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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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hören; dann meldete sich eine Sekretärin.
    »Hier Keith Townsend. Ich muß sofort mit dem
    Hauptkassierer sprechen.«
    »Tut mir leid, Sir, er ist momentan in einer Besprechung 497
    und darf die nächste Stunde nicht gestört werden.«
    »Gut, dann müssen Sie etwas für ihn tun. Ich muß innerhalb von acht Minuten zwei Millionen Dollar auf das Konto eines Mandanten überweisen, wenn das Geschäft nicht platzen soll, über das wir heute morgen gesprochen haben.«
    Nach kurzem Schweigen versprach die Sekretärin: »Ich hole den Hauptkassierer aus der Besprechung, Mr. Townsend.«
    »Dachte ich’s mir doch«, murmelte Townsend, der hörte, wie die Sekunden auf der Standuhr hinter ihm tickend
    verrannen.
    Tom beugte sich über den Tisch und wisperte Mr. Yablon etwas zu, der daraufhin nach seinem Füllfederhalter griff und zu schreiben begann. In dem nun einsetzenden Schweigen konnte Townsend hören, wie die Feder des alten Anwalts über das Papier kratzte.
    »Hier Andy Harman«, meldete sich eine Stimme am
    anderen Ende der Leitung. Der Hauptkassierer hörte aufmerksam zu, als Townsend ihm erklärte, was er benötigte.
    »Aber mir bleiben dafür nur sechs Minuten, Mr. Townsend!
    Und Sie müssen mir erst noch sagen, wohin ich das Geld überweisen soll.«
    Townsend drehte sich zu seinem Anwalt um. In diesem
    Moment hörte Mr. Yablon zu schreiben auf, riß das Blatt aus seinem Notizblock und schob es über den Tisch. Tom griff danach und reichte es seinem Mandanten.
    Townsend gab die erforderlichen Angaben über das
    Treuhandkonto an den Hauptkassierer in Sydney weiter.
    »Ich kann nichts versprechen, Mr. Townsend«, sagte dieser,
    »aber ich werde Sie zurückrufen, so schnell ich kann. Würden Sie mir bitte Ihre Durchwahl geben?«
    Townsend las die Nummer vom Telefonapparat ab, der vor ihm stand; dann legte er auf.
    Er kehrte zum Tisch zurück und ließ sich in den Sessel sinken. Ihm war, als hätte er soeben seinen letzten Penny 498
    ausgegeben. Er hoffte nur, Mrs. Sherwood würde ihm nicht auch noch das Telefonat berechnen.
    Niemand am Tisch sprach, während die Sekunden scheinbar unnatürlich laut dahintickten. Townsend ließ den Blick kaum von der Standuhr. Mit jeder verrinnenden Minute schien das Ticken lauter zu werden, und jedesmal raubte es ihm ein bißchen mehr von seiner Zuversicht.
    Bald klang jedes Ticken wie das einer Zeitbombe.
    Urplötzlich schrillte das Telefon. Townsend überschlug sich fast, um zum Beistelltischchen zu kommen und abzuheben.
    »Hier ist der Portier, Sir. Würden Sie Mrs. Sherwood bitte ausrichten, daß ein Mr. Armstrong sowie ein anderer Herr angekommen und im Fahrstuhl nach oben unterwegs sind?«
    Schweiß trat Townsend auf die Stirn, als er erkannte, daß Armstrong ihn wieder einmal geschlagen hatte. Er schleppte sich zum Tisch zurück, als das Hausmädchen über den Flur ging, um Mrs. Sherwoods 18-Uhr-Besucher vom Lift
    abzuholen. Die Standuhr schlug einmal, zweimal, dreimal, als das Telefon erneut schrillte. Wieder stürzte Townsend zum Apparat und riß den Hörer von der Gabel. Ihm war klar, daß es seine letzte Chance sein könnte.
    Doch der Anrufer wollte mit Mr. Yablon sprechen.
    Townsend drehte sich um und reichte Mrs. Sherwoods Anwalt den Apparat. Dann schaute er sich verzweifelt um. Es gab doch bestimmt noch einen anderen Weg aus der Wohnung? Man
    konnte ihm nicht zumuten, dem triumphierenden Armstrong in die Arme zu laufen!
    Mr. Yablon legte den Hörer ab und wandte sich Mrs.
    Sherwood zu. »Das war meine Bank. Man hat mir mitgeteilt, daß soeben zwei Millionen Dollar auf meinem Treuhandkonto eingegangen sind. Wie ich schon seit einiger Zeit sage, Margaret, ich glaube, Ihre Standuhr geht um eine Minute vor.«
    Mrs. Sherwood unterzeichnete sofort die beiden Verträge und machte dabei ihre Vertragspartner auf eine Klausel im 499
    Testament des verstorbenen Sir George Sherwood aufmerksam, die sowohl Townsend wie Tom den Atem verschlug. Tom verstaute schnell seine sämtlichen Unterlagen in der
    Aktenmappe, als Mrs. Sherwood sich erhob und sagte: »Bitte folgen Sie mir, meine Herren.« Sie führte Townsend und seine Anwälte rasch durch die Küche und zeigte ihnen die
    Feuertreppe.
    »Leben Sie wohl, Mr. Townsend«, sagte sie, als Keith
    durchs Fenster stieg.
    »Leben Sie wohl, Mrs. Sherwood.« Er verneigte sich knapp.
    »Übrigens…«, fügte sie hinzu.
    Besorgt drehte Keith sich um.
    »Wissen Sie, Sie sollten die junge Frau – wie immer sie auch tatsächlich heißt –

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