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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Ofenglut wehte über die Gärten.
    »Er wird doch nicht …«, sagte Brutus ungläubig, doch die goldene Gestalt hob die Hand und ließ sie abrupt fallen. Die Armee brüllte ihren Schlachtruf und ergoss sich in die Gärten.
    In ungläubigem Entsetzen fuhr Julius zurück. Es blieb keine Zeit, die Zusammenhänge zu ergründen. »Verrammelt die Türen und haltet euch bereit!«, rief er. »Ich will Männer mit Bögen und Speeren auf dem Dach haben! Sie kommen!«

 

    27
    Die ägyptische Armee tötete die Pferde der Extraordinarii. Die Römer im Inneren des Palastes hörten ihre Reittiere schreien.
    Hoch über ihren Köpfen waren mehr als einhundert Soldaten der Vierten Legion auf die Dachziegel geklettert und sandten der Horde, die auf den Palast zugestürmt kam, tödliche Salven entgegen. Bei einer solchen Masse an Feinden konnten sie kaum danebenschießen.
    Im Durcheinander der ersten paar Minuten wurden einige mit Seilen versehene Haken auf die Mauern geworfen. Einige wurden durchgeschnitten, ehe die Männer von unten heraufklettern konnten, doch auch die Ägypter verfügten über Bogenschützen und nahmen die Legionäre, die mit dem Abschneiden beschäftigt waren, unter Beschuss. Der Angriff war laut und heftig, doch der Palast ließ sich nicht so leicht erstürmen. Nur die obersten Fenster waren offen gelassen worden, alles darunter war mit soliden Barrikaden versehen. Sogar die Krieger, die es bis auf die Fenstersimse schafften, fanden keinen Weg hinein, bis sie von den durch die schmalen Lücken gestoßenen Schwertern schreiend auf die Köpfe ihrer eigenen Männer geschickt wurden.
    Mit dumpfem Dröhnen hämmerte Ptolemäus’ Armee einen hölzernen Balken gegen das Haupttor. Pfeile regneten auf die Angreifer herab, aber so rasch sie starben, so schnell wurden sie durch Nachrückende ersetzt. Drinnen hatte Julius die gesamte Einrichtung aus Kleopatras Gemächern vor der Tür aufstapeln lassen. Eine andere Strategie war ihm in der Eile nicht eingefallen. Er wusste, dass er sich dort nicht allzu lange halten konnte und bedauerte bereits, dass er dem jungen König von ihren knappen Vorräten erzählt hatte. Selbst bei halben Rationen würden sie innerhalb einer Woche Hunger leiden.
    Ptolemäus selbst hielt sich außerhalb der Reichweite der Speere. Trotzdem schickte Julius Ciro aufs Dach, damit er es von dort aus mit einem Weitwurf probierte. Der plötzliche Verhaltensumschwung war den Römern absolut unverständlich. Kleopatra schien ihn zumindest zu begreifen, als Julius ihr beschrieb, wie ihrem Bruder der goldene Kopfschmuck aufgesetzt worden war. Dann erinnerte sich Julius daran, dass Ptolemäus ihn gewarnt hatte, dass er draußen wieder der König sein würde.
    Der erste Angriff bewirkte nichts, und diejenigen, die versuchten, die Tür einzurammen, wurden schließlich von einem Sturzregen schwerer Dachziegel zurückgetrieben. Obwohl sie sich zurückgezogen hatten, war sich Julius sicher, dass sie bald mit mehr Soldaten zurückkehren würden, die Schilde über den Köpfen. Jedenfalls hätte er es so gemacht.
    Durch den Lärm draußen rief Julius seinen Generälen Befehle zu: »Brutus! Geh zu Kleopatra und sage ihr, dass ich einen Weg hinaus brauche. Wir können nicht hier drinnen bleiben und warten, bis sie alles in Stücke gehauen haben. Wenn sie uns ausräuchern, müssen wir einen Ausfall machen.«
    Bei seinen letzten Worten war Kleopatra in der Eingangshalle erschienen. »Sie würden es nicht wagen, Feuer zu legen, solange ich hier bin«, sagte sie.
    Julius hätte das gerne geglaubt, wollte es aber nicht darauf ankommen lassen. »Sie haben uns umzingelt. Gibt es keine Tunnel, keine Geheimgänge?«, erkundigte er sich und zuckte zusammen, als der Rammbock erneut gegen das Tor donnerte. Zweifellos waren die Männer dieses Mal besser geschützt.
    Kleopatra schüttelte den Kopf. »Wenn es welche gäbe, hätte ich schon längst einen davon benutzt«, fauchte sie.
    Julius fluchte leise, drehte sich um und schaute durch einen Spalt auf die Krieger draußen. Er kam sich in dem Palast wie ein Gefangener vor und hasste es, eine derartig passive Rolle zu spielen. Abgesehen von den Männern auf dem Dach hatte er keine Möglichkeit, seine Feinde zu attackieren, es sei denn, er schickte die Legionen zu einem Frontalangriff hinaus, der durchaus glatter Selbstmord sein konnte.
    »Haben sie schwere Artillerie, Katapulte und dergleichen?«, rief er durch den Lärm. In diesem Falle könnte der Palast im Handumdrehen dem

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