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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Ich sollte sie nicht verstreichen lassen.«
    Er spürte Octavians Blick auf sich, hob den Becher und prostete den anderen zu.
    »Hier sind mir Alexanders Träume in die Hände gefallen. Von diesem Ort aus kann ich weiter in die Zukunft blicken. Wir können das Licht Roms in die ganze Welt tragen.« Er lächelte, ohne Octavians Unbehagen zu bemerken. »So wie der Leuchtturm von Pharos«, sagte er. »Wir können ein Imperium schaffen.«
    »Hat sich das die Königin ausgedacht?«, fragte Octavian leise.
    Julius schaute ihn verdutzt an. »Mein Blut hat sich mit dem ihren vermischt. Ägypten und ich sind bereits eins geworden. Rom wird mir folgen.« Er zeigte mit dem Becher zum Fenster und spürte, wie der Wein seine Gedanken befeuerte. »Vor uns liegen goldene Jahre, Octavian. Ich habe sie gesehen.«
    »Dann willkommen zurück, Herr«, sagte Brutus.
    Julius schritt auf dem Palastkorridor auf und ab und fuhr bei jedem Schrei Kleopatras zusammen. Sein Sohn kam auf die Welt, und er konnte sich nicht erinnern, jemals so nervös gewesen zu sein. Ihre Höflinge hatten ihn in seinen Gemächern geweckt; er hatte sich eilig Toga und Sandalen angezogen und nach Brutus gesandt.
    Die beiden Männer waren in die Versammlungshalle gestürmt, wo man ihnen mitgeteilt hatte, die Königin dürfe nicht gestört werden. Zu Julius’ Verdruss wurde die Tür zu ihren Gemächern von ihren eigenen Soldaten bewacht, worauf ihm nichts anderes übrig blieb, als ärgerlich auf und ab zu gehen und dem Knurren seines hungrigen Magens zuzuhören. Boten kamen und gingen im Laufschritt mit Eimern voll heißem Wasser und Stapeln weißer Leinentücher. Von drinnen hörte Julius ab und zu Frauenstimmen, und gelegentlich schrie Kleopatra vor Schmerz auf. Er ballte hilflos die Fäuste und nahm den wärmenden Gerstentrunk kaum wahr, den Brutus ihm in die Hand drückte.
    Bei Tagesanbruch kam Sosigenes heraus und schickte einen wartenden Sklaven nach noch mehr Tüchern. Der Astrologe war rot im Gesicht und sehr beschäftigt, aber ein Blick in Julius’ Gesicht ließ ihn innehalten.
    »Dein Sohn kommt, Cäsar. Es ist ein großes Omen, dass er im ersten Tageslicht zur Welt kommt«, sagte Sosigenes.
    Julius packte ihn am Arm. »Ist sie wohlauf? Geht bei der Geburt alles gut?«
    Sosigenes lächelte und nickte. »Du solltest dich ausruhen, Konsul. Man wird dich früh genug rufen. Meine Königin ist jung und stark, so wie ihre Mutter damals. Gönne dir die Ruhe.«
    Er erwiderte den Griff an seinem Arm mit einem kurzen Druck seiner Hand, dann ging er an den Wachen vorbei wieder hinein. Ein lang gezogener Schrei war zu hören, bei dem Julius laut aufstöhnte.
    »Bei den Göttern, ich halte das nicht aus«, sagte er.
    »Warst du auch so, als Julia geboren wurde?«, erkundigte sich Brutus.
    Julius schüttelte den Kopf. »Ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Nein. So nicht, glaube ich. Aber jetzt bin ich älter. Wenn das Kind stirbt … wie viele Chancen bleiben mir wohl noch?«
    »Wie willst du ihn denn nennen, deinen Sohn?«, fragte Brutus, um Julius von dem Singsang abzulenken, der von drinnen herausdrang. Er hatte keine Ahnung, was für merkwürdige Rituale dort abgehalten wurden, und es zeigte, wie aufgewühlt Julius war, dass dieser sie kaum zur Kenntnis nahm.
    Die Frage schien Julius ein wenig zu beruhigen. »Sein Name wird Ptolemäus Cäsarion sein«, sagte er voller Stolz. »Die Vereinigung zweier Häuser.«
    »Dann zeigst du ihn bestimmt auf dem Forum«, setzte Brutus nach.
    Julius’ Gesicht erhellte sich. »Allerdings. Sobald er reisefähig ist, bringe ich ihn nach Hause. Der König von Syrien hat mich zu einem Besuch eingeladen, und ich möchte Kleopatra dorthin mitnehmen. Dann vielleicht Kreta, oder Zypern, dann Griechenland und dann endlich nach Hause. Wir werden an einem römischen Sommertag auf dem Forum stehen, und ich werde den Jungen hochhalten, damit die Menge ihn sehen kann.«
    »Es wird nicht ganz leicht werden, falls du immer noch vorhast, eine Dynastie zu gründen, ein Imperium«, murmelte Brutus.
    Julius schüttelte den Kopf. »Jetzt nicht mehr, Brutus. Siehst du denn nicht? Die Legionen sind mir treu ergeben, und der Senat wird handverlesen sein. Ob sie es wahrhaben wollen oder nicht, das Imperium hat bereits begonnen. Wer soll sich meinem Anspruch jetzt noch in den Weg stellen? Pompeius war der Letzte von ihnen.«
    Brutus nickte, seine Augen waren dunkel und nachdenklich.
    Eine Stunde später kam Sosigenes zu ihnen herausgeeilt und

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