Imperial Commando - Die 501.
Blitze aus einem Deeze, der sein Magazin entleerte, ein blauer Schaft aus Energie, der ein Nachbild in der Luft hinterließ und zu Boden fiel.
Ennen feuerte weiter. Es schien Minuten zu dauern, bis er aufhörte. Es konnten aber nur Sekunden gewesen sein. Abrupt kehrte vollkommene Stille ein.
„Das ist für Bry", sagte Ennen. Er machte einen Schritt über irgendetwas, Glas knirschte, dann schnaubte er.
Niner versteifte sich und erwartete schon, Ennen würde irgendeine Sprengfalle auslösen. Das wäre genau die Nummer, die ein schlauer Gauner abgezogen hätte, ein selbst opfernder Akt, um Imperiale Truppen mit sich zu reißen, wie Camas es versucht hatte. Vielleicht hatten die hier gestrandeten Jedi den Befehl erhalten, maximalen Schaden anzurichten. Das hörte sich für Niner zwar nicht besonders jedihaft an, aber das tat der Versuch, Palpatine mit Gewalt stürzen zu wollen, auch nicht, und das hatten sie schließlich ebenso getan.
Aber er ist ein Sith. Wird es dadurch richtig oder nicht?
„Ich kann keine Sprengsätze entdecken", meldete En-nen und stand wieder auf. „Wollen doch mal sehen, wer dieser Scherzkeks ist."
Die Geräusche klangen, als würde er die Kleidung des Kerls durchwühlen. Weniger als drei Minuten von der Stürmung bis zum Ende, das würde die Einheimischen beeindrucken. Imperiale Sturmtruppen machten keine halben Sachen. Niner aktivierte sein Comlink. „Anskow? Gebäude gesichert. Wir suchen zur Sicherheit noch nach Sprengfallen."
„Vielleicht hätten wir das gleich als Erstes tun sollen." Rede spähte über den Tresen. „Haben die nur die dummen Jedi zurückgelassen? Oder sind die alle nutzlos?"
Ennen erhob sich und fächerte mit einer Hand einen Bund Identichips auf. „Stang", fluchte er. Dann warf er den Bund zu Niner und ging hinaus. „Stang."
„Was ist los mit ihm?", fragte Darman.
Niner ging die Chips durch. Es waren allesamt Pilotenlizenzen für Taxigleiter, alle mit dem gleichen Bild, aber mit unterschiedlichen Namen. Er drehte die Leiche um und leuchtete ihr in das Gesicht, von dem noch genug für eine eindeutige Identifizierung übrig war.
„Ich glaube, wir haben einen stinknormalen Dieb erwischt", sagte er. „Das erklärt auch, wieso er sich keinem Kampf gestellt hat. Viel mehr als das Lichtschwert einschalten und damit herumfuchteln, hatte er wahrscheinlich nicht drauf."
Er suchte nach dem Griff des Lichtschwertes und fand es in dem Teppich aus zerschmetterten Flaschen.
„Wie konnte er da rankommen?"
„Warst du bei der Order 66 dabei?"
„Da war ich noch nicht im Einsatz."
„War das reinste Chaos. Überall wurden Jedi umgemäht. Gebäude brannten. Da musste man kein kriminelles Superhirn sein, um sich ein Lichtschwert zu schnappen, nur ein Opportunist."
„Okay, Auftrag erledigt", sagte Darman und ging ebenfalls hinaus. „Auf jeden Fall gute Arbeit, Rede."
Anskow sah sich die Identichips an und verbrachte etwas Zeit am Comlink, um mit irgendjemandem Rücksprache zu halten. Er nahm sogar die Fingerabdrücke der Leiche. Sein betretener Gesichtsausdruck verriet Niner, welche Information er von seiner Zentrale erhielt.
„Na ja, er hat einem der Jungs mit diesem Säbelding die Hand abgehackt", sagte er schließlich. „Was hätten wir denn da denken sollen?"
Niner zuckte mit den Schultern. „Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wir werden's euch nicht in Rechnung stellen."
Es war ein enttäuschender Abschluss, aber auch nicht der erste Rohrkrepierer, an dem Niner beteiligt war, und sicherlich auch nicht der letzte. Es würden eine Menge Fragen aufkommen: Wer der Kerl war und wie er an das Lichtschwert kam, und irgendjemand - sie nicht, darüber war er sich gewiss - würde mit der Aufgabe betraut werden, die Kontakte des Mannes zu überprüfen, um sicherzugehen, dass es keine echte Verbindung zu den Jedi gab. Niner dachte nicht weiter darüber nach und stieg zurück in das LAAT/i. Er würde später einen Bericht abgeben.
Gesetzmäßiger Befehl gegeben, Verdächtiger ergibt sich nicht, Lichtschwert gezogen, neutralisiert durch Truppler IC-4447 Ennen.
Was für eine bescheuerte Art, zu sterben, nur wegen eines Gleiters und eines gefährlichen Souvenirs. Idiot. Ob er Familie hatte? Welch ein scheußlich sinnloses Ende, mit dem seine Leute jetzt leben mussten.
Es war nur ein Gleiter. Vielleicht ein paar Monate Gefängnis. Nicht wert, dafür zu sterben. Manche Leute liefen einfach davon, obwohl es ihnen vollkommen klar sein musste, dass sie nicht davonkommen
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