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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Vergnügen!«, unterbrach sie Cabera erneut und zwinkerte ihr viel sagend zu. »An einem solchen Ort möchte ich einmal sterben.« Stirnrunzelnd sah sie zu, wie er sich einer Grube mit Seidenkissen näherte, die im Fußboden eingelassen war. Um Erlaubnis fragend sah er sie an, doch Servilia schüttelte bestimmt den Kopf.
    »Julius sagte, du weißt sehr viel über Hautkrankheiten. Ich würde dich gut dafür bezahlen, wenn du meinem Hause zu Diensten wärst.« Wieder war sie gezwungen, ihre Rede zu unterbrechen, als der alte Mann in den Kissenberg hineinsprang und dann kichernd darin herumstrampelte.
    »Die Arbeit ist nicht besonders schwer«, fuhr Servilia unbeirrt fort. »Meine Mädchen erkennen ein Problem sofort, wenn sie es sehen. Aber wenn es Streit gibt, brauche ich jemanden, der den … fraglichen Mann untersucht. Es wäre ja nur so lange, bis ich einen passenden Arzt hier in der Stadt gefunden habe.« Verwundert sah sie zu, wie Cabera in den Kissen herumkugelte.
    »Ich zahle fünf Sesterze pro Monat«, sagte sie.
    »Fünfzehn«, sagte Cabera, plötzlich wieder ernst geworden. Als sie ihn verblüfft anblinzelte, strich er sein altes Gewand mit schnellen sorgfältigen Strichen wieder glatt.
    »Ich gehe nicht höher als zehn, alter Mann. Für fünfzehn bekomme ich einen Arzt vor Ort, einen, der hier einzieht.«
    Cabera schnaubte verächtlich. »Die haben keine Ahnung. Außerdem würdest du dadurch einen Raum verlieren. Zwölf Sesterze. Aber mit Schwangerschaften habe ich nichts zu schaffen, dafür musst du dir jemand anderen suchen.«
    »Ich führe doch kein Hinterhofbordell«, schnappte Servilia beleidigt. »Meine Mädchen achten auf den Mond, wie jede andere Frau auch. Und falls sie doch schwanger werden, zahle ich sie aus. Die meisten kommen wieder zu mir zurück, wenn das Kind erst einmal entwöhnt ist. Zehn ist mein letztes Angebot.«
    »Jedem anderen ist es gut und gern zwölf Silberstücke wert, wenn einer die halbverwesten Körperteile der Soldaten untersucht«, erwiderte Cabera unbekümmert. »Außerdem möchte ich ein paar von diesen Kissen haben.«
    Servilia biss die Zähne zusammen und gab sich geschlagen. »Die kosten mehr als deine Dienste, alter Mann. Aber gut! Dann eben zwölf. Und die Kissen bleiben hier!«
    Cabera klatschte vergnügt in die Hände. »Dann gibt es jetzt eine Vorauszahlung für den ersten Monat und ein Glas Wein, um die Abmachung zu besiegeln, oder?«, sagte er.
    Gerade als Servilia den Mund zu einer Antwort öffnete, vernahm sie hinter sich ein dezentes Räuspern. Es war Nadia, eine der Neuen, die sie ins Haus gebracht hatte. Der Blick aus ihren mit Khol ummalten Augen war ebenso hart wie ihr Körper weich war.
    »Herrin, ein Bote von der Legion steht an der Tür.«
    »Bring ihn zu mir, Nadia«, sagte Servilia und zwang sich zu einem Lächeln. Als die Frau verschwunden war, drehte sie sich wieder zu Cabera um.
    »Jetzt aber raus da. Ich lasse mich von dir doch nicht lächerlich machen.«
    Cabera hangelte sich aus der mit Seidenkissen gefüllten Grube, doch als sie sich umdrehte, um den Boten zu begrüßen, ließ er schnell eines der Kissen unter seinem Gewand verschwinden.
    Der Mann hatte einen hochroten Kopf, und an Nadias Grinsen hinter seinem Rücken konnte Servilia sehen, dass sie wohl mit ihm geredet hatte.
    »Herrin, Cäsar beordert dich zu den Unterkünften.« Seine Augen schwangen zu Cabera herum. »Dich auch, Heiler. Ich werde euch begleiten. Die Pferde stehen draußen bereit.«
    Servilia strich sich nachdenklich mit dem Finger über den Mundwinkel und ignorierte den Blick, mit dem der Bote sie ansah.
    »Wird mein Sohn auch da sein?«, fragte sie schließlich.
    Der Bote nickte. »Alle sind einberufen, Herrin. Ich muss nur noch Zenturio Domitius finden.«
    »Das ist einfach. Er ist oben«, sagte sie und sah interessiert zu, wie dem Mann die Schamesröte vom Gesicht bis zum Hals hinunter in die Tunika kroch. Sie spürte beinahe die Hitze, die er ausstrahlte.
    »An deiner Stelle würde ich ihm vielleicht noch einen kleinen Moment gewähren«, sagte sie verschmitzt.
    Nach und nach nahmen sie alle in dem langen Zimmer mit Blick über den Hof Platz. Jeder verspürte einen Anflug von Erregung, wenn sie einander in die Augen schauten. Julius stand neben dem Fenster und beherrschte den Raum, während er noch auf die letzten Nachzügler wartete. Eine leichte Brise wehte von den Bergen herab und durchzog den Raum angenehm kühl; dennoch war die ungewisse Spannung, die in der Luft

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