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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Faberge-Ei bezahlt und es zu einer Schweizer Bank gebracht, um sie nicht mal eine Stunde später mit leeren Händen wieder zu verlassen?
    Der Wecker neben Townsends Bett erinnerte ihn daran, daß es erst halb vier war. Er betrachtete Kate, die tief und fest schlief. Dann schweiften Keith’ Gedanken von Kate zu Susan und wieder zu Kate, und er mußte daran denken, wie unterschiedlich sie waren. Dann dachte er an seine Mutter und ob sie ihn wohl je verstehen würde. Und schließlich, unweigerlich, wanderten seine Gedanken zurück zu seinem Konkurrenten und der Frage, wie er herausfinden konnte, was Dick
    Armstrong beabsichtigte.
    Als Keith am Morgen aufstand, war er der Lösung dieses Rätsels keinen Schritt näher gekommen. Er hätte weiterhin im Dunkeln getappt, hätte er nicht wenige Tage später das RGespräch einer Frau aus London angenommen.

    449
    DAILY TELEGRAPH

6. Februar 1967
    Kossygin besucht Wilson in der Downing Street

    Armstrong tobte, als er in die Wohnung zurückkam und den Zettel von Sharon vorfand, auf dem lediglich stand, daß sie ihn nicht wiedersehen wollte, solange er sich nicht entschieden habe.
    Er sank aufs Sofa und las ihre Worte ein zweites Mal. Dann wählte er ihre Nummer. Er war sicher, daß sie da war, doch sie ging nicht ans Telefon. Dick ließ es mehr als eine Minute läuten, ehe er auflegte.
    Er konnte sich an keine glücklichere Zeit in seinem Leben erinnern, und Sharons Zeilen machten ihm schmerzhaft
    deutlich, wie sehr sie bereits Teil seines Lebens war. Er hatte sich sogar das Haar färben und die Hände maniküren lassen, damit Sharon nicht ständig an ihren Altersunterschied erinnert würde. Nach mehreren schlaflosen Nächten und einem
    Dutzend Blumensträußen, deren Annahme nie bestätigt wurde, und nach unzähligen unbeantworteten Anrufen sah Dick ein, daß er sie nur zurückbekommen würde, wenn er auf ihre Wünsche einging. Er hatte sich eine Zeitlang einzureden versucht, daß Sharon die ganze Sache gar nicht ernst meinte; jetzt aber bestand kein Zweifel mehr, daß sie nur unter diesen Bedingungen bereit war, ein Doppelleben zu führen. Er beschloß, sich am Freitag mit dem Problem zu befassen.
    An diesem Morgen kam er ungewöhnlich spät ins Büro und ersuchte Sally sofort, ihn mit seiner Frau zu verbinden. Sally rief Charlotte an und stellte sie zu Armstrong durch; dann bereitete sie die Papiere für seine Reise nach New York und seine Besprechung mit Margaret Sherwood vor. Ihr war
    keineswegs entgangen, wie gereizt Dick schon die ganze 450
    Woche war – einmal hatte er ein Tablett mit Kaffeetassen von seinem Schreibtisch auf den Boden gefegt. Offenbar kannte niemand den Grund für Dicks Probleme. Benson tippte auf Schwierigkeiten mit einer Frau, während Sallys Vermutung eher dahin ging, daß es Dick, nachdem er nun schon dreiunddreißig Komma drei Prozent der Globe -Anteile besaß, zunehmend nervte, auf Margaret Sherwoods Rückkehr von ihrer alljährlichen Kreuzfahrt warten zu müssen, ehe er die Information nutzen konnte, die er von Alexander Sherwood erhalten hatte.
    »Mit jedem weiteren Tag gewinnt Townsend mehr Zeit,
    herauszufinden, was ich vorhabe«, brummte Dick mißmutig.
    Seine schlechte Laune hatte Sally veranlaßt, ihre alljährliche Diskussion über eine Gehaltserhöhung, die Dick stets aus der Haut fahren ließ, zu verschieben. Doch Sally hatte bereits begonnen, mit der Bezahlung bestimmter, längst überfälliger Rechnungen zu warten. Natürlich war ihr klar, daß sie bald mit ihrem Boß reden mußte, so schlecht seine Laune auch sein mochte.
    Armstrong beendete das Gespräch mit seiner Frau und bat Sally wieder zu sich ins Büro. Sie hatte die Morgenpost bereits sortiert, die Routinebriefe allesamt erledigt, Entwürfe für die übrigen vorbereitet und alles zur Begutachtung für Dick in eine Mappe gelegt. Den Großteil der Briefe brauchte er nur noch zu unterschreiben. Doch ehe Sally die Tür hinter sich geschlossen hatte, rief Armstrong sie zurück, erklärte, daß sie einige Diktate aufnehmen müsse, und legte in einem Höllentempo los.
    Während seine Worte nur so hervorsprudelten, verbesserte Sally automatisch die Grammatik ihres Chefs. Außerdem erkannte sie, daß sie später in einigen Fällen seine Wortwahl abschwächen mußte.
    Als er mit dem Diktieren fertig war, stürmte Armstrong zu einem Geschäftsessen aus dem Büro, ohne Sally die Chance zu geben, auch nur ein Wort zu sagen. So beschloß sie, gleich bei 451
    seiner Rückkehr auf ihre

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