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Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Titel: Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hirte
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oder Obst nur geschält verzehren.
Bei den üblichen Fernreisen besteht kein Ansteckungs- oder Erkrankungsrisiko.
Die Impfung ist nur vor einem geplanten Aufenthalt in Katastrophengebieten mit Choleragefahr in Betracht zu ziehen.
    Referenzen
    AT (arznei-telegramm): Cholera-Impfstoff Dukoral – Schluckimpfung gegen Reisedurchfall? a-t 2005, 36: 67
    DTG (Deutsche Tropenmedizinische Gesellschaft): Cholera. http:// www.dtg.org/index.php?id=130 (Zugriff 1. 2. 2012)
    Epstein, P. R.: Algal blooms in the spread and persistence of cholera. Biosystems 1993, 31 (2–3): 209–221
    Graves, P., Deeks, J., Demicheli, V., Pratt, M., et al.: Vaccines for preventing Cholera (Cochrane review). The Cochrane Library 2003, Issue 3, Oxford
    Heine, H.: Französische Zustände. Berichte für die Augsburger Allgemeine Zeitung, Artikel IX vom 25.6.1832. Faksimile bei Hoffmann und Campe 2010. ISBN : 978-3-455-40212-4
    RKI (Robert-Koch-Institut): Änderung der Empfehlungen zur Impfung gegen Cholera. Epidem Bull 2010, 31: 309–313
    Steffen, R.: Cholera: assessing the risk to travellers and identifying protection. Travel Med Infect Dis 2003, 1: 80–88
    WHO (World Health Organization): The immunological basis for immunization series: Cholera. Juni 2010. http://whqlibdoc.who.int/publications/2010/9789241599740_eng.pdf (Zugriff 1.2.2012)
    WHO (World Health Organization): Cholera – Fact sheet N o 107. August 2011. http:// www.who.int/mediacentre/factsheets/fs107/en/ (Zugriff 31. 1. 2012)
    Wu, H. X., Chen, Q., Li, J. D., Huang, X. F.: Dynamics of intestinal flora after oral vaccination with inactivated whole-cell/recombinant B subunit O139 cholera vaccine. Di Yi Jun Yi Da Xue Xue Bao 2004, 24 (2): 220ff.

Gelbfieber
    Die Gelbfiebererkrankung
    Gelbfieber ist eine schwere Infektionskrankheit, die ausschließlich in den tropischen Gegenden Afrikas und Südamerikas vorkommt. Das auslösende Virus wird durch die tropischen Stechmücken Aedes oder Haemagogus übertragen. Diese sind, wenn sie das Virus einmal in sich tragen, zu fast 100 Prozent ansteckend und geben das Virus sogar an die nächste Mückengeneration weiter.
    Bei über 80 Prozent der Infizierten verläuft das Gelbfieber wie ein leichter grippaler Infekt, führt aber dennoch zu einer lebenslangen Immunität.
    Bei 20 Prozent kommt es nach einer Inkubationszeit von drei bis sechs Tagen plötzlich zu schwerem Krankheitsgefühl mit hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Erbrechen und typischerweise sehr langsamem Pulsschlag. Das Fieber bleibt drei bis vier Tage bestehen und sinkt dann wieder ab.
    Bei jedem Zweiten folgt dann das gefährliche Stadium des Organbefalls, vor allem von Leber und Nieren, mit einer Sterblichkeit von bis zu 20 Prozent. Die Symptome sind Gelbsucht, Eiweiß im Urin und Blutgerinnungsstörungen, in schweren Fällen Blutungen und Koma. Die eindringliche Schilderung einer schweren Gelbfiebererkrankung findet sich im Roman
Georg Letham, Arzt und Mörder
von Ernst Weiß.
    Die Abgrenzung des Gelbfiebers von anderen Tropenkrankheiten wie Malaria oder Typhus ist nur durch Blutuntersuchungen möglich. Eine ursächliche Behandlung gibt es nicht. Durch intensivmedizinische Behandlung muss versucht werden, den Patienten über die kritische Phase hinwegzuretten.
    Vorkommen und Erkrankungsrisiko
    Man unterscheidet zwei Formen von Gelbfieber mit dem jeweils gleichen Erreger, aber unterschiedlicher Ausbreitungsart: das urbane Gelbfieber und das Dschungelgelbfieber. Das urbane Gelbfieber wird in dichtbesiedelten Regionen durch Mücken von Mensch zu Mensch übertragen. Es kommt fast ausschließlich in Afrika vor. Aus Lateinamerika ist es durch gezielte Programme zur Insektenbekämpfung nahezu verschwunden. Das Dschungelgelbfieber wird von verschiedenen tropischen Affenarten über Moskitos auf den Menschen übertragen und kann in ländlichen Regionen zu regelrechten Epidemien führen. Ausbrüche mit einigen hundert Erkrankungs- und vielen Todesfällen gab es 1994 in Nigeria, 1990 und 1998 in Bolivien und Peru, 2000 in Liberia und 2008/09 in Westafrika und Brasilien.
    Weltweit erkranken etwa 200000 Menschen pro Jahr an Gelbfieber, etwa 30000 sterben daran. In den letzten 20Jahren wird eine deutliche Zunahme registriert. Als Ursachen werden der zunehmende internationale Reiseverkehr, die Besiedlung ehemaliger Tropenwaldgebiete und die globale Erwärmung diskutiert ( WHO 2006).
    Das tropische Afrika hat mit geschätzten 90 Prozent der weltweiten Erkrankungen die größte

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