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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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damit sagen?«
    »Für mein Empfinden ging alles zu glatt. Vergiß nicht, sie ist keine Sherwood. Sie war nur so schlau, in die Familie einzuheiraten.«
    »Du bist mißtrauischer geworden, als gut für dich ist«, stellte Keith fest. »Denk daran, daß sie nicht Richard Armstrong ist.«
    »Ich bin erst dann überzeugt, wenn du ihre Unterschrift auf beiden Verträgen hast.«
    »Beiden?«
    »Sie wird ihr Drittel am Globe erst verkaufen, wenn sie völlig sicher sein kann, daß du ihren Roman verlegst.«
    »Es dürfte nicht schwierig sein, sie davon zu überzeugen«, meinte Keith. »Vergiß nicht, daß sie keine Hoffnung mehr hatte, jemandem ihren Roman aufschwatzen zu können. Man hat ihr das Manuskript bereits fünfzehnmal zurückgeschickt, bevor sie über mich gestolpert ist.«
    »Gestolpert? Vielleicht war’s Absicht. Vielleicht hat sie dich vorher kommen sehen.«

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    Townsend blickte zum Kai hinunter, als eine schwarze
    Pullmanlimousine vor der Gangway hielt. Ein großer, kräftiger Mann mit krausem schwarzem Haar sprang vom Rücksitz
    hinter dem Chauffeur und schaute zu den Passagieren an Deck hinauf. »Tom Spencer ist soeben eingetroffen«, sagte
    Townsend. Er wandte sich wieder Kate zu. »Hör auf, dir Sorgen zu machen. Bis du morgen wieder in Sydney bist, gehören mir bereits dreiunddreißig Prozent des Globe. Und das hätte ich ohne dich nie geschafft. Ruf mich sofort an, wenn du auf dem Kingsford Smith gelandet bist; dann laß ich dich den neuesten Stand der Dinge wissen.« Keith nahm sie in die Arme und küßte sie, bevor sie beide in ihre getrennten Kabinen zurückkehrten.
    Keith schnappte sich sein Gepäck und ging rasch zum Kai hinunter. Sein New Yorker Anwalt eilte schnellen Schrittes um den Wagen herum – ein Rückfall in seine Aktivenzeit als Querfeldeinläufer, wie er Keith einmal erklärt hatte.
    »Wir haben einunddreißig Stunden, Tom«, erklärte
    Townsend, als sie einander die Hand gaben.
    »Also ist Mrs. Sherwood auf Ihren Plan eingegangen«,
    stellte der Anwalt fest und führte seinen Mandanten zur Limousine.
    »Ja, aber sie will zwei Verträge«, erklärte Townsend und setzte sich in den Wagen. »Doch leider ist keiner davon der Vertrag, den ich Sie aufzusetzen bat, als ich von Sydney anrief.«
    Tom zog einen gelben Notizblock aus seiner Aktentasche und legte ihn sich auf die Knie. Er wußte längst, daß sein Mandant nichts davon hielt, Zeit mit Small-talk zu vergeuden.
    Während Townsend ihm die Einzelheiten der Bedingungen Mrs. Sherwoods nannte, notierte Tom sich alles. Nachdem er gehört hatte, was im Laufe der letzten Tage vor sich gegangen war, stieg unwillkürlich Bewunderung für die alte Dame in ihm auf. Während Tom seinem Mandanten noch verschiedene

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    Fragen stellte, gelangte der Wagen ans Ziel. Keiner der beiden bemerkte, daß sie bereits an den Bordstein vor dem
    Hoteleingang fuhren.
    Townsend sprang aus dem Wagen, bahnte sich einen Weg
    durch die Drehtür ins Foyer und stellte fest, daß Toms Partner dort bereits warteten.
    »Tragen Sie sich doch erst einmal ein, und lassen Sie Ihr Gepäck aufs Zimmer bringen. Ich informiere meine Kollegen einstweilen darüber, was Sie mir bisher mitgeteilt haben. Sie finden uns dann im Versailleszimmer im dritten Stock.«
    Townsend unterschrieb die Eintragung und erhielt den
    Schlüssel für sein gewohntes Zimmer. Er packte einige seiner Sachen aus, ehe er den Lift zum dritten Stock nahm. Im Versailleszimmer wanderte Tom um den langen Konferenztisch herum und informierte seine beiden Kollegen. Townsend setzte sich ans Kopfende des Tisches, während Tom weiterhin seine Runden drehte und erst stehenblieb, als er sich nach genaueren Details über Mrs. Sherwoods Bedingungen
    erkundigen mußte.
    Nachdem Tom auf diese Weise mehrere Meilen gelaufen
    war und sie Berge von Sandwiches verzehrt und literweise Kaffee getrunken hatten, waren die Rohentwürfe für beide Verträge fertig.
    Kurz nach achtzehn Uhr zog ein Zimmermädchen die
    Vorhänge zu. Zum erstenmal an diesem Tag setzte sich Tom und las bedächtig die Rohentwürfe der Verträge durch. Nach der letzten Seite stand er wieder auf und sagte: »Mehr können wir vorerst nicht tun, Keith. Wir sollten jetzt zusehen, daß wir ins Büro zurückkommen und die Verträge ausfertigen. Ich schlage vor, wir treffen uns morgen um vierzehn Uhr, damit Sie unsere endgültige Fassung durchgehen können.«
    »Gut. Gibt es sonst noch etwas?« fragte Townsend.
    »Ja«, antwortete Tom. »Sind Sie absolut

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