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Implantiert

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Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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solltest wissen, was mit den Föten los ist. Ich glaube nicht, dass es wirklich besorgniserregend ist, aber du solltest Bescheid wissen. Wenn du mir versprichst, deiner Crew nichts davon zu sagen.«
    »Warum sollte ich ihnen nichts davon sagen?«
    »Weil nicht einmal du etwas darüber wissen darfst«, sagte Colding. »Versteh mich nicht falsch, ich mag deine Leute, aber wenn Miller und Cappy sich verplappern und Magnus das herausfindet, geht es um meinen Arsch und … »
    »Und?«
    »Ach, nichts. Ich glaube einfach nicht, dass du auch noch den Druck brauchst.«

    Sie hatte bisher noch nie etwas vor ihrer Crew verschwiegen, doch sie vertraute Peej. »Okay. Versprochen.«
    Sie wartete. Schließlich fing er an zu reden und erzählte ihr, was in ihrem Flugzeug vor sich ging und was in den Kühen heranwuchs.
    Sie regte sich darüber auf – aber nur ein wenig.

24. November: Ein hübsches Gesicht beim Vögeln
    Implantation + 15 Tage
     
    Als Colding in die Lounge ging, wusste er, dass er dasselbe sehen würde wie in den letzten drei Tagen – nämlich Magnus und Andy, die sich volllaufen ließen. Und da waren sie auch schon.
    Magnus saß entspannt in einem der braunen Ledersessel. In seiner linken Hand hielt er ein Glas, das mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit und Eis gefüllt war. Eine halbleere Flasche Yukon Jack stand auf dem Mahagonitisch vor ihm. Neben der Flasche lag die Fernbedienung für den Flachbildfernseher der Lounge.
    Auf dem Sessel rechts neben Magnus saß Andy »Das Arschloch« Crosthwaite. Er hatte die Schuhe ausgezogen, und seine Füße in den weißen Socken lagen auf dem Couchtisch. In der Hand hielt er ein Rolling-Rock-Bier, den Mund hatte er zu einem höhnischen Grinsen verzogen.
    »Colding«, sagte Magnus. »Sind Sie bereit, mir Ihren Bericht zu geben?«
    Colding spürte, wie sein Gesicht heiß wurde. Jeden Tag
musste er vor Magnus antreten und ihm Bericht erstatten. Colding hatte den Verdacht, dass diese tägliche Scharade Andys Idee war – ein Teil seiner Rache, weil Colding die Waffe auf ihn gerichtet hatte.
    »Keine besonderen Vorkommnisse bei der Überwachung während meiner Schicht«, sagte Colding. »Sonst noch etwas?«
    Magnus nahm einen langsamen, wohlüberlegten Schluck. »Ja. Zwei Dinge. Wie läuft es im Labor?«
    »Es könnte nicht besser gehen. Tim schätzt, dass die Föten über hundert Pfund wiegen. Ich habe vor wenigen Minuten mit Rhumkorrf gesprochen. Er meinte, er könne in etwa einer Woche versuchen, einen Kaiserschnitt durchzuführen.«
    Magnus hob die Augenbrauen. Er sah zu Andy, der mit den Schultern zuckte und an seinem Bier nippte. Magnus drehte sich wieder zu Colding um. »Nur dass ich das richtig verstehe. Ein Kaiserschnitt bedeutet, dass man das Junge aus dem Muttertier holt und es dann alleine gehen kann?«
    »Hoffentlich, ja.«
    »Dann ist das alles jetzt nicht mehr nur eine Hypothese. Sie sagen also, dass wir es geschafft haben?«
    »Wenn die Föten die kommende Woche überleben – dann ja. Dann haben wir es geschafft. Wenn nicht, müssen Jian und Rhumkorrf das Genom überarbeiten. Aber wir sind schon so weit gekommen, dass die Frage nicht mehr ist, ob wir Erfolg haben werden, sondern wann.«
    Magnus nahm noch einen Schluck. Dann lächelte er. »Mein Bruder hat es geschafft.« Er leerte sein Glas in einem Zug, hob die Flasche und füllte es wieder.
    »Sie meinten, es gäbe zwei Dinge«, fragte Colding. »Was ist das andere?«

    »Wie geht es Jian, Colding? Wie kommt sie zurecht?«
    Colding spürte, wie es ihm kalt den Rücken runterlief. »Es geht ihr gut.«
    Andys Lächeln wurde noch breiter.
    »Andy hat mir etwas ganz anderes gesagt«, erwiderte Magnus. »Er sagte, sie sei … wie war nochmal dieser reizende umgangssprachliche Ausdruck, den du benutzt hast, Andy?«
    »Verrückter als Ungezieferscheiße auf einem verbrannten Toast.«
    Magnus’ Finger formten eine Pistole. Er deutete auf Andy und drückte ab. »Genau das ist es. Verrückter als Ungezieferscheiße auf einem verbrannten Toast. Merkwürdig. Ich bin jetzt schon fast vier Tage hier, Colding, und Sie haben mir nichts darüber gesagt. Ich habe Ihnen genügend Zeit gegeben. Ich habe sogar dafür gesorgt, dass Sie mir täglich Bericht erstatten, und Ihnen damit die Möglichkeit gegeben, alles auf den Tisch zu bringen, doch es sieht so aus, als verhielten Sie sich gegenüber Ihrem Vorgesetzten nicht besonders mitteilsam. Warum ist das so, Bubbah?«
    Colding zuckte mit den Schultern und sah aus dem großen

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