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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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entfernt blieben sie stehen und setzten sich ins Gras. »Während der Vergewaltigung.«
    »Vielleicht ist da noch mehr«, sagte Bergenhem.
    Winter sah zu den Mädchen. Ihr Eis wirkte verlockend. Diese Hitze verlangte nach Eis und kalten Getränken.
    »Vielleicht erinnert sie sich mittlerweile an viel mehr«, sagte Bergenhem.
    »Ich treff sie morgen«, sagte Winter, »um zehn.«
    Bergenhem ging näher an die Bäume heran und lehnte sich dazwischen. Als er wieder sprach, wurde seine Stimme vom Stein und den Bäumen gedämpft.
    »Was meinst du, wie weit er sie schleppen musste?«, fragte er.
    »Zehn Meter«, sagte Winter.
    »Gab es auch Schleifspuren von Beatrice Wagner?«
    »Ja.«
    »Wie war es mit Jeanette? Wurde sie hier reingezerrt?«
    »Darüber rede ich mit ihr morgen. Bis jetzt sagt sie, sie erinnert sich an nichts. Nur, dass sie ohnmächtig geworden ist.«
    Winter schaute in die andere Richtung, die Mädchen waren gegangen.
    »Wollen wir ein Eis essen?« Bergenhem kam aus dem Schatten. »Okay.«
    Sie gingen um den Teich herum zur Eisbude. Hier waren die Geräusche der badenden Kinder gedämpfter. Ein Paar in Winters Alter brauste auf Rollerblades vorbei. Ein Mann verkaufte Luftballons auf dem offenen Feld. Vor der Bude standen drei Leute. »Ich lad dich ein«, sagte Winter.
    Mit ihren Waffeln gingen sie zurück. Das Eis begann schon zu tropfen.
    »Wir hätten einen Becher nehmen sollen«, sagte Bergenhem.
    Sie setzten sich ins Gras. Es roch trocken und spröde, und in dem schwachen Grün gab es schon gelbe Flecken.
    »Warum hat er versucht, Jeanette zu erwürgen?«, sagte Winter nach einer Weile. »Wie meinst du das?«
    »Sie hatte keinen Gürtel, den er hätte benutzen können... wie er das mit den anderen beiden getan hat, Beatrice und Angelika, aber irgendwas hatte er dabei... eine Leine, wie sie sagte. Er hatte sie dabei, aber er hat sie nicht erwürgt. Er hat sie nicht umgebracht.«
    »Du gehst davon aus, dass es derselbe Täter ist wie bei Beatrice und Angelika.«
    »Ja, jedenfalls im Augenblick.« Winter spürte das kalte Eis auf den Fingern, und es war ein schönes Gefühl. »Dieselbe Person«, sagte Bergenhem, »nach fünf Jahren.« »Ja.«
    »Hatte Angelika einen Gürtel?«
    »Beier sagt, sie muss einen in ihren Shorts gehabt haben. Ich habe später ihre Eltern gefragt, und sie haben es bestätigt.«
    »Und jetzt ist er weg.«
    »Ja.«
    »Genau wie der von Beatrice Wagner.« »Genau.«
    Anne badete ein letztes Mal. Andy war auch im Wasser. Der Rest der Clique sang dem Sonnenuntergang ein Lied - oder ein Lied über den Sonnenuntergang. Ihr war ein wenig schwindlig von den zwei Gläsern Wein. Im Wasser schien sie wieder klar zu werden, es fühlte sich jetzt kühler an als vor ein oder zwei Stunden.
    Heute Abend würden sie alle ausgehen, und sie freute sich darauf. So war es nicht immer gewesen. Einige Male war sie zu Hause geblieben. Sie war nicht sicher, ob es ihrer Mutter gefiel. Sie hatte gesagt, es sei schön, wenn sie mal einen Abend zu Hause sei, aber sie war nicht sicher, ob ihre Mutter das auch so meinte. Sie schien sich zu wünschen, dass sie so viel wie möglich unterwegs war und sich amüsierte, als ob es der letzte Sommer wäre. Der letzte Sommer. Hat es nicht einen Film gegeben, der so hieß?
    Einige Male war sie direkt nach Hause gefahren.
    Zweimal würde sie noch hingehen, und dann reichte es.
    Sie hätte es nie tun sollen. Wenn sie jemand fragen würde, hätte sie nicht mal sagen können, warum sie es angefangen hatte.
    Aber es war ja nichts.
    Rasch trocknete sie sich ab, jetzt, wo die Sonne nur noch rot war, wurde es schnell frisch.
    Als sie nach Hause fuhren, ging kein Wind, aber über den Feldern war es irgendwie kühl.
    In der Stadt stand die Wärme zwischen den Häusern. Es war ein Gefühl, als betrete man ein Haus, nachdem man durch die offenen Felder am Meer geradelt war.
    Sie hielten an der Avenyn an, schlossen die Fahrräder ab und setzten sich in das Straßencafe, dasselbe wie immer.
    »Viel Bier, stark, für alle«, sagte Andy, als die Kellnerin kam.
    »Eigentlich sollte man erst nach Hause fahren und duschen«, sagte Anne. »Dann ist es ein schöneres Gefühl, wenn man hier sitzt.« Sie bekamen hr Bier. Sie waren fünf am Tisch. »Wie nach der Arbeit.«
    »Es ist harte Arbeit, den ganzen Tag am Meer zu liegen.« Andy grinste und nahm einen Schluck. »Aber auf diese Weise hast du doppelt was davon.« Er lächelte breit. »Wir trinken ein Bier und entspannen uns, dann fährst

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