    Servilia hatte sich schon jetzt in die kleine Stadt Valencia verliebt. Die Straßen waren sauber und voller geschäftiger Menschen, und über dem Ganzen lag ein Hauch von Wohlstand, dass ihr die Finger juckten. Doch trotz aller Anzeichen von Reichtum besaß diese Stadt eine unverbrauchte Atmosphäre, die ihre alte Heimatstadt schon vor Jahrhunderten verloren hatte. Ein passendes Haus zu finden war einfacher gewesen, als sie angenommen hatte. Es gab keine Beamten, denen man heimlich Geld zustecken musste, damit die entsprechenden Dokumente unterzeichnet wurden. Man brauchte nur das passende Gebäude zu finden und dem gegenwärtigen Eigentümer das Gold dafür zu bezahlen. Nach der Bürokratie in Rom war das äußerst angenehm. Die Soldaten, die Brutus ihr geschickt hatte, konnten ihr auf Anfrage sofort drei in Frage kommende Häuser nennen. Die ersten beiden lagen nah am Wasser, aber dort würde ihr Etablissement mehr Hafenarbeiter anziehen, als ihr lieb war. Das dritte Haus war genau das Richtige.
    Das geräumige Gebäude mit einer beeindruckenden Fassade aus weiß gekalktem Stein und Holz lag in einer ruhigen Straße am Marktplatz, weit genug vom Hafen entfernt. Schon seit langem wusste Servilia um die Notwendigkeit, der Welt ein angenehmes Äußeres zu präsentieren. Ganz sicher gab es irgendwo in der Stadt versteckt auch schmutzige kleine Häuschen, in denen Witwen und billige Huren sich ein wenig dazuverdienten. Das Haus, das sie sich vorstellte, sollte in erster Linie Würdenträger und Offiziere der Legion anziehen und dementsprechend teuer sein.
    Da die Zehnte viele neue Gebäude errichtet hatte, spürte Servilia, dass sie den Besitzer im Preis drücken konnte. Tatsächlich war der endgültige Preis ein wahres Schnäppchen, selbst wenn das Mobiliar erst noch beschafft werden

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