Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
Lichter schrumpfte. „Wie bitte?"
    „Wir wurden nach Geonosis auf Eis gelegt und erst drei Monate nach Kriegsbeginn wiederbelebt", erklärte Niner. „Daher haben wir nicht viel von Camas zu sehen bekommen. Die meiste Zeit über war General Zey unser KO." Und dann musste er noch etwas hinzufügen, denn sonst würde Melusars Überprüfung keinen Sinn ergeben. Es sei denn, er wäre blöde - was er offensichtlich nicht war -oder er würde versuchen, ihnen eine Falle zu stellen. „Die meisten Truppen mussten ihre eigenen Jedi-Offiziere ausschalten, daher fiel es uns nicht schwerer als den anderen. Eigentlich sogar leichter, Sir. Camas feuerte auf uns."
    Omega hatte die Order 66 natürlich nicht ausgeführt. Ihr Versuch, zu desertieren, hatte sie zu sehr beschäftigt. Niner verspürte eine scheußliche Übelkeit im Magen, wenn er daran dachte, wie sehr dies alles langsam zu einer Wiederholung jener schrecklichen Nacht mutierte.
    „Es geht eben nur darum, die Arbeit zu erledigen, Sergeant", sagte Melusar. „Es geht darum, professionell zu sein. Und sie stehen immer noch hier, während andere es nicht tun."
    Nur ein Zivi konnte die Order 66 in so einfache Begriffe wie unerschrockene Loyalität oder grausamen Verrat einteilen. Es war keines von beiden. Es war kompliziert. Es war derart kompliziert, dass man es nur dann vollständig begreifen konnte, wenn man mit dem Gewehr in der Hand vor Ort war und wenn alle Kameraden tot waren und man verstand, weshalb Befehle nicht optional waren. All das gestaltete sich kompliziert auf eine Art, die einem mitten in einer Krisensituation keine Zeit für Diskussionen oder Zweifel ließ.
    Deswegen wurde exerziert. Deswegen gab es Befehle. Es ging darum, dass Situationen - und Soldaten - nicht außer Kontrolle gerieten, wenn es hart auf hart kam.
    Es gab Klone, die ihre Jedi-Offiziere mochten, die sie hassten oder die sie nicht gut genug kannten, um sich eine Meinung zu bilden, und es gab Klone, die ganz und gar von dem Gefühl besessen waren, die Jedi würden einfach nur die Leben der Soldaten verheizen, um die Regierung zu stürzen. Aber die meisten von ihnen führten die Order aus und das aus einem einzigen Grund: Legitime Befehle konnte man nicht ignorieren, nur weil einem der Sinn danach stand. Die Armee war dazu da, die Anweisungen gewählter Regierungen zu erfüllen, nicht um über die Politik selbst zu entscheiden. Befehle erhielt man von jenen, die das Gesamtbild vor Augen hatten, während man es selbst nicht sehen konnte.
    Aber wir haben nicht gespurt.
    Das hat nichts mit moralischer Einstellung zu tun. Nur damit, fortzuwollen und nicht die beiden Ex-Jedi umzubringen, die alles für uns aufgegeben haben. Unsere Kumpel. Und Dars Frau.
    Niner fühlte sich nicht wohl dabei. Ein Teil von ihm fragte sich, ob das Schicksal ihn nun bestrafte, weil er die anderen Schwadronen hängen gelassen hatte. Die hatten sich professionell verhalten, ob es ihnen nun die Herzen gebrochen hatte oder nicht, und Omega hatte es nicht getan.
    Darman stand rechts von Niner und sagte nichts.
    „Die Arbeit will erledigt sein", sagte Niner unverbindlich. Er konnte den Duft frischer Kräuter riechen, wie Tee, und den metallischen Geruch von Tinte oder Kopierflüssigkeit. „Keine Heldentaten. Nur die Arbeit."
    „Nun, ich bin immer noch beeindruckt, dass Sie Camas gekriegt haben", schmeichelte Melusar.
    „Ich hatte den Eindruck, er wollte gekriegt werden, Sir."
    „Oh, der wäre abgehauen, wenn er es gekonnt hätte. Aber der Geheimdienst ist ziemlich sicher, dass der Ranger entkommen ist, möglicherweise mit ein paar Padawanen. Sie untersuchen immer noch die Schiffsbewegungen, die mit Ihrem Angriff zusammenfallen.
    Die jüngsten Analysen deuten darauf hin, dass Kester Flüchtlinge von Planet zu Planet transportiert und dann zu ein paar Meistern - Altis oder Vamilad."
    Niner spürte den Datenchip in der Tasche jucken. Er war so daran gewöhnt, mit Jedi-Offizieren zu tun zu haben, dass er erwartete, Melusar könne seine Täuschung spüren, aber Melusar war ein ganz normaler Mensch und das änderte die Sache.
    Melusar tippte mit seinem Griffel auf die Tastatur der Holokarte. Ein weiteres grünes Licht schien blinkend zum Leben zu erwachen. „Wissen Sie, weshalb es so ein gelungener Streich war, Camas zu beseitigen, Niner? Weil jeder Jedi-Meister, den wir beseitigen, die Chancen mindert, dass sich der Jedi-Orden wieder neu formiert. Ohne die Meister beginnt der Kult auszusterben. Die kannten alle Tricks.

Weitere Kostenlose Bücher