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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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einen Angriff auf diesen Palast nicht überleben«, erwiderte Julius. »Wenn ich auch nur ein einziges im Zorn gezogenes Schwert sehe, tötest du ihn damit. Ich rate dir dringend, auch weiterhin für Ruhe zu sorgen.«
    »Du kannst ihn hier nicht ewig festhalten«, gab Panek zurück. »Was glaubst du, wie lange eure Vorräte reichen? Euer Wasser?«
    »Wir haben genug«, antwortete Julius achselzuckend. »Aber vielleicht hast du Recht. Wir sollten einander nicht drohen. Stattdessen kannst du mir auch gleich sagen, wie viel dir sein Leben wert ist. Was bietest du mir für euren König?«
    Die drei Männer berieten sich kurz in ihrer eigenen Sprache, dann ergriff Panek wieder das Wort. Er hatte seinen Groll eisern im Griff.
    »Es könnten Handelsvereinbarungen zwischen den römischen Häfen und dem ägyptischen Binnenland getroffen werden. Ich kann dafür sorgen, dass deine Händler als Erste Zugriff auf unsere Waren bekommen.«
    »Ausgezeichnet!«, sagte Julius und gab ein Zeichen, dass den Männern Wein gebracht werden sollte. »Ich glaube, die Verhandlungen haben begonnen.«
    Dreißig Tage der Diskussionen und des zähen Verhandelns waren nötig, bis man sich schließlich handelseinig war. Weder Julius noch Panek nahmen an jeder Stunde der Sitzungen teil, sondern schickten ihre Untergebenen, um Angebote und Gegenangebote zu unterbreiten. Ohne Kleopatras Einfluss wäre überhaupt nichts zustande gekommen, aber sie schien genau zu wissen, wie weit man bei den einzelnen Delegationen jeweils gehen konnte.
    Sie selbst war nicht bei den Verhandlungen dabei, vielmehr verbrachte sie ihre Tage mit ihrem Bruder, der sich inzwischen im Palast frei bewegen durfte. Es war eigenartig, die beiden tief ins Gespräch versunken durch die Gänge wandeln zu sehen, und noch eigenartiger für Julius, über ihre Beziehung nachzudenken. Sie war seine ältere Schwester und eine reife Ehefrau, die sich mit den Intrigen bei Hofe auskannte. Er hörte auf sie wie auf keinen anderen, und seine Wutausbrüche hatten sich nicht wiederholt.
    Des Nachts erzählte sie Julius, wie sehr ihrem Bruder das lähmende Leben am Hofe verhasst gewesen war. Allem Anschein nach hatte jeder noch so kleine Wunsch von Panek gebilligt werden müssen, und Ptolemäus hatte ihr seinen Hass auf diesen Mann gestanden. So gesehen hatte er, bevor ihn Julius entführt hatte, eingesperrter gelebt als danach. Panek sprach mit der Stimme des Königs, und die Armee führte jeden seiner Befehle aus.
    »Aber dein Bruder ist der König, bei allen Göttern!«, hatte Julius ausgerufen, als Kleopatra ihm das berichtete. »Warum konnte er Panek nicht einfach abführen und auspeitschen lassen?«
    »Er ist ein Knabe und hat nie ein anderes Leben kennen gelernt. Panek hat ihm Angst gemacht«, antwortete sie. »Mir macht er keine Angst, aber selbst mir ist seine Gier nach Macht entgangen.« Sie zerknüllte das Bettlaken mit der Faust. »Vor einem Jahr hat er mir den Befehl des Königs überbringen lassen, ich sei verbannt. Ich wusste, dass mein Bruder niemals eine solche Anweisung geben würde, aber mir wurde nicht erlaubt, meinen Fall vorzubringen. Meine Getreuen marschierten ins Exil, die Frauen rauften sich die Haare und rieben sich die Brüste mit Asche ein. Glaub mir, Panek ist zu schlau, als dass ihm ein behüteter Junge etwas entgegensetzen könnte.«
    Am dreißigsten Tag ließ Julius die Verträge niederschreiben, und Ptolemäus wurde zu ihm gebracht, um sie zu unterschreiben. Kleopatra begleitete ihn, und Panek erhob sich taumelnd, als er sie sah.
    »Meine Königin«, stammelte er, fiel auf die Knie und neigte den Kopf bis auf den Boden.
    Die anderen Höflinge taten es ihm gleich, und sie lächelte.
    »Steh auf und bring zu Ende, was du hier angefangen hast, Panek. Du hast uns mit Gold an Rom gefesselt, ganz nach meinem Wunsch und mit der Zustimmung des Königs.«
    Paneks Augen zuckten zu Ptolemäus hinüber, der ihn beobachtete. Der König nickte langsam.
    »Mein Bruder und ich haben eine Übereinkunft getroffen«, schnurrte Kleopatra. »Dein Einfluss hat ein Ende, Panek. Wir nehmen unsere Plätze auf den Thronen der Oberen und Unteren Königreiche wieder ein. Wir werden regieren, Panek, aber du wirst für deine Dienste entlohnt werden.«
    Panek sah zu, wie Ptolemäus seiner Schwester eine Schreibfeder reichte und sie die Worte »So soll es sein« kritzelte, mit der sie alle offiziellen Dokumente unterschrieb. Die Papyrusblätter besiegelten Handelsabkommen, die schmerzhaft für

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