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Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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sind die gesetzestreuen Leute, die ich im Auge behalten muss."
    Sie war einmal einer von ihnen gewesen. Sie fragte sich, was Terin von ihr gehalten hätte, könnte er sie jetzt sehen. Er hätte es verstanden. Da war sie sich sicher.

    Besprechungszimmer der Spezialeinheiten, HQ 501ste Legion, Imperial City 

    Commander Roly Melusar war ein Mischling, aber Darman machte ihm keinen Vorwurf daraus.
    Tatsächlich gefiel ihm der Mann sogar auf Anhieb ganz gut. Er kam mit Ennen in das Besprechungszimmer, in eine ruhige Unterhaltung vertieft. Was auch passiert sein mochte, nachdem Ennen eine corellianische Kremierung für Bry gefordert hatte, Melusar schien dabei etwas bewirkt zu haben, dem Ennen zustimmte. Ennen setzt sich zu Darman und Niner. „Und?", fragte Niner.
    „Guter Mann", urteilte Ennen. „Anständiger Mann. Bry hat jetzt seinen Frieden."
    Er hatte also die Riten bekommen, die ihm wichtig waren. Das verhieß Gutes. Melusar war aus dem Nichts aufgetaucht, um das alltägliche Kommando der Einheit von Sa Cuis zu übernehmen, der einfach so, ohne jede Erklärung, verschwunden war, wie Spitzel das so an sich hatten.
    Wie er da so vor ihnen auf dem Podium stand, schien Melusar seine neue Rolle entspannt zu sehen. Darman versuchte nie voreilige Schlüsse über irgendwelche Wesen zu ziehen, aber dieses Mal fiel ihm das schwer. Melusar war in Ordnung. Er wusste es einfach.
    „Wo steckt die Wanze?" Fixers Stimme knisterte als Flüstern über Darmans Helm-Comlink. Das war sein Spitzname für Sa Cuis, obwohl es noch andere, weniger schmeichelhafte gab. „Ich hoffe, er macht 'nen Fünfzig-Klick-Lauf, um ein paar von den Polstern an seinem Hintern wegzuschwitzen."
    Boss mischte sich ein. „Wahrscheinlich in einem schwach beleuchteten Raum, wo er irgendeinem vergesslichen Bürger zeigt, wie wertvoll Elektroden dabei sein können, das Gedächtnis auf Trab zu bringen."
    Darman wagte es nicht, in dem spärlichen Publikum den Kopf umzudrehen. Als er auf Weitwinkel-Optik schaltete, saßen um ihn herum nur anonym behelmte Gestalten in schwarzen Rüstungen wie seine eigene. Allerdings beruhigte es ihn, zu wissen, dass die Delta-Jungs immer noch da waren. Niemand verlor noch ein Wort über Sev - keinen Ton - und Darman hatte keine Ahnung, was die Brüder des Kerls vorhatten.
    Sie waren am Leben. Nur das zählte.
    „Agent Cuis wird aufgrund von Rekrutierungsbelangen anderweitig beansprucht", verkündete Melusar. Was zum shab sollte das? Je nichtssagender die Erklärung ausfiel, dachte Darman, desto unheimlicher war die Realität. „Sie müssen es mir nachsehen, wenn ich Dinge wiederhole, die er bereits gesagt hat, meine Herren. Aber gestatten wir uns einen Moment, um unseres Kameraden Bry zu gedenken. Ich kannte ihn nicht, aber Sie alle kannten ihn, und ich weiß, Sie werden ihn vermissen. Es tut mir aufrichtig leid."
    Melusar stützte sich auf das Rednerpult - groß, hellbraunes Haar, spindeldürr - und irgendetwas an seinem ernsten Gesicht und dem direkten Blickkontakt erinnerte Darman an Bardan Jusik. Die graue Imperiale Uniform war nur ein Detail, jedoch nicht das, was den Mann als solchen ausmachte. Nach einer Schweigeminute fuhr er fort. Während er zu den Commandos sprach, ging er auf dem Podium langsam auf und ab und gestikulierte, um seine Worte zu unterstreichen. Allerdings der Art, wie sich Politiker verhalten hätten, vollkommen unähnlich. Er erschien wie ein Mann, der glaubte, was er sagte.
    „Die Galaxis wird für alle Bürger ein viel sicherer Ort sein, wenn wir die Machtnutzer ausmerzen", sagte er. „Ich meine damit nicht nur die Jedi. Ich meine sie alle. Ich kann Ihnen keinen Vorwurf daraus machen, wenn sie mich als trotteligen Mischlingsoffizier abtun, der die Parteilinie des Imperators nachplappert, aber täuschen Sie sich nicht: Die Macht-Kulte auszurotten, bringt uns allen Stabilität und Sicherheit. Werfen Sie einen Blick in unsere Geschichtsbücher. Sehen Sie sich an, in wie viele Kriege uns Machtnutzer gestürzt haben."
    Melusar hatte jetzt definitiv ihre Aufmerksamkeit.
    Und er wusste, wie Klone die regellos gezeugten Wesen nannten: Mischlinge. Roly Melusar war ganz und gar nicht wie Sa Cuis. Er wusste, was seine Männer dachten, und er behandelte sie wie die zynischen, überdrüssigen, argwöhnischen Veteranen, die sie tatsächlich waren.
    „Wow", murmelte Fixer. „Der weiß, dass wir nicht wie der Rest der Fünf-Null-Ersten sind."
    „Weil wir Schwarz tragen und die Weiß", vermutete En-nen.

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