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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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heute Ab... nein, ich meine gestern. Gestern Abend.« »Wann genau?«
    »So... so gegen acht, glaub ich. Ungefähr um acht.«
    »Wo?«
    »Wo? Nirgendw... nirgends, nicht so. Am Telefon. Ich hab sie von zu Hause angerufen.«
    »Und sie ist drangegangen?«
    »Drange... klar ist sie drangegangen. Ich hab doch gesagt, dass ich mit ihr gesprochen hab.« Winter nickte.
    »Dann hab ich sie heute Nacht angerufen, aber sie war nicht zu Hause.«
    Winter nickte wieder.
    »Ich hab ihr eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Die müsste drauf sein.« Er sah Winter mit einem müden und gleichzeitig gehetzten Blick an. »Wenn Sie ihren Anrufbeantworter abhören, werden Sie die Nachricht dort finden.«
    »Das haben wir schon«, sagte Winter. Er versuchte, Andys Blick festzuhalten. War das der Augenblick, in dem etwas passieren würde? Würde er zusammenbrechen?
    »Okay. Dann haben Sie es ja gehört.«
    »Ja. Wann haben Sie angerufen?«
    »Tja... nach zwei. Vielleicht halb drei.«
    »Von wo?«
    »Von einer Kneipe in der Vasastan.«
    Er nannte den Namen der Bar, und Winter wusste, wo sie war.
    »Warum haben Sie angerufen?«, fragte er.
    »Ist das ein Verhör?«
    »Ich stelle nur ein paar Fragen.«
    »Brauche ich einen Anwalt?«
    »Sind Sie der Meinung, dass Sie einen brauchen?«
    »Nein.«
    »Warum haben Sie angerufen?«
    »Ja... wir hatten uns verabredet, aber ich konnte nicht, und dann kam sie nicht in die Bar, und da hab ich angerufen und sie gebeten, sich zu melden, wenn sie nach Hause kommt.«
    »Wo wollten Sie sich treffen?«
    »In der Bar.«
    »Ich meine das erste Mal.« »In einem Cafe.«
    Andy nannte den Namen, bevor Winter fragen musste.
    »Aber Sie sind nicht hingegangen?«
    »Doch, aber zu spät. Sie war nicht mehr da.«
    »Ist sie dort gewesen?«
    Andy antwortete nicht.
    »Ist sie dort gewesen?«, wiederholte Winter.
    »Ich weiß es nicht. Ich hab reingeschaut, aber sie war nicht da, und ich kannte auch niemanden, den ich nach ihr hätte fragen können.«
    »Was haben Sie dann gemacht?«
    »Eine kleine Runde durch die Stadt gedreht, und dann bin ich in die Bar gegangen.«
    »Und sie hat sich nicht gemeldet?«
    »Nein.«
    »Wo war sie?«
    Andy antwortete nicht. Er trank von dem Wasser, das Winter geholt hatte. Er schien in Gedanken plötzlich woanders zu sein, in einer anderen Landschaft.
    »Wo war Anne gestern Abend?«, fragte Winter wieder.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Andy und schaute an Winter vorbei. Das hellere Licht des Morgens hatte sich mit dem Grau der Dämmerung gemischt. Es fiel auf Andys Gesicht. Winter fragte sich, warum er nicht die Wahrheit sagte.
    Halders fragte sich, warum sie log. Sie saßen im Garten, unter dem grünen Dach eines Ahorns. Ihr Vater saß auf der Veranda. Sein Schatten fällt auf sie, dachte Halders. Er ist dreißig Meter entfernt, und trotzdem fällt sein Schatten auf sie. Es sieht aus, als würde sie frieren, aber wir haben dreißig Grad.
    »Möchten Sie nicht, dass wir den Kerl festnehmen?«, fragte Halders.
    »Natürlich will ich das«, antwortete Jeanette.
    »Sie scheinen aber nicht sehr daran interessiert zu sein.«
    »Ich hab doch alles gesagt, was ich weiß. Was ich.. erlebt habe. Wie ich es erlebt habe.«
    »Was sagen Sie zu dem Mord?«
    Sie verzog keine Miene. Es war, als ob sie nichts gehört hätte.
    »Ich weiß nicht mehr als irgendjemand anders«, antwortete sie, bevor Halders seine Frage wiederholen konnte.
    »Und Sie haben das Mädchen auch nicht gekannt? Anne Nöjd?«
    Jeanette Bielke schüttelte den Kopf.
    »Noch nie gesehen?« Halders zeigte ihr erneut ein Foto, das sie im Haus des Mädchens gefunden hatten.
    »Ich weiß nicht.«
    »Und das Haus?«
    Sie zuckte wieder mit den Schultern.
    »Es ist nicht weit von hier entfernt«, sagte Halders.
    »Diese kleinen Häuser sehen ziemlich ähnlich aus«, sagte sie.
    Halders nickte.
    »Kaum auseinander zu halten.«
    Kurt Bielke war von der Veranda heruntergekommen und näherte sich der Stelle, wo sie saßen, unter dem Ahorn, der wie ein grünes Dach war.
    »Ich glaube, Jeanette braucht jetzt Ruhe«, sagte er.
    Halders antwortete nicht. Kurt Bielke sah seine Tochter an.
    »Du gehst jetzt in dein Zimmer, Jeanette.«
    Sie schaute ihren Vater nicht an. Langsam erhob sie sich. Wie in Zeitlupe, dachte Halders.
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte er. »Wir müssen noch reden.«
    »Ihr werdet nie fertig.«
    Jeanette sah Halders an. Er nickte ihr zu und stand ebenfalls auf.
    »Wiedersehen, Jeanette«, sagte er und

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