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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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reichte ihr die Hand. Ihre Hand war kalt. Sie ging Richtung Haus.
    »Wie geht es ihr?«, fragte Halders. Er hatte sich zu Bielke umgedreht.
    »Was glauben Sie?«
    »Was macht sie im Herbst? Geht sie zur Uni?«
    »Wir werden sehen.«
    »Und wie laufen die Geschäfte so?«
    Bielke, der gerade gehen wollte, hielt mitten in der Bewegung inne und drehte sich zu Halders um. »Was meinen Sie damit. «
    »Die Geschäfte. Sie sind doch Teilhaber eines Vergnügungsetablissements.«
    »So?«
    »Das ist doch kein Geheimnis?«
    »Nicht?«
    »Also ist es ein Geheimnis?«
    »Es gibt Fragen, auf die kann man weder mit ja noch mit nein antworten«, sagte Bielke. »Zum Beispiel: Haben Sie aufgehört, Ihre Frau zu schlagen, oder auf die Frage, die Sie gerade gestellt haben.«
    »Haben Sie Ihre Frau geschlagen?«, fragte Halders. Bielke machte einen Schritt auf ihn zu. »Oder Ihre Tochter?« »Was zum Teu... «
    Halders machte einen Schritt rückwärts und drehte sich um. Er hatte zu viel gesagt. Ich bin eben so. Vielleicht war es gut so. Vielleicht hab ich das unbewusst die ganze Zeit vorgehabt.
    »Auf Wiedersehen«, sagte er über die Schulter.
    »Ich werde IHREN CHEF anrufen«, rief Bielke ihm nach. Er folgte Halders. Der setzte sich in sein Auto, das im Schatten unter der Eiche vorm Zaun parkte. Bielke stand auf der anderen Seite des Zaunes.
    »Winter«, sagte Halders, bevor er die Tür schloss. »Er heißt Erik Winter.«
    Halders fuhr in Richtung Süden. Auf der Straße waren Flecken, die wie Wasserlachen aussahen, aber es war eine optische Täuschung. Flirrende Hitze auf dem Asphalt. Er blinzelte hinter dem Sonnenschutz, als die Sonne über das Auto herfiel.
    Die Häuser in Frölunda wogten in der Hitze. Er parkte auf dem großen Parkplatz, der zur Hälfte aufgegraben war. An dem einen Ende wurde gebuddelt, während am anderen Ende die Asphaltkocher wüteten. Halders nahm den beißenden Geruch wahr, der in dem heißen Wind noch schärfer wurde. Die Arbeiter schufteten in Shorts und Handschuhen, derben Handschuhen. Ihre wettergegerbten Gesichter waren wie der Asphalt. So sollen Arbeiter aussehen, dachte Halders. Arbeiter müssen dunkle und feinere Menschen müssen weiße Haut haben. Wie Kurt Bielke.
    Auf dem Markt waren viele Leute. Manche waren vermutlich schon aus dem Urlaub heimgekehrt, aber viele können es nicht sein, dachte er und kaufte einem runzligen Alten eine Birne ab.
    Hier gab es nicht viele, die es sich leisten konnten, ein Sommerhaus zu unterhalten oder ins Ausland zu fahren. Der verwelkte Alte hatte mehr von der Welt gesehen als die meisten armen Svenssons, die hier träge und mit müden Blicken herumliefen, fette Hintern, billige Kleidung. Pfui Teufel, dachte Halders. Was hat das alles für einen Sinn. Dieses Land ist im Eimer.
    Mattias wartete an der Treppe vor der Sporthalle. Hier wankten die Säufer des Ortes herum, eine Frau saß da, den Kopf in den Händen. Zwei Männer versuchten einander zu verprügeln, hatten aber keine Kraft. Ein Mann, fast noch ein Junge, trank aus einer Branntweinflasche, nach der ein älterer Kumpel zu angeln versuchte aus einer Welt, die verloren war. Als Halders an ihnen vorbeiging, roch er den Gestank nach Pisse und altem Besäufnis. Aber bei diesem schönen Wetter müssen sie wenigstens nicht frieren, dachte er.
    »Haben Sie lange gewartet?« fragte er Mattias.
    »Na ja.«
    »Wollen wir gehen?«
    »Gefällt Ihnen irgendwas nicht an diesem Ort?«
    »Der Gestank«, sagte Halders und begann, die Treppe hinaufzusteigen. »Der Gestank vom Abschaum der Gesellschaft.«
    Mattias folgte ihm.
    »Warum nicht alles totschlagen?« Er sah Halders an. Mattias war groß, größer als Halders. Sein Körper wirkte kräftig. »Dafür reichen unsere Truppen nicht aus.«
    »Man kann ja mal anfangen. Aber wer trifft die Auswahl?«
    »Ich«, sagte Halders. Sie setzten sich in ein Cafe vor dem großen roten Gebäude des Hallenbades.
    »An so einem Tag badet niemand da drinnen«, sagte Mattias. »Es kann aber ganz schön sein, an einem warmen Tag in die Sauna zu gehen«, sagte Halders. »Ach?«
    »Wirklich. Ich hab eine Weile im Mittleren Osten für die UNO gearbeitet, und in Nicosia haben wir gesaunt, als es draußen fünfundvierzig Grad waren. Hinterher war das richtig angenehm. Kühl.«
    »Wenn Sie es sagen, muss es wohl stimmen.«
    »Und was sagen Sie, Mattias?«
    »Wozu?«
    »Zu Jeanette.«
    »Das hab ich Ihnen doch schon am Telefon gesagt, ich bin total leer, es gibt nichts mehr zu sagen.«
    »Ich hab

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