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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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ihren Sturm in die Mitte der Ägypter verlangsamte und sich die Frontlinie verbreiterte, sodass immer mehr Schwerter zum Einsatz kamen. Julius drehte sich zum Palast um und sah, dass immer noch Legionäre daraus hervorstürmten. Er marschierte vorwärts, sobald seine Männer den Weg frei gemacht hatten, und als Ptolemäus’ Truppen zu einem Gegenangriff ansetzten, hob Julius seinen Schild gegen die Pfeile und ging weiter, stets darauf bedacht, dass der Vorstoß seiner Legionen nicht stecken blieb.
    Nicht weit von Regulus entfernt ging ein Mann mit einem Pfeil im Oberschenkel zu Boden, kam jedoch wankend wieder auf die Beine. Er versuchte weiter vorzurücken, aber das Blut spritzte aus seiner Wunde, und Julius sah, wie der Optio des Mannes ihn packte und ihn nach hinten schickte.
    Als die Sonne aufgegangen war, schien ihre Hitze die römischen Rüstungen zu suchen und die Männer schwitzten und fingen an zu keuchen. Das Palastgelände lag hinter ihnen, und die römischen Linien wurden von den schmalen Straßen behindert. Trotzdem machten sie unaufhaltsam alles vor ihnen nieder und stiegen über die Leichen hinweg.
    Julius sah zu seiner Verwunderung, dass mit dem Tageslicht auch die Stadtbewohner aus ihren Häusern kamen. Tausende von Ägyptern schrien und heulten, sie füllten die Straßen rings um die kämpfenden Heere. Viele von ihnen trugen Waffen, und Julius überlegte bereits, ob er sich wieder in den Palast zurückziehen sollte. Seine Zehnte und Vierte wüteten zwar grausam unter den Kriegern des Ptolemäus, trotzdem blieb die zahlenmäßige Überlegenheit überwältigend.
    Auf der Rechten, zum Hafen hin, hörte Julius den warnenden Klang von Fanfaren. Einer seiner Extraordinarii-Kundschafter kam angelaufen, das Gesicht so mit Blut bespritzt, dass seine Zähne und Augen unnatürlich weiß wirkten.
    »Die Kohorte aus dem Hafen ist zurück, Herr.«
    Julius wischte sich den beißenden Schweiß aus den Augen. »Irgendein Anzeichen von denen, die ihnen nachgeschickt wurden?«
    »Nein, Herr.«
    Julius fragte sich, was wohl aus den Männern geworden war, die Ptolemäus losgeschickt hatte, um die römische Kohorte auf den Kais zu töten. Hätte der König gewusst, wer sie anführte, hätte er womöglich viel mehr Leute zum Hafen befohlen.
    »Wenn du sie erreichen kannst, sag Brutus, er soll die Flanke angreifen«, befahl Julius. »Falls sie Ptolemäus sehen, sollen sie ihn umbringen.«
    Der Kundschafter salutierte und verschwand wieder im Getümmel.
    Julius merkte, dass er keuchte. Wie viel Zeit war vergangen, seit sie den Palast verlassen und sich auf die wartende Armee gestürzt hatten? Die Sonne hatte sich vom Horizont gelöst, aber er konnte es nicht mit Sicherheit sagen. Seine Legionen drangen Schritt für Schritt vor, und zwischen den bronzenen Leichen der Ägypter lagen Männer, die er kannte und mit denen er jahrelang Seite an Seite gekämpft hatte. Er biss die Zähne zusammen und setzte sich wieder in Bewegung.
    Brutus verfluchte seinen schwachen rechten Arm, als seine vom Rauch geschwärzte Kohorte die Straße entlangrannte. Er hörte den Lärm der Schlacht, und zum ersten Mal in seinem Leben hieß er ihn nicht willkommen, spürte er die altbekannte Erregung nicht, die ihn normalerweise mitten hineinzog. Der Hinterhalt, den sie den Ägyptern am Hafen gelegt hatten, hatte ihm seine Schwäche gezeigt. Trotzdem hatten die römischen Veteranen die feindliche Truppe aufgerieben, als handele es sich um eine Wehrübung. In einer dunklen schmalen Straße abseits der Kais waren sie über die Ägypter hergefallen wie Wölfe über Lämmer und hatten sie in Stücke gehauen.
    Brutus hielt sein Schwert unbeholfen in der Hand und spürte, wie das Gewicht des schweren Gladius an seiner schwachen Schulter zog. Als der Tumult der auf und ab wogenden Reihen in Sicht kam, warf ihm Domitius einen raschen Blick zu. Er sah die Enttäuschung auf Brutus’ Gesicht und verstand.
    »Nimm das hier«, rief Domitius und warf ihm einen Dolch zu.
    Brutus fing ihn mit der linken Hand. Lieber wäre ihm ein Schild oder seine silberne Rüstung gewesen, aber so konnte er zumindest zustechen. Sein erster Hieb bei dem Hinterhalt hatte sich in seiner Hand gedreht und kaum mehr als einen Kratzer auf einer nackten Brust hervorgerufen. Eigentlich hätte er getötet werden müssen, aber Ciro hatte dem Mann das Handgelenk durchtrennt und Brutus gerettet.
    Als sie sich der Armee des Königs näherten, formierten sie sich in Sechserreihen, mit Ciro in der

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