Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Augen. »Ja,
schwachsinnig – aber nur, solange noch keine Sir Muhtviel heißt. Dann könnte man die Sache durchgehen lassen.«
    Jian nahm sich noch ein Stück Papier. »Wie schreibt man Mutfiel?«
    Sara lächelte und zwinkerte Tim zu. Er lächelte ebenfalls und erklärte Jian, wie man das Wort schrieb.

20. November: Schneidbrenner
    Implantation + 11 Tage
     
    »Was meinen Sie mit Er ist hier?«
    Die Sekretärin wiederholte die Information. Wieder sackte Danté Pagliones Magen nach unten – diesmal noch ein bisschen tiefer als beim ersten Mal. »Schicken Sie Magnus in mein Büro, sofort.«
    Danté lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück. Seine Hände zogen Kreise auf der kühlen Marmortischplatte. Schlechte Neuigkeiten.
    Magnus’ Büro war gleich nebenan. Er trat zuerst ein, indem er seinen mächtigen Körper lautlos durch den Türspalt schob. »Ihr habt gerufen, oh Meister?«
    »Es geht um Fischer«, sagte Danté. »Er ist hier.«
    Magnus blieb stehen und starrte seinen Bruder an. Es schien einen Augenblick zu dauern, bis er die Nachricht verarbeitet hatte. Dann zuckte er mit den Schultern. »Er hätte vorher anrufen können, aber ich vermute, dass du dich auch dann nicht besonders beeilt hättest, einen Termin zu vereinbaren. Entspann dich, Bruder, wir kriegen die Sache schon hin.«

    Magnus setzte sich in einen der beiden Sessel dem Schreibtisch gegenüber. Wie konnte er nur so verdammt ruhig bleiben?
    »Hat Farm Girl dich angerufen?«, fragte Danté. »Warum hat sie uns nicht davor gewarnt, dass Fischer hier aufkreuzen würde?«
    »Das hätte sie getan, wenn sie es gewusst hätte«, sagte Magnus. »Fischer scheint seine Leute nicht mehr darüber zu informieren, wohin er geht. Er weiß, dass jemand seine Signale abfängt, also sendet er keine Signale mehr aus.«
    »Was könnte er noch für Dinge getan haben, von denen wir nichts wissen?«
    Magnus zuckte mit den Schultern. »Ich vermute, das werden wir gleich zu hören bekommen.«
    Nur Sekunden später trat Colonel Paul Fischer durch die Tür. Er war nicht allein. Zwei Männer in Uniformen der kanadischen Armee sowie drei Zivilisten begleiteten ihn. Unter einem Arm trug Fischer seine Mütze. In der anderen Hand hielt er eine geöffnete Ledermappe.
    »Colonel Fischer, das ist inakzeptabel«, sagte Danté. »Wenn Sie Ihre Hexenjagd gegen Genada unbedingt fortführen wollen, dann verspreche ich Ihnen, dass das ein Festtag für unsere Anwälte werden wird.«
    »Ich werde nicht lange bleiben«, sagte Fischer. »Ehrlich gesagt finde ich, dass wir gleich zum Thema kommen sollten. Wo sind Claus Rhumkorrf, Liu Jian Dan, Tim Feely und Patrick James Colding?«
    »Sie verstecken sich«, sagte Magnus. »Es scheint, als hätten einige Ökoterroristen die Absicht, sie umzubringen. Wir müssen unsere Leute schützen.«
    Fischer starrte Magnus direkt ins Gesicht. »Sie schützen? So wie Sie Erika Hoel geschützt haben?«

    »Das ist wirklich traurig«, sagte Magnus. »Aber wir haben es geschafft, vier von fünf Personen zu retten. Würden Amerikaner wie Sie da nicht salopp von einem Gewinn von achthundert Punkten sprechen?«
    »Magnus«, sagte Danté, »überlass mir das Reden.«
    Magnus nickte, doch sein Blick blieb weiter auf Fischer fixiert. Fischer drehte sich dem Älteren der Paglione-Brüder zu.
    »Colonel«, sagte Danté, »bitte gehen Sie.«
    »Lassen Sie mich zunächst eine Sache deutlich machen«, sagte Fischer. »Die Regierungen Kanadas und der Vereinigten Staaten sowie mehrere weitere Regierungen arbeiten daran, Genadas Konten einzufrieren.«
    Dantés Magen zuckte heftig, und er spürte den inzwischen nur allzu vertrauten Druck in der Brust. Er hatte gewusst, dass es eines Tages so weit kommen würde. »So viel internationalen Einfluss haben Sie gar nicht, Fischer. Sie können unsere Konten nicht einfrieren.«
    »Nicht alle«, sagte Fischer. »Die Verhandlungen mit der Schweiz und den Caymans laufen noch, aber im Laufe dieses Tages wird auch das geklärt sein. Außerdem haben Sie Unrecht. Seit dem Zwischenfall bei Novozyme habe ich so viel internationalen Einfluss. Sogar bei den Chinesen.«
    Fischer ließ das letzte Wort im Raum hängen. Dantés Mund fühlte sich trocken an.
    »Ich bin kein großer Redner, Danté, und deshalb sage ich es Ihnen mit ganz einfachen Worten. Wir wissen, dass Sie an Dingen weiterforschen, die möglicherweise eine Gefahr für die gesamte Menschheit darstellen. Sie haben geglaubt, dass Sie damit durchkommen, obwohl die G8 die

Weitere Kostenlose Bücher