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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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stand auf, als er diesen Befehl vernahm. Ein Legionär trat an den Zenturio heran, und mit einem abfälligen Lächeln breitete Decimus die Arme aus, um den Schwertstoß zu empfangen.
    »Ihr seid es nicht wert, Rom zu führen«, sagte er zu Pompeius und rang dann röchelnd nach Luft, als das Schwert seine Brust durchbohrte.
    Der Schmerz verzerrte seine Züge, doch er fiel nicht zu Boden. Stattdessen griff er mit beiden Händen nach dem Schwertknauf, sah Pompeius starr an und rammte sich mit dem Wutschrei eines wilden Tieres das Schwert noch tiefer in die Brust. Als auch die Kehlen der beiden anderen Männer durchschnitten waren, brach Decimus zusammen, und der widerlich süßliche Geruch von Blut erfüllte das Zelt. Unwillkürlich machten einige der Männer sofort Zeichen gegen böse Geister, und auch Pompeius war erschüttert über den außergewöhnlichen Mut dieses Mannes. Er war in seinem Stuhl zusammengesunken und konnte den Blick nicht von den leblosen Körpern zu seinen Füßen losreißen.
    Es blieb Labienus überlassen, die entsprechenden Befehle zu geben, damit die Toten weggeschafft wurden. Die Wachen folgten ihnen. Labienus konnte nicht glauben, was er Decimus da hatte tun sehen. Die bedingungslose Todesverachtung, die der Mann gezeigt hatte, war einfach unfassbar. Er musste zugeben, dass Cäsar eine gute Wahl getroffen hatte, als er Decimus als Unterhändler geschickt hatte. Noch vor dem Morgengrauen würde jeder Soldat in Pompeius’ Lager von den Worten und Taten dieses Zenturios gehört haben, denn vor allem anderen respektierten die Männer Mut. Labienus’ Stirn legte sich sorgenvoll in Falten, als er darüber nachdachte, wie sich die Verbreitung der Nachricht wohl am besten verhindern ließ. Konnte er die Macht dieser Geschichte brechen, indem er ein Gegengerücht in die Welt setzte? Bei so vielen Zeugen würde das schwierig werden, denn er kannte seine Soldaten. Einige würden sich gewiss fragen, ob sie dem richtigen Mann folgten.
    Als er in den heulenden Wind hinaustrat und den Umhang enger um sich zog, applaudierte er innerlich, denn der erzielte Effekt war das Opfer der drei Leben wert. Sie standen einem unbarmherzigen Feind gegenüber, und wenn es endlich so weit war, dann würde er Cäsars Vernichtung nur umso mehr genießen.
    Sein Blick verlor sich in der Ferne. Er dachte über seinen Heerführer nach. Labienus hatte Männer gekannt, die jahrelang mit Magengeschwüren oder Leistenbrüchen überlebt hatten. Dann fiel ihm ein alter Zeltgenosse ein, der gerne eine glänzende Geschwulst vorgezeigt hatte, die aus seinem Bauch herausstand. Er hatte sogar Geld von den Männern genommen, die versuchten, es mit dem Finger wieder hineinzudrücken. Labienus hoffte inständig, dass Pompeius’ Krankheit nicht die Ursache für seinen immer schwächer werdenden Lebenswillen war. Denn wenn das der Fall war, konnte es nur noch schlimmer werden.

 

    14
    Julius konnte sich nicht erinnern, jemals so gefroren zu haben. Er hatte gewusst, dass er im Winter nach Griechenland übersetzen würde, und hatte deshalb seinen Männern die besten Umhänge und wollenen Lappen für Füße und Hände gekauft. Nachdem er die ganze Nacht durchmarschiert war, mit nichts als ein paar Bissen zähem Fleisch im Magen, um genug Kraft zu haben, schienen selbst seine Gedanken langsamer zu werden, als seien sie dabei, einzufrieren.
    Die Nacht war ohne nennenswerte Vorkommnisse vergangen. Als seine Legionen in einem großen Bogen um Pompeius’ Lager herummarschiert waren, hatte ihnen der Mond genug Licht gespendet, um gut voranzukommen, und seine Veteranen hatten sich verbissen und ohne Widerworte in ihre Aufgabe gefügt.
    Zehn Meilen westlich von Pompeius’ Lager waren sie mit Domitius’ Legion zusammengetroffen und hatten dann zwei Stunden Verzögerung in Kauf nehmen müssen, ehe man die Lasttiere mit Schlägen wieder hatte in Bewegung setzen können. Auch sie waren mit Wolldecken gegen die Kälte geschützt und besser verpflegt worden als die Männer.
    Im Morgengrauen konnte er nur grob schätzen, wie weit sie nach Norden vorgedrungen waren. Pompeius’ Armee würde sich für einen Angriff auf eine verlassene Stellung bereitmachen, und es konnte nicht mehr lange dauern, bis seine Abwesenheit entdeckt wurde. Dann würden sie gejagt werden, und zwar von Männern, die ausgeruht und wohl genährt waren. Es würde nicht allzu lange dauern, bis Pompeius seine Marschrichtung erraten hatte, denn sieben Legionen hinterließen nicht zu

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