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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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machen, und ich erkannte, dass er nicht hinter dem hünenhaften Mann stand. Im Gedränge auf der Promenade musste er an uns vorbeigelaufen sein und stand jetzt etwas atemlos vor uns.
    „Na endlich! Die haben sich vielleicht affig wegen der Tüten! Nicht, dass wir die nicht bereits von Anfang an dabei gehabt hätten, aber in den letzten fünfundzwanzig Minuten Wartezeit müssen sie Stress machen!“ Er schüttelte den Kopf, drückte mir dann die Hälfte der Shopping-Ausbeute in die Arme und stellte den Rest neben mir ab. „Bis später!“
     Damit rannte er wieder weg und drängelte sich zurück zu Anna vor, mich in einem Berg von Einkäufen zurücklassend. Ich sah ihm mit offenem Mund nach und dann zu Ben, der grinste, dann aber zu den beiden anderen sah, die mittlerweile wieder nebeneinanderstanden und strahlend winkten. 
    Ich winkte verhalten zurück und strengte mich an, zu lächeln. Auf andere zu warten war so gar nicht mein Ding. Dazu war ich ein viel zu aktiver Mensch. Noch schlimmer war es, von weitem dabei zuzusehen, wie Colin und Anna miteinander herumalberten und lachten. Heute schienen sie sich besser zu verstehen als jemals zuvor und das gefiel mir nicht. So war das alles doch gar nicht geplant gewesen!
    „Die sehen echt toll zusammen aus“, murmelte Ben neben mir, holte seine Kamera hervor und zoomte die beiden für ein Bild heran. „Sie scheinen endlich richtig Spaß miteinander zu haben. So soll’s doch sein.“
    Er sprach nicht wirklich zu mir, aber ich konnte seine Worte auch nicht einfach ignorieren. Sie und sein zufriedener Gesichtsausdruck brachten mich zum Stutzen und auf einmal fügte sich alles, was er bisher bezüglich Colin und Anna getan hatte, zu einem eindeutigen, furchtbar deprimierendem Bild zusammen.
    „Sag mal, verbringst du nur so viel Zeit mit mir, weil du deine Schwester und meinen Bru… und Colin verkuppeln willst?“ Eigentlich wollte ich wütend sein, doch meine kleine Freudsche Fehlleistung brachte mich so durcheinander, dass ich vergaß, Ben zornig anzufunkeln. Meine Worte genügten allerdings schon, um die erwünschte Wirkung zu erzielen.
    „Nein!“ stieß er entsetzt aus und hob sofort in einer defensiven Geste die Hände. „Jedenfalls nicht mehr.“
    Ich hob die Brauen. „Nicht mehr ?“
    „Ich…“ Er wich meinem vorwurfsvollen Blick aus, betrachtete stattdessen eingehend das Straßenpflaster. „Ich dachte, sie passen super zusammen, weil Anna einfach eine tolle Frau ist – ganz abgesehen davon, dass ich sie liebe, weil sie meine Schwester ist – und Colin ebenfalls so ein netter Kerl ist…“
    „Das konntest du durch den kurzen Kontakt im Chat doch gar nicht wissen!“ stieß ich verärgert aus. Das war doch lächerlich! Er hatte sich vielleicht ein oder zweimal mit mir unterhalten. Mit mir ! Nicht mit Colin!
    „Nein, das stimmt“, gab er zu. „Aber Anna hat mir sehr viel von ihm erzählt und…“
    „… deswegen hast du dich mit mir herumgeschlagen – um mich aus dem Verkehr zu ziehen und dein Ziel, die beiden zu verkuppeln, zu erreichen“, beendete ich seinen Satz in einem bitteren Ton. Irgendwie war diese Feststellung furchtbar schmerzhaft, zog brummend in meine Brust und ließ diese ganz eng werden. Ich konnte nicht mehr stehenbleiben, ertrug Bens beschämten Blick und sein Rumgestammel nicht mehr. Also packte ich die Tüten, so wie ich sie zu fassen bekam, drehte mich um und lief los, weg von ihm. So weit weg wie möglich.
    „Emma!“ versuchte er mich zu stoppen und ich hörte, dass er mir folgte, was mich dazu veranlasste, nur noch schneller zu werden.
    Mann! Jetzt fingen meine Augen auch noch an, zu brennen, meine Nase prickelte und meine Kehle verengte sich. Nicht schon wieder! Ich wurde langsam eine richtige Heulsuse. Das war ja nicht zum Aushalten!
    „Emma! Warte doch mal!“ versuchte Ben es erneut. Seine Stimme war nun schon viel näher. Scheiße! Gleich würde er mich eingeholt haben und die blöden Tüten fingen auch noch an zu rutschen. Klatsch! Da lag schon die erste auf dem Boden und ich war gezwungen eine Vollbremsung hinzulegen, die weitere Einkaufstüten in den Staub beförderten. Na toll!
    Ich stieß einen Fluch aus und blinzelte gegen die Tränen an, die mit aller Macht herannahten – genauso wie Ben.
    „Warte, ich helf dir!“ sagte er und bückte sich im selben Moment wie ich, sodass wir schmerzhaft mit den Köpfen zusammenstießen.
    „Fuck! Tut mir leid, Em“, stammelte er und berührte mich entschuldigend an der

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