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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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ich mich vor Lachen, während Ben perfekt in seiner Rolle blieb und mir nur konsterniert dabei zusah, wie ich wieder einmal die Aufmerksamkeit aller Umstehenden auf mich lenkte. Aufhören konnte ich dennoch nicht. Mein Gelächter blieb mir erst im Halse stecken, als mir mein Handy vibrierend mitteilte, dass ich eine Nachricht erhalten hatte. Das konnte nur Colin sein. Colin und Anna, die ich total vergessen hatte! Himmel! Wie hatte das nur passieren können?
    Ich zerrte das Handy aus meiner Handtasche und starrte auf das Display.
    Haben ein nettes Restaurant in der King’s Road gefunden. Nummer zwölf. Italiener. Würden uns freuen, wenn ihr zu uns stoßt. Sind hier noch ein kleines Weilchen. XO Col.
    „Die gehen jetzt schon essen!“ stieß ich verärgert aus. Hunger hatte ich nun wirklich noch nicht und die Vorstellung, dass Colin und Anna bereits bei Kerzenschein an einem Tisch saßen (und vielleicht sogar Händchen hielten!) gefiel mir überhaupt nicht. Dann wiederum war Colin nicht so der Typ fürs Händchenhalten – oder etwa doch? Was wusste ich denn, was er alles tat, um seine jeweiligen Bekanntschaften rumzukriegen? Es war ja nicht so, dass er seine Fähigkeiten bei mir testete, nein, ich bekam immer nur das Endprodukt seiner Bemühungen mit.
    „Alles in Ordnung?“ erkundigte sich Ben und ich nickte, wenn auch ein wenig zu nachdrücklich. So ganz verzieh mir mein Kopf solche Aktionen noch nicht. Wenigstens hatte ich nur Bier getrunken, wenn auch zwei oder drei verschiedene Sorten, und nicht auch noch zu anderen Alkoholsorten gegriffen. Die Erinnerung an den Grund meiner wieder aufflammenden Kopfschmerzen war nicht gerade hilfreich.
    „Nochmals Riesenentschuldigung für gestern Abend“, sagte ich und Ben zuckte die Schultern. Er schien wesentlich weniger Probleme mit meinen Gedankensprüngen zu haben als mein bester Freund und Immernochnichtlover.
    „Pfffft“, machte er bloß und dann eine wegwerfende Handbewegung.
    „Ich bin sonst nicht so.“
    „Meinst du, ich habe noch nie meinen Mageninhalt zur Verschönerung der langweilig asphaltierten Straße zur Verfügung gestellt?“
    „Am ersten Abend mit einer Person, die du bis dato vielleicht zwei Stunden kanntest?“ gab ich zu bedenken.
    „Nein, mit fünf bei meiner Tante Janice, aber die war weder meine richtige Tante noch danach je wieder bei uns zu Besuch. Ich denke, ich fange an zu verstehen, warum.“ Er zuckte die Achseln. „Zugegeben, der Vergleich hinkt ein bisschen, aber ich denke, du verstehst, was ich sagen will. Gesellen wir uns zu den beiden? Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber der Gedanke an leere Mägen hat mich erst recht hungrig gemacht.“
    Ich hob entgeistert eine Augenbraue und Ben runzelte die Stirn, als auch er das ‚Hinken‘ dieses Vergleiches bemerkte, und winkte dann ab. „Keine Sorge; sobald mein Hirn Proteine und Kohlehydrate bekommt, gebe ich wieder das übliche hochphilosophische Zeug von mir.“
    Scherzend machten wir uns auf den Weg zu den anderen beiden. Das Restaurant war ein gutes Stück entfernt und wir mussten mit verschiedenen Bussen fahren, aber all das nahm ich gerne in Kauf, nur um ‚Schlimmeres‘ zu verhindern. Schlimmeres? Colin und Anna saßen ja nur in einem Restaurant in der Öffentlichkeit und hatten den ganzen bisherigen Tag auch unter vielen anderen Menschen verbracht, da würde wohl kaum viel gelaufen sein. Außerdem war Anna, meine Night, nicht so eine, die schon am zweiten Abend mit einem Typen ins Bett sprang. Einem, den sie für ihren Seelenverwandten hielt und eigentlich bereits seit einem Jahr  kannte. Das Maß an gleichzeitiger Nervosität und Zufriedenheit ob dieser Tatsache war mir fast ein wenig peinlich, doch zum Glück konnte Ben ja keine Gedanken oder eher Gefühle lesen.
    Das brauchte er auch gar nicht, denn etwa eine halbe Stunde später standen mir eben diese nur allzu deutlich ins Gesicht geschrieben. Das ‚nette Restaurant‘, das Colin uns genannt hatte, war entweder in einem Zeitloch verschwunden oder hatte ein recht eigenwilliges Design, das so gar nicht seinem üblichem Stil entsprach.
    „Heimelig“, bemerkte Ben neben mir. „Besonders den bunten Vorgarten finde ich gelungen. Und diese Aussicht…“
    „Ganz großes Kino“, murmelte ich. „Und schau mal, sie haben sogar einen künstlichen Wasserfall.“
    Wir gingen ein paar Schritte die Straße hinauf und hinab, starrten auf die Hausnummern links und rechts, doch es stimmte. Das hier war Nummer zwölf. Eine

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