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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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zum Polstern gegen Blasen. Lebensmittel für den Fall, dass ich mich ein paar Tage verstecken muss. Salz und Öl, um dem Essen Geschmack zu geben. Ein Wasserschlauch, der anscheinend ein kleines Loch hat.«
    Das war alles, was er mitgebracht hatte, um Pompeius’ Armee auszuspionieren, dachte er missmutig. Unter den gegebenen Umständen erschien ihm das nicht gerade ausreichend. Als ein weiterer Schwall kalten Wassers über seine Sitzbank sprühte, versuchte Cäcilius seine sinkende Moral wieder in den Griff zu bekommen.
    »Immerhin bin ich ein schlauer Kopf, und mein Griechisch ist so gut, dass ich zur Not als Bauer durchgehe. Scharfe Augen habe ich, und Erfahrung und Weisheit habe ich mit der Zeit auch gesammelt.«
    Während er im Geiste diese Fertigkeiten aufzählte, setzte er sich etwas gerader auf und fühlte sich gleich wieder besser. Immerhin war er für diese Aufgabe empfohlen worden, und Cäsar würde keinen Narren schicken. Er musste nur die Truppenstärke ausspähen, und die Anzahl der Galeeren, die Pompeius angesammelt hatte. Mit seinem Griechisch müsste er eigentlich in einem der Lager Arbeit finden, jeweils so lange, bis er jeden Monat wieder an die Küste zurückmusste, um seinen Bericht abzugeben. Und irgendwann würde derjenige, den er dort traf, ihm sagen, wann sein Auftrag erledigt war. Dann würde er ins Boot springen und sich wieder nach Hause bringen lassen.
    »Werdet ihr diejenigen sein, die mich wieder abholen?«, flüsterte er dem am nächsten sitzenden Ruderer zu.
    Noch bevor er seine Frage ganz ausgesprochen hatte, zischte ihm der Mann eine wütende Antwort zu. »Halt den Mund! In diesen Gewässern hier gibt es Galeeren, und Stimmen tragen weit übers Wasser!«
    Man konnte den Austausch nicht gerade als Unterhaltung bezeichnen. Cäcilius versuchte, sich zurückzulehnen und das weiter fröhlich über die Seiten des Bootes hereinspritzende Wasser einfach nicht mehr zu beachten. Es schien ihn wie einen alten Freund zu begrüßen, und sosehr er auch versuchte, sich zu schützen, war ihm der nächste Schwall sicher, der auch noch an die intimsten Körperstellen vordrang.
    »Andererseits«, fuhr er mit seiner Liste gedanklich fort, »habe ich ein rechtes Knie, das schmerzt, sobald ich es belaste. Zwei Finger, die bei Regen wehtun. Ein sehr großes Verlangen, überhaupt nicht hier zu sein. Ich weiß nicht, was mich erwartet, und es besteht die Chance, dass ich gefangen, gefoltert und getötet werde. Dazu kommen diese mürrischen Begleiter, denen meine Probleme völlig gleichgültig sind.«
    Während er seine Liste zu Ende brachte, hatten die beiden Ruderer instinktiv innegehalten und saßen jetzt absolut bewegungslos im Boot. Cäcilius öffnete gerade die Lippen, um eine Frage zu flüstern, doch der am nächsten Sitzende drückte ihm eine Hand auf den Mund. Cäcilius erstarrte und schaute sich ebenfalls mit gespitzten Ohren in der Dunkelheit um.
    Irgendwo in der Ferne vernahm er das leise Rauschen von Wellen auf einem Kieselstrand, und zuerst dachte er, dieses Geräusch verhindere ihr Fortkommen. Dann jedoch hörte er in der Dunkelheit ein Knarren und noch ein anderes Geräusch, ganz so, als sprängen Fische aus dem Wasser. Er blinzelte in die pechschwarze Finsternis, konnte aber zuerst überhaupt nichts erkennen. Doch dann sah er einen Schatten, der auf sie zukam, einen gewaltigen Schatten mit weißem Schaum vor dem Bug.
    Cäcilius schluckte schwer, als ihre kleine Nussschale in den Wellen der immer näher kommenden Galeere wild zu schaukeln begann. Schon konnte er die riesigen Ruderblätter ausmachen, die sich ins Wasser senkten, und er hörte von irgendwoher das dumpfe Geräusch einer Trommel. Die Galeere würde sie zermalmen, daran gab es für ihn keinen Zweifel mehr. Sie schien direkt auf sie zuzuhalten, und er wusste, dass er nicht den Mut besaß, einfach sitzen zu bleiben, bis die Galeere das Boot untergepflügt hatte. Sie würde ihn unter ihrem glitschigen grünen Kiel in die Tiefe ziehen und ihn hinter sich als blutiges Haifischfutter wieder ausspucken. Entsetzt richtete er sich auf, und der Ruderer packte seinen Arm mit dem eisernen Griff seines Berufsstandes. Ein kurzer, lautloser Kampf wurde ausgetragen, bevor Cäcilius klein beigab.
    Die Galeere ragte wie ein riesiger schwarzer Berg über ihnen auf, und jetzt sah er auch das flackernde Licht der Laternen an Deck.
    Unendlich langsam und vorsichtig senkten seine Begleiter ihre Ruder ins Wasser und nutzten den Lärm der Galeere, um ihre

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