Imperial Commando - Die 501.
überall", antwortete Scout.
Jusik wusste, weshalb er fragte. Wenn sie die Lage von Kyrimorut genau bestimmen konnten, dann waren sie ein Sicherheitsrisiko, falls sie jemals wieder fortgehen sollten. Das musste allen von Anfang an kiar sein. Es war eines der Dinge, die hinter der Untersuchung von Kina Has Genom zurückstehen mussten. Allerdings hätte jeder erraten können, dass Skirata nach Mandalore geflohen war. Es war ein großer, wilder Planet, der eine Suche schwierig machte, und die Einheimischen hielten dicht. Das kostete Zeit.
Kina Ha prüfte mit ratloser Belustigung ihre Karten und schaute dann auf das Blatt, das Skirata auf den Tisch legte.
„Ich glaube, ich habe verloren, Meister Skirata", sagte sie. „Ihr seht also, dass Jedi weder allwissend noch unbesiegbar sind."
Scout legte ebenfalls ihr Blatt hin. „Ordnet mich bei den Besiegbaren ein."
Skirata schaute zu Jusik und tippte auf seine Karten. „Schlägst du das?"
„Nein", antwortete Jusik. „Siehst du, du brauchst gar keine Midi-Chlorianer."
Gilamar kam herübergeschlendert. „Spiele niemals mit Kal um Credits", riet er Scout. „Soll ich dir zeigen, wie du ihn schlägst, Kleine?"
„Wollen Sie mich auf die schiefe Bahn bringen?", fragte sie.
„Hat keinen Sinn, nach Mandalore zu kommen, wenn man nicht ein paar der hiesigen Laster aufschnappt. Sieh es als eine Art Überlebenstraining."
Kad war auf Laseemas Schoß eingeschlafen. Skirata stand auf und überließ seinen Platz Gilamar. „Zeit, Kad'ika ins Bett zu bringen", meinte er. „Ich glaube, heute muss ich ihm keine Geschichte erzählen."
Vielleicht hatte Skirata für den heutigen Abend seine diplomatischen Grenzen erreicht. Jusik blieb, um noch ein paar Runden Pazaak zu spielen. Scout schien neben Gila-mar sehr viel entspannter zu sein als neben Kal'buir.
„Sie wissen nicht, was Sie mit uns anfangen sollen, nicht wahr?", sagte sie. „Sie wissen nicht, wie lange wir hierbleiben müssen oder ob es noch irgendeinen anderen sicheren Ort für uns gibt."
„So sieht's ungefähr aus." Gilamar zog eine Karte vom Stapel und verzog sein Gesicht. „Aber wir werden euch nicht umbringen, falls es das ist, was dir Sorgen bereitet."
„Selbst in diesen schrecklichen Zeiten", sagte Kina Ha, „erfüllt es mich mit Hoffnung, dass Wesen wie wir, die eigentlich einander an die Kehlen gehen sollten, beisammensitzen, beim Kartenspiel mogeln und sich gegen eine gemeinsame Bedrohung zusammenschließen können."
„Ich mogle nicht", sagte Jusik.
„Aber ich", antwortete Kina Ha.
Jusik bat sie nicht, zusammenschließen zu definieren, aber er war sich ziemlich sicher, dass Skirata das anders sah. Er unterdrückte lediglich seine Vorurteile und mehr konnte man von niemandem erwarten. Man fühlte, was man fühlte. Es lag kein bewusster Wille im Hass - oder in der Liebe. Davon abgesehen: Er ließ sich nicht lehren, verlernen oder gut zureden. Nur die sichtbaren Reaktionen, die ihm entsprangen, ließen sich verändern. Skirata würde niemals Kaminoaner lieben oder in den Jedi etwas anderes sehen als eine Unruhe stiftende Sekte wie die Sith, aber er hatte beschlossen, nicht mit dem Blaster auf sie loszugehen.
Und Scout konnte man keinen Vorwurf daraus machen, dass sie nach den Ereignissen in der Nacht der Order 66 Angst vor den Klonen hatte. Sie musste nur aufhören zu fühlen und beginnen zu denken.
Das Spiel endete gegen Mitternacht und schließlich waren nur noch Gilamar, Jusik und die Nulls im karyai. Ski-rata schlenderte zurück, um sich wieder zu ihnen zu setzen. Die Jahreszeit hatte an diesem Tag angefangen zu wechseln und Jusik beschlich das Gefühl, dass auch die Bewohner Kyrimoruts einen Wendepunkt erreicht hatten.
„Sie werden immer ein Risiko bleiben, das ist dir doch klar, oder?", sagte Gilamar. „Sie haben vielleicht nicht die Koordinaten von diesem Ort auf einer Holokarte, aber jeder halbwegs fähige Jedi könnte uns wiederfinden."
„Ja, ich weiß", sagte Skirata. „Aber ich musste es dennoch tun."
„Dann müssen wir einen Plan ausarbeiten, wie wir diese gesamte Organisation von einem Augenblick auf den nächsten verlegen können", sagte Jusik. „Nur für den Fall."
Skirata lächelte nachsichtig. „Ret'lini. Ja, wir müssen einen ba'slan shev'la vorbereiten."
Mandalorianer waren gut darin, dem strategischen Verschwinden. Von einem Augenblick auf den nächsten zerstreuten sie sich und waren weg, hatte Vau Jusik erzählt. Ohne jede Spur, nur um sich später neu zu gruppieren
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