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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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dass du sie wie eine deiner Eroberungen behandelst, Julius. Ich frage mich, wann du wohl genug hast. Selbst Gallien reicht dir nicht, du musst noch mal zwanzig Schiffe bauen lassen. Feldzüge müssen irgendwann einmal zu Ende sein, oder hat dir das niemand gesagt? Legionen müssen heimkehren, wenn der Krieg vorbei ist, und nicht den nächsten Krieg suchen, und dann noch einen.«
    »Geh nach Rom!«, erwiderte Julius. »Bleib den Winter über dort. Aber vergiss nicht, dass ich dich im Frühjahr wieder brauche.«
    Brutus entrollte einen Pelzumhang und legte ihn sich fest um die Schultern. Er hatte genug Geld im Beutel, um auf der Reise nach Süden Verpflegung zu kaufen, und er wollte fort. Doch als er die Zügel in die Hand nahm und in das unglückliche Gesicht seines Freundes hinabschaute, wusste er, dass er dem Pferd nicht einfach die Sporen geben und ohne ein weiteres Wort davonreiten konnte.
    »Ich werde da sein«, sagte er.
    Am folgenden Morgen reisten auch Crassus und Pompeius nach Rom zurück und überließen Julius das Haus. Innerhalb einer Woche hatte er sich daran gewöhnt, am Vormittag mit Adàns Hilfe Briefe und Berichte zu verfassen und den Rest des Tages mit Servilia zu verbringen. Er besuchte mit ihr die Werften im Westen, und in jenen Wochen kamen sie sich wie ein frisch verheiratetes Paar vor. Julius war unendlich dankbar, dass sie zu ihm gekommen war. Nach den erschöpfenden Feldzügen in Gallien war es die reinste Freude, die Theater einer römischen Stadt zu besuchen und auf den Marktplätzen die eigene Sprache aus jedem Mund zu vernehmen. Er sehnte sich danach, Rom wiederzusehen, aber selbst in Ariminum musste er sich vorsehen. Wenn die hiesigen Geldverleiher herausfanden, dass er wieder in der Stadt war, würden sie ihn mit ihren Forderungen bedrängen, dabei war ihm kaum genug geblieben, um seine Männer über den Winter zu bringen.
    Julius wusste, dass sein einziger Vorteil darin bestand, dass Männer wie Herminius mehr an seinem Geld als an seinem Blut interessiert waren. Wenn man ihn festnahm und in die Hauptstadt brachte, hatte niemand etwas davon. Trotzdem trugen seine Männer in der Öffentlichkeit Mäntel über ihren leicht zu erkennenden Rüstungen, und Julius mied die Häuser derjenigen, die ihn erkennen könnten.
    Er genoss Servilia, und ihre Liebesspiele waren wie Wasser in der Wüste. Er konnte seinen Durst kaum stillen, ihr Duft war ständig auf seiner Haut und in seiner Lunge. Als der Winter allmählich verging und die Tage länger wurden, verursachte ihm der Gedanke, dass er sie bald verlassen musste, beinahe körperliche Qualen. Ab und zu dachte er daran, sie mitzunehmen oder dafür zu sorgen, dass sie ihn in den neuen Ländern, die er für Rom in Besitz nahm, besuchte. Tausende anderer Siedler beackerten bereits große Flächen jungfräulichen Bodens, so dass er ihr zumindest einen gewissen Komfort versprechen konnte.
    Es war nur ein Traum, das wussten sie beide, auch wenn sie davon träumten, ein kleines Haus für sie in einer der römischen Provinzen einzurichten. Servilia konnte die Stadt ebenso wenig verlassen wie der Senat. Sie war ein Teil von ihr. Ohne die Stadt war sie verloren.
    Durch sie erfuhr Julius, wie weit Clodius und Milo sich die Herrschaft über die ärmeren Stadtviertel gesichert hatten. Er hoffte, dass Pompeius’ Vertrauen nicht enttäuscht würde, und schrieb ihm noch einen Brief, in dem er ihm seine Unterstützung zusicherte, falls dieser eine Abstimmung zur Diktatur erzwingen wollte. Obwohl Julius wusste, dass er dem Mann niemals vollständig vertrauen konnte, gab es doch wenige andere, die die Kraft und die Fähigkeit hatten, die ungestüme Stadt zu bändigen; sein Angebot war ernst gemeint. Pompeius als Diktator war der Anarchie jederzeit vorzuziehen.
    Als die Kälte des Winters nachließ, war Julius die blasse Imitation Roms, die Ariminum letztendlich darstellte, bereits leid. Er konnte es kaum erwarten, dass der Schnee in den Bergen schmolz, obgleich das Ende des Winters auch eine verdrängte Schuld und eine geheime Angst mit sich brachte. Jeder Tag, der verging, brachte ihn dem Augenblick näher, an dem entweder sein ältester Freund zurückkehren oder er die Berge ohne ihn überqueren musste.

 

    35
    Auf dem letzten Abschnitt seines Ritts nach Rom hatte Brutus den Mantel abgelegt. Obwohl die Luft immer noch frisch war, fehlte ihr der Biss des gallischen Winters, außerdem hielt ihn die Anstrengung des Reitens warm. Sein ursprüngliches Pferd hatte

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