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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Er will nicht, dass sich die Armeen Roms gegenseitig vernichten und somit die Stadt für eine ganze Generation allen Schutzes berauben. Er bietet Frieden an, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.«
    Pompeius ballte die erhobene Hand zur Faust, und einer von Decimus’ Männern zuckte unwillkürlich zusammen, weil er jeden Moment kaltes Eisen im Rücken zu spüren erwartete. Decimus selbst reagierte nicht auf die Drohung, und als Pompeius seinen Blick auf ihn gerichtet hielt, hörte man draußen vor dem Zelt erhobene Stimmen.
    Kurz darauf traten Cicero und zwei weitere Senatoren in die Wärme des Zeltes. An ihren Umhängen hingen Eiskristalle, und sie waren blass vor Kälte, doch Cicero hatte die Szene vor ihm sofort erfasst und verneigte sich vor Pompeius.
    »General, ich bin gekommen, um den Senat bei diesem Treffen zu repräsentieren.«
    Pompeius sah den alten Mann finster an, doch solange die drei Zenturionen zusahen, konnte er ihn nicht wegschicken.
    »Sei willkommen, Cicero. Labienus, hol eine Bank für die Senatoren, damit sie dieser Unverschämtheit Cäsars beiwohnen können.«
    Die Senatoren setzten sich, und Decimus hob fragend eine Braue. »Soll ich meine Worte noch einmal wiederholen, General?«, fragte er.
    Für einen Mann, dem kaltes, scharfes Eisen im Nacken saß, war er geradezu unnatürlich ruhig, und Labienus fragte sich, ob er wohl eine dieser Wurzeln gekaut hatte, von denen man sagte, sie nähmen die Angst. Pompeius nahm wieder auf seinem Stuhl Platz, und während er nachdachte, spielten seine Finger mit den Falten seiner Toga.
    »Cäsar bietet uns ein Friedensabkommen an«, sagte er schließlich zu Cicero. »Ich halte es allerdings nur für einen weiteren Versuch, Zwietracht unter unseren Männern zu säen.«
    Decimus senkte den Kopf und holte tief Luft. »Mein Herr stützt sich auf seine Rechte, die ihm vom Volke Roms in einer gesetzmäßigen Wahl zuerkannt worden sind. Aufgrund dieser Rechte akzeptiert er auch die Verantwortung dafür, einen Krieg zu vermeiden, wenn ihm das möglich ist. Er fürchtet, dass ein Krieg zwischen unseren beiden Parteien Griechenland zerstören und Rom schutzlos zurücklassen würde. Er denkt zuallererst an Rom.«
    Wie ein alter Habicht beugte sich Cicero vor. »Dabei ist doch sicherlich irgendwo ein Haken, richtig? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er erst unserer Flotte die Stirn bietet, um in Griechenland zu landen, nur um anschließend alle seine Ambitionen in den Wind zu schreiben.«
    Decimus lächelte. »Keineswegs, Senator. Er sucht nur nach einer friedlichen Lösung des Konflikts, weil er Rom nicht geschwächt und am Boden sehen will.«
    »Was bietet er uns an?«, fragte Cicero sofort weiter.
    Wütend über die Unterbrechungen des alten Mannes rötete sich Pompeius’ Antlitz, doch sein Stolz hielt ihn davon ab, seinen Ärger vor seinen dienstältesten Offizieren zu zeigen.
    Als spüre er Pompeius’ Unbehagen, wandte sich Decimus wieder von Cicero ab und sprach den General direkt an. »Cäsar bietet einen Waffenstillstand zwischen den beiden Armeen an. Zu diesem Zeitpunkt wird niemand bestraft oder für seine Offiziere verantwortlich gemacht.«
    Er holte noch einmal tief Luft. Labienus stand stocksteif da, denn er spürte die enorme Anspannung, unter der Decimus stand.
    »Er verlangt nur, dass Pompeius mit einer kleinen Ehrengarde Griechenland verlässt und vielleicht zu friedlichen Verbündeten ins Exil geht. Seine Armeen sollen auf ihre Posten zurückkehren, und niemand wird sie dafür belangen, dass sie die Waffen gegen den rechtmäßig gewählten Konsul von Rom erhoben haben.«
    Pompeius sprang wieder von seinem Sitz auf und baute sich drohend vor dem knienden Mann auf. Seine Worte klangen vor Zorn eigenartig gepresst: »Glaubt denn dein Herr allen Ernstes, ich würde unter diesen Umständen ein Friedensangebot akzeptieren? Lieber würde ich zu Staub zerfallen, als mein Leben von seinem Gutdünken abhängig zu machen!«
    Labienus sah in die Runde der anderen Männer im Zelt und bedauerte es unendlich, dass er die drei Männer nicht rechtzeitig hatte töten lassen. Wer konnte voraussagen, welchen Schaden dieses Angebot anrichten würde, wenn es erst einmal bis in die niedersten Ränge vorgedrungen war?
    »Ich werde ihn Eure Antwort wissen lassen, General«, sagte Decimus.
    Pompeius schüttelte mit finsterem Blick den Kopf. »Nein, das wirst du nicht «, erwiderte er. »Tötet sie!«
    Cicero erhob sich entsetzt, und auch Decimus

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