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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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an.
    »Ich habe bereits einige Pläne ausgearbeitet«, antwortete Armstrong.
    »Und dürften wir sie erfahren?« erkundigte sich Sir Paul.
    »Ich werde sie dem Vorstand bei unserer nächsten Sitzung vorlegen«, versprach Armstrong.
    Sir Paul schien damit zwar nicht zufrieden zu sein, sagte 563
    aber nichts mehr.
    Am nächsten Tag rief Armstrong McAlvoy zu sich, ohne
    den Vorstand zu konsultieren. Als der Chefredakteur des Citizen das Büro betrat, stand Armstrong weder auf, um ihn zu begrüßen, noch bot er ihm einen Stuhl an.
    »Ich bin sicher, Sie können sich denken, weshalb ich Sie herbestellt habe«, sagte er.
    »Nein, Dick, ich habe nicht die leiseste Ahnung«, erwiderte McAlvoy arglos.
    »Tja, ich hab’ mir soeben die Zahlen für den vergangenen Monat angesehen. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, wird der Globe bis zum Ende des Jahres mehr Exemplare verkaufen als wir.«
    »Und Sie werden immer noch der Eigentümer einer
    großartigen überregionalen Zeitung sein, während Townsend weiterhin ein lächerliches Boulevardblatt herausgibt.«
    »Das mag ja sein. Aber ich muß an den Vorstand und die Aktionäre denken.«
    McAlvoy konnte sich nicht erinnern, daß Armstrong bisher je den Vorstand oder die Aktionäre erwähnt hatte. »Die letzte Ausrede eines Eigentümers«, wollte McAlvoy schon erwidern, erinnerte sich dann aber an die Warnung seines Anwalts, daß sein Vertrag noch fünf Monate galt und daß es unklug wäre, Armstrong zu provozieren.
    »Ich vermute, Sie haben die Schlagzeile des heutigen Globe schon gelesen?« Armstrong hielt die Zeitung seines
    Konkurrenten in die Höhe.
    »Selbstverständlich«, versicherte McAlvoy und warf einen Blick auf die fette Schrift: »SKANDAL: POPSTAR MIT
    DROGEN ERWISCHT!«
    »Und unsere Schlagzeile lautet: ›ZUSATZVERGÜTUNG
    FÜR KRANKENSCHWESTERN. ‹«
    »Unsere Leser lieben Krankenschwestern«, entgegnete
    McAlvoy.

    564
    »Das mag ja sein!« fuhr Armstrong auf und blätterte die Seiten durch. »Aber falls Sie es noch nicht bemerkt haben, der Globe bringt die gleiche Meldung auf Seite sieben. Auch wenn es bei Ihnen offenbar nicht der Fall zu sein scheint – mir ist jedenfalls klar, daß die meisten unserer Leser sich mehr für Popstars und Drogenskandale interessieren.«
    »Dem fraglichen Popstar«, konterte McAlvoy, »ist es noch nie gelungen, mit einem Song in die Hitparade zu kommen.
    Der Mann hatte ganz privat in seinem eigenen Zuhause einen Joint geraucht. Wäre er tatsächlich so berühmt, hätte der Globe seinen Namen in der Schlagzeile genannt. Ich habe einen ganzen Aktenschrank voll von solchem Müll, aber ich
    beleidige unsere Leser nicht, indem ich diesen Schmutz veröffentliche.«
    »Dann wäre es jetzt an der Zeit, daß Sie damit anfangen!«
    Armstrongs Stimme hob sich bei jedem Wort. »Versuchen wir zur Abwechslung doch einmal, den Globe mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Da müßte ich allerdings nach einem neuen Chefredakteur suchen…«
    McAlvoy war für den Augenblick wie gelähmt. »Darf ich Ihren Worten entnehmen, daß ich gefeuert bin?« fragte er schließlich.
    »Wenigstens das haben Sie kapiert«, antwortete Armstrong.
    »Jawohl, Sie sind gefeuert. Der Name Ihres Nachfolgers wird am Montag bekanntgegeben. Sorgen Sie dafür, daß Ihr
    Schreibtisch bis zum Abend geräumt ist.«
    »Darf ich davon ausgehen, daß ich nach zehn Jahren als Chefredakteur dieser Zeitung mein volles Ruhegeld bekommen werde?«
    »Sie werden nicht mehr und nicht weniger bekommen, als Ihnen zusteht!« brüllte Armstrong. »Und jetzt raus aus meinem Büro!« Er funkelte McAlvoy an und wartete auf eine seiner Tiraden, für die diese so berühmt war. Doch der entlassene Chefredakteur drehte sich lediglich um und verließ das Büro 565
    ohne ein weiteres Wort. Er schmetterte nicht einmal die Tür hinter sich zu.
    Armstrong trat ins Nebenzimmer, frottierte sich ab und zog ein frisches Oberhemd an. Es war von genau derselben Farbe wie das vorherige, so daß niemand bemerken würde, daß er das Hemd gewechselt hatte.
    Als McAlvoy wieder an seinem Schreibtisch war, unter-
    richtete er umgehend eine Handvoll seiner engsten Mitarbeiter über das Gespräch mit Armstrong und dessen Pläne. Einige Minuten später nahm er ein letztes Mal an der Redaktionskonferenz für die Nachtausgabe teil. McAlvoy überflog die Liste jener Stories, die für die Titelseite in Frage kamen.
    »Ich hab’ schon den Knüller für morgen, Alistair«, ertönte eine Stimme. McAlvoy blickte zu seinem

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