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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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wieder da, drei Tage nach der Beerdigung, magerer, blasser. Keine dummen Sprüche mehr, keine schlechten Witze. Eine andere Person. Kein Geplänkel mehr mit Aneta Djanali, die einige Stühle entfernt saß. Winter fragte sich, ob sie es vielleicht vermisste. Vielleicht würde sich herausstellen, dass sie alle den alten ruppigen Halders vermissten? Er würde nicht wiederkommen.
    »Es riecht nach einem schwarzen Club«, sagte Halders, der das Foto betrachtete, das jetzt auf der Le inwand zu sehen war. Möllerström hatte die Jalousien heruntergelassen und den Projektor angestellt. Zuerst Beatrice. Dann Angelika. Dieselbe Wand.
    »Wir müssen alle überprüfen«, sagte Ringmar. »Für die Inspektion der Lokale sind andere zuständig«, sagte Bergenhem, »und dafür, die Kneipen und Bars unter Kontrolle zu halten. Die Gesundheitsbehörde. Und die Feuerwehr, nehme ich an.«
    »Ja«, sagte Winter. »Du überprüfst das, mit den Kollegen von der Einsatzzentrale.« »Natürlich.« »Finde dieses Lokal.« »Ich finde es.«
    »Diese schwarzen Clubs schießen wie die Pilze aus dem Boden«, sagte Halders. »Man schlägt ihnen den Kopf ab, und es wachsen ihnen zwei neue.«
    »Dieser nicht«, sagte Winter. »Falls es so ein Club ist.« Er drehte sich zu dem Bild um, auf dem Beatrice vor der Wand zu sehen war. »Dieses Foto ist vor mindestens fünf Jahren aufgenommen worden. Es scheint ja dasselbe Lokal zu sein.«
    »Dieselbe Wand«, sagte Halders. »Aber ganz sicher ist das nicht. Es könnte doch auch ein anderer Club sein, oder?« Er sah sich um. »Sie könnten die Steine ja mitgenommen und die Wand in einem neuen Lokal neu errichtet haben. Oder?« Bergenhem zuckte mit den Schultern.
    »Wer heute eine Kneipe betreibt, ist zu allem fähig«, sagte Halders.
    »Ich werde sie finden«, sagte Bergenhem und wandte sich zu Halders um, »diese Wand.«
    Sie saßen in Winters Zimmer. Er ging zwischen Fenster und Schreibtisch auf und ab. Ringmar saß still. »Du scheinst ein bisschen nervös zu sein«, sagte er. »Siehst du hier irgendwo Zigarillos?« »Nee, keinen einzigen.« »Da hast du die Antwort.« »Versuch's mit einem Pflaster.«
    Winter zog sein Hemd aus der Hose und zeigte seinen Bauch.
    »Und wie ist es mit Kaugummi?«
    Winter öffnete den Mund.
    »Ein bisschen Bewegung?«
    »Keine Zeit.«
    »Arbeit?«
    »Gute Idee.« Winter setzte sich seufzend. »Wer hat die Fotos gemacht?«
    »Glaubst du, es war dieselbe Person? Derselbe Fotograf?«, fragte Ringmar. »Das wäre ein Glücksfall.«
    »Ich vermute, die Bilder sind mit Beatrices Kamera gemacht worden.«
    »Wir müssen einen Fotoexperten befragen. Vielleicht kann der uns sagen, was für eine Kamera es war.« »Das wird schwer.«
    »Und dann?«
    »Dann müssen wir rausfinden, wer die Bilder gemacht hat«, sagte Ringmar.
    »Und das Lokal finden.«
    »Es gibt Leute, die leben davon, andere Leute zu fotografieren«, sagte Ringmar. »Das ist ihr Broterwerb.« »Paparazzi.«
    »In diesem Fall vielleicht nicht gerade. Aber es könnte jemand gewesen sein, der sie gegen Bezahlung fotografiert hat.«
    »Ich bin zwar kein Experte, aber diese Bilder scheinen von einem Amateur gemacht worden zu sein«, sagte Winter.
    Sie sahen einander an. Sie wussten, dass es zu Hause bei Angelika keine Kamera gegeben hatte. Sie hatte zwar eine besessen, die war aber nicht im Haus zu finden gewesen. Und sie hatten auch nicht herausgefunden, in welchem Labor die Fotos entwickelt worden waren.
    Beatrices Kamera befand sich noch bei ihren Eltern. Vermutlich waren die Bilder, die man gefunden hatte, mit dieser Kamera gemacht worden.
    Aber wer hatte das Bild von Beatrice fotografiert? Wer hatte die Kamera gehalten? Wer hatte das Bild von Angelika gemacht? Wer hatte da die Kamera gehalten? Was war es für eine Kamera gewesen?
    Halders und Aneta Djanali besuchten noch einmal die Familie Bielke. Der Vater sah genervt aus, ließ sie aber ins Haus. Jeanette kam die Treppe herunter, und sie gingen hinaus in den Garten. Halders war in Hemdsärmeln, Aneta Djanali trug eine dünne Bluse. Jeanette sah aus, als würde sie frieren.
    Sie betrachtete die Mauer auf dem Foto, das Aneta Djanali ihr gegeben hatte. Erst die Mauer hinter Angelika, dann dieselbe Mauer hinter Beatrice.
    »Das farbige Mädchen erkenne ich von den Bildern in der Zeitung«, sagte sie. Halders nickte.
    »Warum kommen Sie damit zu mir?«
    »Weil Sie uns vielleicht helfen können, den Club zu finden, wo die Bilder gemacht wurden.« Halders nahm eins der Fotos.

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