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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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als selbst Kleopatra ahnte.
    Mit laut hallenden Schritten ging Ptolemäus über die Marmorfliesen zum großen Tor und schaute zu Julius hinauf. Er hielt sich wacker, und Julius war erfreut darüber, dass er das kleine Schwert an der Hüfte trug.
    Julius schob die Tür ein Stück weiter auf, damit Ptolemäus die Armee sehen konnte, die sich ihm zu Ehren versammelt hatte.
    »Bist du bereit?«, fragte er den Knabenkönig.
    Ptolemäus antwortete nicht, und als Julius ihn anblickte, sah er mit Erstaunen, dass der Junge Tränen in den Augen hatte.
    »Ich traue Panek nicht«, flüsterte Ptolemäus laut, den Blick unverwandt auf die Krieger in der Ferne gerichtet.
    »Wir müssen dich hinausschicken«, sagte Julius. »Deine Soldaten müssen mit eigenen Augen sehen, dass du am Leben bist. Als Beweis für dein Vertrauen müssen wir dich freilassen. Panek ist kein Narr. Er weiß, dass du dich wieder mit deiner Schwester zusammengetan hast. Er würde es nicht wagen, dich festzuhalten. Ich würde ihn dafür töten lassen, und das weiß er genau.«
    Er legte Ptolemäus eine Hand auf die Schulter und schob ihn sanft zur Tür. Der junge König hob ruckartig die eigene Hand und ergriff die von Julius.
    »Man darf ihm nicht vertrauen! Ich weiß, dass ihm die Vereinbarungen überhaupt nichts bedeuten. Wenn du mich hinausschickst, bin ich bald wieder ohne jede Macht. Lass mich hier bleiben, und wir finden eine andere Lösung.«
    Julius streifte die Hand des Jungen vorsichtig ab. »Uns gehen allmählich die Lebensmittel aus, Ptolemäus, außerdem habe ich mein Wort gegeben, dass du freigelassen wirst. Die Zeit der Verhandlungen ist vorbei.« Seine Stimme wurde härter. »Jetzt tu das deine, und ich sorge dafür, dass du noch heute auf deinem Thron sitzt. Aber zuerst musst du deinem Volk zurückgegeben werden.«
    Tränen liefen Ptolemäus über das Gesicht, und er packte Julius verzweifelt am Arm. »Du verstehst das nicht! Dort draußen werde ich wieder der König sein. Ich habe Angst !«
    Julius wandte peinlich berührt den Blick ab. Wo war nur Kleopatra? Sie wusste stets, wie sie ihren kleinen Bruder beruhigen konnte. Schon überlegte er, ob er sie holen lassen sollte, als Ptolemäus zornig die Tränen wegwischte und seinen Griff lockerte.
    »Dann gehe ich eben hinaus«, sagte er.
    Julius sah das Entsetzen in seinen Augen und wusste nicht, was er davon halten sollte. Ganz egal, was Panek vorhatte, Ptolemäus würde für die paar Stunden, die es dauerte, um ihn wieder zu seinem Palast zu bringen und Kleopatra mit den Legionen hinauszuführen, in Sicherheit sein.
    »Nur Mut, mein Junge«, sagte Julius leise und versetzte Ptolemäus einen sanften Schubs.
    Der König atmete noch einmal tief durch, drückte die Brust heraus und legte die Hand auf den Schwertknauf, so wie er es bei den Römern gesehen hatte. Dann nickte er kurz und trat hinaus in die Sonne.
    Als die Truppen seine schlanke Gestalt oben auf der Treppe sahen, brachen sie in Jubelrufe aus. Die Männer hoben in perfektem Gleichklang die Arme, und Julius fragte sich, ob sie tatsächlich bessere Soldaten waren als jene, die im Palast Dienst getan hatten. Selbst von seiner erhöhten Position am Tor aus konnte er ihre gesamte Anzahl nicht überblicken.
    Brutus kam mit Octavian zu ihm, wobei jeder die Anwesenheit des anderen sorgsam ignorierte. Gemeinsam mit Julius sahen sie zu, wie Ptolemäus die Stufen hinunterging und auf die ersten Reihen seiner Männer zuschritt. Dort stand Panek und wartete mit geneigtem Haupt auf ihn.
    Als Ptolemäus sie erreichte, ertönte eine grelle Hörnerfanfare. Julius und die anderen sahen fasziniert zu, wie sich die Reihen der Soldaten teilten.
    »Was geht da vor?«, wollte Octavian wissen.
    Julius schüttelte den Kopf.
    Vor ihren Augen wurde das goldene Gewand, das Ptolemäus bei ihrer ersten Zusammenkunft getragen hatte, herbeigebracht und ihm um die Schultern gelegt. Die Römer blinzelten, denn der Glanz der Sonne ringsumher schien sich zu vervielfältigen und ließ Ptolemäus förmlich erstrahlen. Panek hob den Kopfputz und stimmte mit lauter Stimme einen Gesang an die Götter an.
    Ptolemäus blickte in die Maske hinauf, die langsam auf ihn herabgesenkt wurde. Lange rührte er sich nicht, dann wandte er sich langsam zu den römischen Soldaten um, die ihn aus jedem Fenster und aus jeder Tür beobachteten. Die Maske verbarg seine Jugend und strahlte eine Feindseligkeit aus, die Julius die Stirn runzeln ließ. Die Zeit schien sich zu dehnen, eine wahre

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