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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Liste gearbeitet und waren auf ihn gestoßen. Bevor sie die Liste weiter durchgingen, wollten sie die fragliche Person verhören. Bergenhem machte sich keine großen Hoffnungen.
    »Was ist überhaupt ein Tanzlokal in dieser Zeit?«, sagte Möllerström.
    »Ein Lokal, wo die Leute essen und tanzen«, sagte Bergenhem.
    »Gehört das nicht einer vergangenen Zeit an?«
    »Essen und tanzen?«
    Möllerström lächelte.
    »Tanzlokale. Ich denke bei so was an das Stadthotel zu Hause.«
    »Wir müssen uns das wohl mal anschauen«, sagte Bergenhem.
    Sie fuhren zwischen Horden von Touristen hindurch. Viele sahen müde und verloren aus. Besucher aus fernen Städten.
    In den Öltanks auf der anderen Seite des Flusses blitzte es bösartig. Das Lokal, das sie suchten, war in einem der gelben Ziegelsteinhäuser, die es entlang der Hafenstraßen gab.
    Drinnen roch es nach Staub und altem Rauch, und es sah aus wie ein Tanzlokal: ein großer Tanzboden im Halbkreis um eine Bühne, Tische und Stühle in einem weiteren Halbkreis drum herum und am äußersten Rand eine lange Bar in Form eines Hufeisens. Die Tische waren weiß gedeckt, und auf jedem Tisch stand eine Vase mit Blumen.
    Hinter dem Bartresen war niemand. Auf der Bühne standen Instrumente. Eine Frau zog einen grauen Aufnehmer an einem Stiel über den Fußboden, von Zeit zu Zeit tauchte sie den Lappen in einen Wassereimer. Einige Sonnenstrahlen fielen durchs Fenster auf ihr Gesicht wie Scheinwerferlicht, als ob sie auf der zehn Meter entfernten Bühne stände und das erste Liebeslied des Abends gesungen hätte. Sie wich dem Sonnenstrahl mit dem Kopf aus und starrte weiter auf den Fußboden, der ein schwarzweißes Karomuster hatte. Es war dunkel in dem großen Raum, aber doch so hell, wie es hier überhaupt werden konnte. Plötzlich wurden ein paar Sonnenstrahlen von einem Saxophon auf der Bühne reflektiert, es blitzte auf wie Gold.
    »Ein Tanzlokal«, sagte Möllerström.
    Links von der Bar wurde eine Tür geöffnet, und ein Mann kam auf sie zu. Er reichte ihnen die Hand und stellte sich vor. Er war groß, größer als Bergenhem und Möllerström, kahler Schädel und rasierte Schläfen. Unter einem dunklen Sakko trug er ein weißes T-Shirt zu schwarzen Anzughosen.
    Er kam ihnen irgendwie bekannt vor. Bergenhem hielt seine Hand fest, während er sich und Möllerström vorstellte.
    »Angenehm«, sagte Johan Samic.
    Bergenhem versuchte zu erklären, warum sie hier waren.
    »Da sind Sie genau richtig«, sagte Samic.
    Bergenhem wartete. Möllerström sah erstaunt aus.
    »Wir hatten damals dort ein Lokal«, sagte Samic. »Das war kein Geheimnis.«
    »Wir reden hier nicht von Geheimnissen.« »Barock war ein korrekter Club«, sagte Samic. Was zum Teufel meint er damit?, dachte Bergenhem. »Wir haben ihn zu einem respektablen Club gemacht.« »War er das vorher denn nicht?« Samic lächelte.
    »Dürfen wir uns ein bisschen umsehen?«, fragte Bergenhem.
    »Nein.«
    »Nein?«
    »Ich mag es nicht, wenn Leute vor Öffnung des Lokals hereinspaziert kommen und sich umsehen«, sagte Samic.
    »Wir ermitteln in einem schweren Verbrechen«, sagte Möllerström.
    »Ich weiß, aber was hat das mit meinem Restaurant zu tun?« »Das haben wir doch gerade erklärt.«
    »Das schon. Aber ich sehe nicht, was das mit diesem Laden hier zu tun haben soll?«
    »Wir haben noch ein paar Fragen an Sie«, sagte Bergenhem.
    »Ja?«
    »Vielleicht sollten wir die bei uns klären.«
    »Bei Ihnen?«
    »Im Polizeipräsidium.«
    »Haha.«
    »Dann gehen wir also, sind Sie bereit?« »Was zum Teu... «
    »Sie können sich nicht weigern, mitzukommen, Samic. Das wissen Sie sicher.«
    »Okay... Himmel, ich hab im Augenblick so viel zu tun. Dann schnüffeln Sie eben rum.« Er sah sich um. »Dahinten sind die Toiletten.« Er machte ein Zeichen mit dem Daumen. »Ich gebe Ihnen die Erlaubnis, auch die Damentoiletten aufzusuchen.«
    »Arroganter Kerl«, sagte Möllerström, als sie an einem neuen Touristenstrom vorbeifuhren. Oder sind es immer dieselben Leute, die hier den ganzen Tag herumlaufen, dachte er.
    »Er kam mir bekannt vor«, sagte Bergenhem.
    »Als Typ, meinst du?«
    »Mehr als das. Ich habe den Kerl irgendwo schon mal gesehen. «
    »Warum hast du ihm nicht die Fotos von den Mädchen gezeigt? Und von der Wand.«
    »Die Situation war nicht günstig.« Bergenhem drehte sich zu Möllerström um, der am Steuer saß. »Abgesehen davon, hätte er nichts erkannt.«
    »Glaubst du das?«
    »Irgendwie kam er mir bekannt... «

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