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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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garantiert herausgebrannt. Und Pompeius hatte seinen Mut zusammen mit seiner Jugend verloren.
    Er warf einen Blick zurück und knurrte beim Anblick der beiden Männer, die Labienus abgestellt hatte, um jeden seiner Schritte zu bewachen. Zu Anfang hatte er ihre Anwesenheit akzeptiert und sich gesagt, er selbst hätte sicherlich dasselbe getan. Wie sollten sie einem General aus dem Gallienfeldzug vertrauen, der so viele Jahre hindurch Cäsars rechte Hand gewesen war? Während die Monate verstrichen und Pompeius ihn immer noch auf Distanz hielt, nagte die Ungerechtigkeit dieser Situation mehr und mehr an Brutus. Immerhin wusste er mehr über Pompeius’ Feind als sonst jemand, und ihm war klar, dass er der entscheidende Vorteil sein konnte, um Cäsar zu schlagen. Aber Pompeius’ Beamte nahmen seine Vorschläge meist nur mit hochmütiger Verachtung entgegen, und Brutus hegte bereits den Verdacht, dass sie die meisten seiner Nachrichten gar nicht erst weitergaben. Die Ironie der Situation war bitter, und der stetige Schatten von Labienus’ Männern an seinen Fersen ärgerte ihn an diesem Nachmittag noch mehr als sonst.
    Er verzog das Gesicht, weil er wusste, dass sie schon wieder hinter ihm hertrotteten. Vielleicht war es ja an der Zeit, sie für ihren Sold ein bisschen schwitzen zu lassen. Nachdem er jetzt drei Monate in den Unterkünften von Dyrrhachium stationiert war, kannte er die Stadt gut genug, und ausnahmsweise war er bereit, die innere Stimme zu ignorieren, die ihm riet, abzuwarten, bis man ihm traute. An diesem Tag hatte er es plötzlich satt, und als er um eine Ecke bog, rannte er los. Unter den erstaunten Blicken eines Wagenführers und seiner Ochsen schoss er über die Straße.
    Brutus bog in eine kleine Gasse ein und rannte, ohne sich umzudrehen, bis zu deren Ende. Das war etwas, das ihm Renius beigebracht hatte, als er das letzte Mal in Griechenland gewesen war. In den kostbaren ersten Momenten einer Flucht verlor man durch unnötiges Zurückschauen nur Zeit. Man wusste doch, dass man verfolgt wurde.
    Er nahm noch zwei weitere Ecken mit voller Geschwindigkeit und lief sich langsam warm. Durch das dauernde Exerzieren war er in ebenso guter Verfassung wie jeder andere Soldat in der Kaserne, und er fühlte sich, als könne er den ganzen Tag weiterlaufen. Eine offene Tür bot sich ihm dar, und Brutus rannte durch ein wildfremdes Haus hindurch. Die Straße auf der anderen Seite kannte er nicht, doch er schaute nicht zurück, ob die Männer ihm immer noch folgten. Stattdessen stürmte er noch eine halbe Meile weiter, bis er sicher war, dass er sie abgehängt hatte.
    Brutus wusste, dass sie es dem kaltherzigen Labienus berichten würden, selbst wenn es ihnen die Peitsche eintrug. Der General war kein grausamer Mann, aber er bestand darauf, dass seine Befehle sorgfältig ausgeführt wurden, und Brutus beneidete die beiden nicht. Pompeius würde man es sicher ebenfalls zutragen, und damit war sein Misstrauen aufs Neue erregt. Vielleicht schickten sie ja auch Patrouillen aus, um die Straßen zu durchkämmen. Brutus keuchte ein wenig und überdachte seine Lage. Ihm blieb bestenfalls noch eine Stunde, bis sie ihn fanden. Labienus war ein effektiver Befehlshaber, und viel länger würde es nicht dauern, bis sich das Netz um ihn zusammenzog. Brutus grinste. Er wusste, dass es nur einen Ort gab, den man in einer so kurzen Zeit der Freiheit aufsuchen sollte. Rasch orientierte er sich und trabte los. Seine Sandalen schlugen in einem Rhythmus auf den roten Straßenstaub der Stadt, den er leicht über viele Meilen beibehalten konnte.
    Einmal glaubte er, in der Ferne rennende Legionäre zu erkennen, doch Brutus hielt stets eine Straße zwischen sich und den beiden, und sie kamen nicht näher an ihn heran. Als er das Stadtzentrum und den gartenähnlichen Innenhof erreicht hatte, in dem er Cäsars Tochter zu finden wusste, den hübschen Vogel im Käfig, waren seine Haare schweißnass, doch seine Lunge arbeitete noch immer gut.
    In den Monaten, in denen alle darauf warteten, dass Cäsar seine Flotte aufbaute und übersetzte, spielte Julia ebenso wie der Senat eigentlich überhaupt keine Rolle. In den ersten Wochen nach ihrem Eintreffen hatte Brutus sie am Arm ihres Mannes gesehen, doch als die Arbeit für Pompeius zunahm, überließ dieser sie mehr und mehr sich selbst. Es war seltsam gewesen, ihr in Pompeius’ Diensträumen vorgestellt zu werden, so weit entfernt von Julius’ Landsitz. Bei diesem ersten Treffen hatte Brutus

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