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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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angekrächzt, die nach den träge umherstaksenden Vögeln traten. Allein bei dem Gedanken daran schauderte er jetzt noch.
    »Nachdem es einmal angefangen hatte, haben wir den Sklaven ja keine andere Wahl als den Tod gelassen. Sie wussten, dass wir sie niemals einfach ziehen lassen würden. Sie wurden schlecht geführt, und Pompeius hat sie fesseln und von Süden her die ganze Via entlang ans Kreuz nageln lassen. Dem Druck des Pöbels einfach nachzugeben, damit hatte er wirklich keine Größe bewiesen.«
    »Dann hättest du es ihm also nicht gleichgetan?«, wollte Servilia wissen.
    »Spartakus und die Seinen mussten sterben, aber in ihren Reihen gab es sehr tapfere Männer, die so mancher Legion gegenübergestanden und sie besiegt hatten. Nein, ich hätte eine neue Legion aus ihnen geformt und sie mit den härtesten Schindern unter den Zenturionen aller anderen Legionen gespickt. Sechstausend kampfgestählte, tapfere Männer, Servilia, und alle wurden sie seinem Ehrgeiz geopfert. Statt sie alle einfach ans Kreuz zu nageln, hätte man so viel besser ein Exempel statuieren können. Aber Pompeius blickt nicht weiter, als es ihm seine kleinlichen Regeln und Traditionen erlauben. Er hält an seiner Linie fest, während der Rest der Welt an ihm vorbeizieht.«
    »Die Leute haben ihn jubelnd in Rom empfangen, Julius. Pompeius war derjenige, den die Leute wirklich als Konsul wollten. Crassus besetzt lediglich den zweiten Platz in seinem Schatten.«
    »Es wäre besser gewesen, sie hätten die Sklaven selbst abgewehrt«, murmelte Julius. »Dann könnten sie stolz und aufrecht dastehen, statt sich wie jetzt dabei zu überschlagen, Pompeius die Füße zu küssen. Es ist besser, sein eigenes Essen anzubauen, statt nach Männern wie Pompeius zu schreien, die einen füttern sollen. Es steckt wie eine Krankheit in uns, verstehst du? Wir bringen immer wieder unwürdige Männer an die Macht, damit sie uns regieren.«
    Er rang nach Worten. Servilia blieb stehen und drehte sich zu ihm um. An einem so heißen Tag hatte sie eine Stola aus dünnem Leinen gewählt und ihr Haar mit einem silbernen Band zurückgebunden, das ihren Nacken freigab. Jeder Tag, den er mit ihr verbrachte, schien eine neue Facette ihres Wesens zum Vorschein zu bringen. Er verspürte das Verlangen, ihren Nacken zu küssen.
    »Er hat die Piraten vernichtet, Julius. Du vor allen anderen solltest dich besonders darüber freuen.«
    »Darüber freue ich mich ja auch«, sagte er mit bitterem Unterton, »nur hätte ich diese Aufgabe gerne selbst übernommen. Pompeius träumt nicht, Servilia. Es gibt viele neue Länder, voller Perlen und Gold, aber er ruht sich aus und veranstaltet Spiele für das Volk. Sie hungern auf den Feldern, während er ihnen neue Tempel baut, damit sie für Wohlstand beten können.«
    »Würdest du denn mehr tun?«, fragte sie und hakte ihn unter. Ihre Hand lag warm auf seinem Arm, und unter dem plötzlichen Ansturm von Leidenschaft, der ihn selbst überraschte, entschwanden sämtliche Gedanken aus seinem Kopf. Er fragte sich, ob sie es ihm wohl ansah und stammelte eine Antwort.
    »Ja, das würde ich. Es gibt genug Gold, um auch die Ärmsten in Rom durchzubringen. Die Möglichkeiten sind da, wir müssen sie nur ergreifen. Nichts auf der ganzen Welt gleicht unserer Stadt. Man sagt, Ägypten sei reicher, aber wir sind immer noch jung genug, um unsere Hände zu füllen. Pompeius schläft, wenn er glaubt, die Grenzen seien mit den paar Legionen, die wir haben, wirklich sicher. Wir müssen mehr Legionen ausheben und sie mit Gold und neuen Ländereien entlohnen.«
    Servilia ließ ihre Hand von seinem Arm fallen. Sie spürte einen Schauer des Verlangens, bei dem sich die weichen Härchen auf ihrer Haut aufstellten. In ihm steckte eine solch unbändige Kraft … wenn sie nicht gerade tief unter Trauer und Verzweiflung begraben lag. Mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Vergnügen sah sie zu, wie sich die dunklen Schatten von seiner Seele hinweghoben. Dieser Mann, der sie nur durch eine einfache Berührung schon dermaßen erregte, war nicht mehr derselbe, der sie am Tor der Festung begrüßt hatte. Sie fragte sich, was dieses Wiedererwachen wohl noch alles auslösen mochte.
    Zunächst hatte es sie ein wenig erschreckt, sie sogar mit Angst erfüllt, als sie spürte, wie sehr sie sich nach ihm sehnte. So hätte es nicht sein sollen. Die Männer, die sie liebten, berührten nie mehr als die Haut, nach der es sie verlangte. Selbst wenn sie sich in ihr verströmten,

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