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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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übergewechselt und ließen ihre Behelfsbrücke ins Meer fallen.
    Hinter ihnen brüllten die Flammen und veranstalteten ein Inferno auf dem kenternden Schiff. Es ging rasch unter, und einen Augenblick lang befürchtete Brutus schon, es würde so tief sinken, dass die Hafenzufahrt immer noch passierbar bliebe. Doch noch während er mit pochendem Herzen zusah, blieb das Wrack auf dem Grund stecken und ragte noch zu einem vollen Drittel aus dem Wasser heraus. Kleopatra hatte Recht behalten. Der Hafengrund war schon seit Generationen nicht mehr abgegraben worden; bei Ebbe liefen manchmal sogar Schiffe mit wenig Tiefgang hier auf.
    Brutus machte sich mit freudigem Gesicht wieder an seine Arbeit. Nach dem Schicksal der ersten Galeere hielten sich die beiden anderen fern. Er zögerte nicht, als er Flammen auf den anderen Handelsschiffen emporzüngeln sah. Rasch schickte er seine Männer unter Deck, um den Sklaven zu befehlen, sich noch einmal in die Riemen zu legen, und grinste, als sich die Galeere in den Wind drehte. Sie würden nicht schwimmen müssen.
    Während die Schiffe brannten, frischte der Wind auf und trieb heiße Funken in den Himmel. Bis Brutus den letzten Mann seiner Kohorte auf der Galeere aufgenommen hatte, war es heiß geworden wie in einem Glutofen, und viele der Männer hatten Verbrennungen erlitten, ehe sie aufgelesen werden konnten. Glühende Holzstücke fielen zischend ins Wasser, und noch mehr verfingen sich in der Takelage vor Anker liegender Schiffe. Brutus lachte, als er sie brennen sah. Seine Männer waren damit beschäftigt, mit Eimern voller Meerwasser für die eigene Sicherheit zu sorgen.
    In der Ferne erreichten einige der glühenden Aschenfetzen die trockenen Dächer der Gebäude rings um die Hafenanlagen, wo sie sich gierig züngelnd rasch ausbreiteten.
    Julius bemerkte, dass sich die Stimmen und die Ordnung in Ptolemäus’ Armee leicht veränderten. Er sah Läufer vom Hafen her ankommen und vermutete, dass seine Männer dort ein Chaos angerichtet hatten. Zornige Gesichter wandten sich dem Palast zu, und ungesehen lächelte er auf sie hinab.
    Im Licht ihrer eigenen Fackeln sah Julius Panek von seinem Nachtlager herbeieilen, wo auch immer es sich befinden mochte, und hastig Befehle erteilen. Hunderte von Männern formierten sich und marschierten nach Osten, und Julius wusste, dass er niemals eine bessere Chance bekommen würde. Bis zum Morgengrauen würde es nicht mehr lange dauern.
    »Die Männer sollen sich fertig machen«, rief er zu Regulus und Octavian hinunter. »Wir gehen raus.«

 

    28
    Die ägyptischen Krieger trugen weder Rüstungen noch Helme. Unter der erbarmungslosen ägyptischen Sonne wurde das Metall zu heiß auf der Haut und machte Märsche über weitere Entfernungen unmöglich.
    Julius hatte die kühlste Stunde des Tages für seinen Angriff ausgewählt. Die Sonne war kaum mehr als ein Schimmer am Horizont, und die römischen Legionen konnten ihren Vorteil nutzen. Die Palasttore wurden aufgerissen, und die Zehnte und die Vierte kamen in vollem Lauf und mit hoch erhobenen Schilden heraus.
    Sie stürmten durch die Gartenanlagen, und diejenigen unter ihnen, die bei den Extraordinarii gewesen waren, brüllten vor Wut beim Anblick der übereinander gestapelten Pferdekadaver, die bereits schwarz vor Fliegen waren. Die besten Tiere der gesamten Legion mit schwarzen Zungen dahingemetzelt daliegen zu sehen war genug, um sie vor Hass und Abscheu rasend zu machen.
    Die Zenturionen und Optios hatten alle Hände voll zu tun, ihre Männer davon abzuhalten, auf eigene Faust vorzupreschen. Die ersten Reihen schleuderten mit aller Wucht ihre Speere und streckten die Ägypter nieder, die sich der plötzlichen Bedrohung entgegenstellen wollten. Dann prallte der Schildwall auf den Feind, und die ersten Reihen krachten gegen die Gegner und kämpften auf allen Seiten.
    Die römischen Panzer erwiesen sich bei diesem ersten Zusammenprall als entscheidend. Wo Ptolemäus’ Armee zuschlug, traf sie auf einen Ring aus Metall. Die schlachterprobten Veteranen benutzten ihre Helme für Kopfstöße, ihre Beinschienen zum Zerschmettern von Schienbeinen und ihre Schwerter, um dem Feind die Gliedmaßen abzutrennen. Als Ptolemäus’ Männer draußen gejohlt und ihre Geschosse auf sie abgefeuert hatten, hatten sie in der Falle gesessen. Jetzt war der Augenblick gekommen, ihnen jede Beleidigung zurückzuzahlen.
    »Regulus! Öffne die Reihe!«, rief Julius seinem General zu.
    Er sah, wie die Vierte Legion

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