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Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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und den Killer erledigen. Sie konnte es schaffen. Sie musste es schaffen. Sara zielte, umfasste den geriffelten Griff der Beretta mit aller Kraft und spürte, wie ihr das kalte Metall in die Handfläche schnitt. Sie würde Magnus auf halber Strecke zwischen Lodge und Brunnen erledigen, wo er keinerlei Deckung hatte.
    Nur noch ein paar Schritte …
     
    Magnus blieb stehen. Hier stimmte etwas nicht. Er konnte es spüren. Die Haare in seinem Nacken hatten sich aufgerichtet, und das lag nicht an der bitteren Kälte. Die Trauer hatte ihn bei seinen Entscheidungen durcheinandergebracht. Trauer und das Bedürfnis zurückzuschlagen, sich zu rächen … das war der Grund, warum er sich im Augenblick in einer taktisch absolut miserablen Position befand. Offenes Gelände, keine richtige Deckung. Seine Instinkte drängten ihn, kehrtzumachen und sich seinem Ziel auf anderem Weg zu nähern.
    Doch die Kreaturen waren bereits hierher unterwegs. Er hatte nicht mehr genug Zeit.
    Und die Schlampe musste bezahlen.
     
    Langsam erhöhte Sara den Druck auf den Abzug, genauso, wie ihr Vater es ihr gezeigt hatte, als sie in den Wäldern um Cheboygan auf Hirschjagd gegangen waren. Sie drückte ab … und zuckte ein wenig zusammen, als sich der Schuss mit einem lauten Knall löste.
     
    Er hörte das Dröhnen der Pistole nur eine Millisekunde, bevor sich die Kugel in seinen kräftigen linken Oberschenkel
bohrte. Der Schmerz schoss durch sein Bein, doch es war nicht das erste Mal, dass Magnus angeschossen wurde. Reflexartig sprang er nach rechts.
    Ein zweiter Schuss dröhnte. Vorbei.
    Magnus landete auf seiner rechten Schulter, noch während er sich abrollte, stellte er die MP5 auf Dauerfeuer.
    Ein dritter Schuss. Die Fotze blieb völlig ruhig, zielte und versuchte, ihre Schüsse genau zu platzieren, auch wenn sie nicht traf. Er hörte, wie die Kugel an seinem rechten Ohr vorbeizischte, als er aufsprang.
    Magnus feuerte in weniger als einer Sekunde zehn Schüsse ab.
     
    Sara schaffte es gerade noch, sich zu ducken. Funkensprühend prallten die Kugeln an den Granitwänden ab und rissen kleine Splitter aus dem Gestein, die auf ihren zitternden Körper herabregneten. Sie hatte ihn getroffen, sie wusste, dass sie ihn getroffen hatte – also warum konnte er immer noch das Feuer erwidern?
    »Tim, bleib unten!« Ein überflüssiger Rat, denn wenn Tim sich noch mehr zusammengekauert hätte, wäre er mit dem Steinboden verschmolzen.
    Sara bemühte sich, ihre Atmung zu kontrollieren. Wenn es ihr gelingen würde, nur noch einen einzigen gezielten Schuss abzugeben …
     
    Erst fünf Sekunden, nachdem die Kugel sich in sein Bein gebohrt hatte, begann der wirkliche Schmerz einzusetzen.
    Magnus zog sich humpelnd zurück, wobei er das MP5 noch immer auf den Kirchturm gerichtet hielt. Er feuerte fünf weitere Salven ab. Wieder blitzten Funken auf wie bei einem kleinen Feuerwerk, als die Kugeln gegen das Granit
schlugen. Er hatte sich wie ein Vollidiot verhalten. Für Handfeuerwaffen blieb die Kirche eine uneinnehmbare Festung. Er brauchte den Plastiksprengstoff. Verdammt, vielleicht brauchte er sogar die Stinger. Das würde die beschissene Situation klären. Und zwar dauerhaft.
    Er ignorierte die rasenden Schmerzen in seinem Bein, zog das leere Magazin aus seiner Waffe und ließ ein neues einrasten, während er sich zurückzog und dabei den schwarzen Turm nicht aus den Augen ließ.
     
    Sara wollte noch einmal schießen, wollte Magnus erledigen, aber es gelang ihr nicht, sich aufzurichten. Sie schaffte es einfach nicht, über die Brüstung zu spähen und sich den umherfliegenden Kugeln auszusetzen. Sie wollte ihren Körper zwingen, sich zu bewegen. Doch ihr Körper weigerte sich.
    Von irgendwo hinter der Lodge ertönte Magnus’ sonore Stimme.
    »Du hast mich nicht getötet, Sara. Du kannst mich nicht töten.«
    Seine Stimme schien den ganzen Wald auszufüllen, als seien die Bäume von einem übernatürlichen Geist besessen, der sie in Stücke reißen wollte. Und plötzlich wollte sie, dass die Monster zurückkamen – dass sie zurückkamen und Magnus erledigten. Doch sie waren nirgendwo zu sehen.
    »Jetzt wird es schlimm werden für dich«, tönte Magnus. »Wirklich schlimm.«
    Sie schrie zurück, ohne den Kopf über die Brüstung zu heben: »Warum erledigst du es dann nicht? Warum kommst du nicht einfach und bringst es hier und jetzt zu Ende?«
    »Wiiiiirklich schlimm«, kreischte Magnus. »Ich werde dir die Pulsadern aufschneiden, damit du zusehen

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