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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Schlimmste befürchtet. Jetzt, da er es als Ausdruck der Ehre der Republik ansah, war er fast hysterisch vor Aufregung, aufgeputscht durch die Begeisterung der Bürger. Lachend hob er die Krone ein drittes Mal.
    Jetzt verlor Julius die Beherrschung: »Wenn du mit dem Ding noch einmal meinen Kopf berührst, siehst du Rom nie wieder«, fuhr er Marcus Antonius an, der verwirrt zurückwich.
    Julius’ Gesicht war fleckig vor Zorn. Die Götter allein wussten, was er der Menge jetzt sagen würde. Die Rede, die er vorbereitet hatte, fußte auf ihrer Zustimmung zu seiner Krönung. Er wusste nicht, wo er einen Fehler gemacht hatte, aber er wusste, dass es unmöglich war, den Goldreif noch einmal anzunehmen. Sie würden es für ein großartiges Spiel halten. Er schaute dorthin, wo Kleopatra über dem Pöbel stand, und wechselte einen enttäuschten Blick mit ihr. Sie kannte seine Hoffnungen, und sie vor ihren Augen vernichtet zu sehen war mehr, als er ertragen konnte.
    Blind für die Wirklichkeit vor ihren Augen, war die Menge endlich verstummt und wartete jetzt auf seine Ansprache. Julius stand wie benommen da und suchte nach etwas, das er ihnen sagen konnte.
    »Es wird ein Tag kommen, an dem Rom wieder einen König willkommen heißt«, sagte er schließlich, »aber nicht heute.«
    Sie antworteten ihm mit lautem Geschrei, und er verbarg seinen Zorn und seine Enttäuschung. Mehr wagte er nicht zu sagen und verließ die Plattform, ohne darauf zu warten, dass ihm seine Zehnte eine Gasse gebildet hatte, aber die Menschen machten ihm nach dem, was sie soeben gesehen hatten, in Ehrfurcht und Würde Platz.
    Als er mit steifen Schritten durch sie hindurchging, brannte die Demütigung in ihm. Der Triumphzug war noch nicht beendet. Die Pferde und Käfige, die Tänzer und Wagen würden ihren Weg zu seinem neuen Forum fortsetzen und erst am Venustempel anhalten. Er schwor sich insgeheim, dass Blut fließen würde, noch ehe der Tag zu Ende war, wenn die Menge ihm auch dort die angemessene Anerkennung verweigerte.
    Als die Masse sich wieder in Bewegung setzte, wandte sich eine Gestalt in einer silbernen Rüstung den Stufen des Senats zu und sah dort die weißen Togen von Wölfen, die sie kannte. Brutus begriff viel besser als sie, was Julius versucht hatte, und dieses Wissen half ihm, seinen Entschluss und seine Kraft zu stärken. Rom würde gereinigt werden, und er würde seinen Weg finden, ohne dass Cäsars Schatten ihn ständig peinigte.
    Der kommende Frühling würde Julius aus der Hauptstadt fortführen. Es musste bald geschehen.
    Servilia lag in der Dunkelheit und konnte nicht schlafen. Die Tage waren doch noch kalt geworden, Julius’ Kalender hatte mit dem Ende des Februarius angefangen und einer ausgedörrten Stadt Regen gebracht. Sie hörte die Tropfen auf die Dachziegel trommeln, durch die Rinnen laufen und den Staub hinwegwaschen.
    Alles war ruhig im Haus, die letzten Kunden hatten sich schon vor Stunden auf den Heimweg gemacht. Der Schlaf hätte Servilia mit Leichtigkeit ereilen sollen, doch stattdessen gaben ihre schmerzenden Gelenke keine Ruhe, und ihre Gedanken wanden und verknoteten sich in ihrem Kopf.
    Sie wollte nicht an ihn denken, aber die Erinnerungen stahlen sich heimlich herbei, Erinnerungen, deren Heiterkeit der einzige Trost ihres zunehmenden Alters war. Sogar in der Sonne ertappte sie sich manchmal dabei, dass ihre Gedanken in andere Zeiten enteilten, des Nachts jedoch gab es nichts, was die Flut der Erinnerungen zurückhalten konnte, die in verstörende Träume hinüberglitten.
    Sie hatte ihn zu Füßen von Alexander geliebt, und er hatte ihr gehört, im Fleische wie im Geiste. Sie war die seine gewesen. Damals hatte er für sie gebrannt, bevor die Grausamkeit der Erfahrungen ihn abgestumpft hatte.
    Sie seufzte leise auf und schlug die Decken enger um ihre dünnen Beine. In dieser Nacht durfte sie nicht auf Ruhe und Schlaf hoffen. Vielleicht hatte es sogar seine Richtigkeit, dass sie sie in der Erinnerung an ihn verbrachte.
    Noch immer sah sie sein Gesicht vor sich, als er den Sohn emporgereckt hatte, den er sich stets gewünscht hatte. Hätte er sie in der Menge entdeckt, so hätte er die weißhaarige alte Frau, zu der sie geworden war, mit Sicherheit nicht wieder erkannt. Im Augenblick seiner größten Freude hatte sie ihn mit einer Leidenschaft gehasst, die ihre Knochen beinahe vergessen hatten. Brutus hatte um die Flüchtigkeit seiner Liebe gewusst. Bei dem Gedanken daran, wie sie ihren Sohn einst angefleht

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