Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
Vom Netzwerk:
Herrn im Mittelgang für eine Million Franken.« Lautes Klatschen setzte ein.
    Wieder drückte Sharon Armstrongs Hand. Doch ehe Dick
    zu Atem kam, kniete sich eine Frau neben ihn auf den Boden.
    »Wenn Sie die Güte hätten, dieses Formular auszufüllen, Mr.
    Armstrong?
    Am Empfang wird man Ihnen sagen, wie Sie nun in den
    Besitz des ersteigerten Stückes kommen.«
    Armstrong nickte. Doch nachdem er das Formular ausgefüllt hatte, begab er sich nicht zum Empfang, sondern zum nächsten Telefon im Foyer und wählte eine Nummer in Übersee.
    »Verbinden Sie mich mit dem Manager«, ersuchte er und forderte ihn auf, wie vereinbart eine Million Franken telegrafisch an Sothebys in Genf zu überweisen. »Und erledigen Sie das sofort«, sagte er, »denn ich habe keine Lust, mich hier länger als unbedingt nötig aufzuhalten.«
    Er hängte ein und ging zum Empfang, um der Dame dort

    444
    mitzuteilen, wie der Betrag bezahlt werden würde, als der junge Mann mit offenem Hemdkragen ebenfalls eine Übersee-nummer wählte, obwohl er wußte, daß er seinen Chef mit diesem Anruf wecken würde.
    Townsend setzte sich im Bett auf und hörte dem jungen Mann aufmerksam zu. »Wieso gibt Armstrong eine Million Franken für ein Faberge-Ei aus?« wunderte er sich.
    »Das ist mir auch nicht klar«, gestand der junge Mann. »Ich muß jetzt aufhängen. Er geht jetzt mit dem Mädchen die Treppe rauf. Ich rufe noch einmal an, sobald ich herausgefunden habe, was er im Schilde führt.«
    Beim Lunch im Speisesaal des Hotels machte Armstrong
    einen so geistesabwesenden Eindruck, daß Sharon es für angeraten hielt, zu schweigen, ehe Dick nicht selbst den Mund auftat. Es war offensichtlich, daß er das Ei nicht für sie gekauft hatte. Sobald er seine Kaffeetasse leer abstellte, ersuchte er Sharon, in ihr Zimmer zurückzukehren und zu packen, da er in einer Stunde zum Flughafen aufbrechen wollte. »Ich habe noch eine Besprechung«, erklärte er ihr, »die jedoch nicht sehr lange dauern dürfte.«
    Am Hoteleingang küßte er sie auf die Wange, und der junge Mann mit dem offenen Hemdkragen wäre lieber ihr gefolgt als Armstrong.
    »Bis in etwa einer Stunde«, hörte er Armstrong sagen, der sich sogleich umdrehte und die breite Treppe zum Ballsaal hinuntereilte, in dem die Auktion stattgefunden hatte. Dick begab sich direkt zu der Frau hinter dem langen Tisch, die dabei war, die Verkaufszettel zu ordnen.
    »Ah, Mr. Armstrong«, sagte sie und bedachte ihn mit einem Millionen-Franken-Lächeln. »Ihre telegrafische Überweisung ist uns bereits avisiert worden. Wenn Sie die Güte hätten, sich zu meinem Kollegen ins Büro zu begeben.« Sie deutete auf eine Tür hinter sich. »Dort können Sie Ihr Stück abholen.«
    »Vielen Dank.« Armstrong griff nach seiner Quittung für 445
    das Meisterwerk und drehte sich um. Dabei hätte er beinahe einen jungen Mann angerempelt, der unmittelbar hinter ihm stand. Dick betrat das Büro und reichte seine Quittung einem schwarz befrackten Herrn, der hinter einem Tisch saß.
    Der Angestellte überprüfte die Quittung sorgfältig und unterzog Mr. Armstrong einer eingehenden Musterung. Dann lächelte er und wies den Wachtmann an, Katalognummer
    dreiundvierzig zu bringen, das Jubiläumsei. Als der Wachtmann zurückkam, wurde er vom Auktionator begleitet, der das prunkvolle Stück mit einem letzten, beinahe sehnsüchtigen Blick bedachte, ehe er es in die Höhe hielt, damit sein Kunde es begutachten konnte. »Magnifique«, seufzte er bewundernd.
    »Finden Sie nicht auch?«
    »Ja, durchaus magnifique«, erwiderte Armstrong und packte das Ei, als wäre es ein Rugbyball, den ihm jemand zugeworfen hatte. Dann machte er kehrt und ging ohne ein weiteres Wort.
    Deshalb hörte er auch nicht, wie der Auktionator seinem Assistenten zuflüsterte: »Seltsam, daß keiner von uns je zuvor etwas mit Mr. Armstrong zu tun hatte.«
    Der Portier des Hotel de Bergues tippte an seine Mütze, als Armstrong an ihm vorbei zu einem Taxi ging, sich auf den Rücksitz setzte und das Ei mit beiden Händen festhielt. Er wies den Fahrer an, ihn zur Banque de Geneve zu bringen – genau in dem Augenblick, als ein weiteres leeres Taxi hinter ihnen heranfuhr. Der junge Mann mit dem offenen Kragen winkte es zu sich.
    Als Armstrong in die Bank schritt, die er noch nie zuvor betreten hatte, begrüßte ihn ein großer, schlanker, unauffällig aussehender Herr im Cut, der selbst bei einer High-Society-Hochzeit in Hampshire nicht fehl am Platz ausgesehen hätte.
    Der

Weitere Kostenlose Bücher