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Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Identität. Der Clan Skirata war jetzt seine Familie und alles andere konnte er ausblenden. Das musste er. Er konnte nur jeweils ein Zugehörigkeitsgefühl bewältigen, alles oder nichts.
    Aber er fragte sich, ob es irgendeinen Funken entzünden würde, wenn er zufälligerweise seinem eigen Fleisch und Blut begegnen würde. Biologen behaupteten, eng verwandte Menschen könnten sich tatsächlich gegenseitig am Geruch erkennen, auch wenn sie es gar nicht mitbekamen, ebenso wie Siolaner oder Kemlaner. Vielleicht wusste Arla tief in ihrem Innersten, dass die Klone und Kad mit ihr verwandt waren.
    Arla blickte glatt durch ihn hindurch. „Tja, meine Familie ist tot."
    „Ich mach dir einen Vorschlag", meinte Jusik. „Du ziehst einen Mantel an und kommst mit uns auf einen Spaziergang raus. Wenn du mir von dir selbst und von deiner Familie erzählen möchtest, wäre das doch ganz gut."
    Sie starrte immer noch ins Leere. Alles in allem stellte das eine Besserung dar. „Wann muss ich wieder von dem Zeug trinken?"
    „Welches Zeug?"
    „Die Medizin. Nicht die Kapseln. Die Flüssigkeit, von der ich Albträume bekomme."
    Gilamar hielt seine Stimme ruhig, ganz ruhig. „Dann haben sie dir im Valorum Center noch etwas anderes gegeben? Nicht nur Zaloxipin? Weißt du, wie es hieß?"
    „Nein."
    „Hast du immer noch Albträume?", fragte er.
    „Nicht die gleichen. Mehr so schlimme Träume, die ich nicht verstehe. Meistens erinnere ich mich nicht an sie, aber ich weiß, dass ich sie geträumt habe."
    Gilamar trat zwei vorsichtige Schritte vor. Jusik konnte kaum glauben, dass sie so deutlich sprach. Als sie frisch eingetroffen war, hatte sie entweder geschwiegen oder redete völlig zusammenhanglos.
    „Wenn du bereit wärst, mir eine Probe deines Haars und Bluts zu geben", erklärte Gilamar, „könnte ich nachprüfen, ob sich noch irgendwelche anderen Medikamente in deinem Kreislauf befinden."
    „Ihr könnt mich nicht zwingen, das Zeug zu trinken."
    „Ner vod, wir haben nicht mal welches, das wir dir geben könnten, ganz gleich, was es ist. Wir haben nur das Zaloxipin, das uns das Center gegeben hat."
    Ner vod. Mit den Worten hätte Arla vertraut sein können. Im Concordianischen, dem Concord-Dawn-Dialekt des Mando'a, klang der Ausdruck - Bruder, Schwester -sehr ähnlich. Sie sah Gilamar stirnrunzelnd an, als wolle sie sich eher auf ihn konzentrieren als missbilligen, was er vorschlug.
    Sie ist bis zur Halskrause voll mit Medikamenten. Wir müssen vorsichtig damit sein, wie wir die Dosis herabsetzen.
    „Okay", murmelte sie. Sie rollte ihren Ärmel hoch und hielt ihre Armbeuge vor, so als hätte sie sich schon Hunderte Male Blutproben abnehmen lassen. „Bringen wir es hinter uns."
    Jusik begann Hoffnung zu schöpfen. Arla machte allein schon dadurch Fortschritte, dass sie aus der Anstalt heraus war. Als er sie das erste Mal gesehen hatte, war sie vor allen Männern zurückgewichen. Momentan ließ sie sich von Gilamar Blut abnehmen.
    „So, möchtest du jetzt mit zu unserem Spaziergang aufbrechen?", fragte Gilamar.
    Arla zuckte mit den Schultern. „Vielleicht morgen."
    Sie mussten die Proben zur Analyse nicht einmal fortschicken. Mit dem kleinen Labor, das Mereel für Ko Sai eingerichtet hatte, und dem Sortiment an medizinischer Ausrüstung, die Gilamar aus den Krankenhäusern der Republik entwendet hatte, konnte Kyrimorut die meisten Laborarbeiten selbst bewältigen.
    Das Labor befand sich gegenüber des Roba-Pferchs, wo eine riesige Bache den Eingang zu ihrem Stall bewachte. Das Bild unterstrich die mandalorianische Gegenüberstellung von Hightech und dem nach Dung riechenden Landleben, das sich seit den Tagen von Canderous Ordo nicht verändert hatte.
    Gilamar schüttelte das schwarzrote Blut, als er den Korridor hinunterging, und hielt an, um es ins Sonnenlicht zu halten, das schräg durch eines der Fenster fiel.
    „Komisches Zeug, Blut", bemerkte er.
    „Chemisch oder spirituell gesehen?"
    „Sowohl als auch. Und es ist nicht dicker als Wasser, egal, was man sagt."
    „Es scheint ihr diese Woche besser zu gehen. Die andere Medikation muss nachlassen."
    Gilamar öffnete die Tür zum Labor. Uthans Duft wehte heraus, der dezente, kräuterartige Geruch, der vielleicht von einem Shampoo stammte. „Ich frage mich, weshalb sie sie auf zwei unterschiedlichen Antipsychotika hielten. Ich meine, dafür sollte es einen guten Grund geben."
    „Wir werden's herausfinden, nicht wahr?", erwiderte Jusik und ging mit Kad davon, um darüber

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