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In aller Unschuld Thriller

In aller Unschuld Thriller

Titel: In aller Unschuld Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Überblick über die Situation verschafften und ihre Möglichkeiten abwogen, hatten sie eine größere Chance, Dahl zu überraschen und ihn von Carey wegzulocken.
    »Da ist es«, sagte Tippen und deutete nach links.
    Kovac bremste. Der Streifenwagen hatte sie zwar schneller hierhergebracht als jedes andere Beförderungsmittel, aber sie konnten damit nicht vor dem Gebäude vorfahren. Er hielt an einer Stelle, wo ein paar kaum noch belaubte kleine Bäume etwas Schutz boten, und stellte den Motor ab.
    Das Gebäude sah aus wie eine Kriegsruine. Es stand ungefähr fünfzig Meter von der Straße entfernt auf einem von Unkraut überwucherten Grundstück. Keine Deckung. Es gab keine Möglichkeit, sich ungesehen zu nähern.
    »Scheiße«, sagte er. Er rieb sich mit den Händen übers Gesicht, atmete tief durch und dachte nach. »Wir müssen zu Fuß rein. Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    Er musterte das Gebäude und versuchte, nicht daran zu denken, was drinnen vielleicht gerade vor sich ging, während sie hier standen und sich einen Plan überlegten.
    »Sam«, sagte Tippen. »Schau mal, dort. Wir sind nicht allein.«
    Auf einem Feldweg neben der Straße stand ein alter Pick-up mit Wohnmobilaufbau, teilweise durch eine weitere kahle Baumgruppe dem Blick entzogen. Noch jemand, der von dem Haus aus, in dem Dahl Carey gefangen hielt, nicht gesehen werden wollte.
    »Kannst du das Nummernschild erkennen?«
    Tippen sah ihn an. »Kannst du es erkennen?«
    »O Mann, wir werden alt«, sagte Kovac. »Schnapp dir das Gewehr, und dann los.«
    Darauf bedacht, kein Geräusch zu machen, stiegen sie aus dem Streifenwagen. Sie ließen die Türen offen stehen und liefen zu dem Pick-up.
    »Benutzen die im Büro des Sheriffs so was für Undercover-Einsätze?«, fragte Kovac sarkastisch, als sie vor der Motorhaube standen.
    Der Wagen musste mindestens zwanzig Jahre alt sein. Ein Ford F- 150 . Sonne und Wetter hatten die einst dunkelblaue Lackierung im Lauf der Jahre ausgeblichen.
    Während Tippen per Handy das Kennzeichen durchgab, schaute Kovac durch das Fenster in die Fahrerkabine. Sie war leer. Nicht einmal ein Kaugummipapier lag herum. Er blickte durch das Fenster des Wohnmobilaufbaus. Zwei Reisetaschen, eine kleine Kühlbox.
    Er ging zum Heck und öffnete leise die Tür, um das Innere genauer in Augenschein zu nehmen. Eine der Taschen war groß genug, um ein Gewehr darin zu verstauen. An einem der Trage-griffe hing ein Gepäckanhänger.
    Kovac bekam eine Gänsehaut, als er ihn las.
    »Der Wagen gehört einem Walter Dempsey«, sagte Tippen. »Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass er ein Verwandter von unserem guten Stan ist.«
    Kovac öffnete die Heckklappe. Er griff nach der Reisetasche, die vorne lag. Sie war offen. Darin befand sich eine Auswahl an Werkzeugen – Handsägen, Schraubenzieher, Zangen … und ein Brennkolben.
    »Toll«, sagte Tippen. »Zwei Irre, das doppelte Vergnügen.«
    Kovac stemmte die Hände in die Hüften und begann, im Kreis herumzugehen. Sie hatten nicht die geringste Ahnung, was in dem Haus gerade passierte. Sie hatten keine Zeit, die Lage zu sondieren, sich zu beraten, eine Strategie zu entwickeln. Carey war da drin mit zwei Männern, die nichts Gutes im Schilde führten.
    »Scheiß drauf«, sagte er. »Gehen wir rein.«
    Als er um die Motorhaube des Pick-up herumlief, meinte er, in einiger Entfernung Stimmen zu hören. Er beschleunigte seine Schritte. Dann fing er an zu laufen.
    Jemand rannte auf die Straße zu.
    Die Luft wurde von einem Schuss zerrissen.
    Die Person, die da rannte, war Carey.
    Sie stolperte und fiel hin.
    Bewegte sich nicht mehr.
    In Kovacs Kopf überschlugen sich die Gedanken. War sie angeschossen? Hatte Dempsey sie mit einem Gewehr zu Fall gebracht?
    Er nahm sich nicht die Zeit, sich umzusehen, sondern rannte über die ehemalige Zufahrt. Falls der Schütze ein Zielfernrohr hatte, war er geliefert, aber er rannte trotzdem weiter.
    »Carey!«
    Er fiel neben ihr auf die Knie.
    »Carey!«
    Sie lag mit dem Gesicht nach unten da und schluchzte leise. Kovac tastete mit zwei Fingern nach dem Puls an ihrem Hals und stellte fest, dass er wie rasend schlug.
    Er beugte sich über sie und strich ihr die Haare zurück. »Carey, ich bin's, Sam. Können Sie mich hören? Bleiben Sie ganz ruhig liegen.«
    Er strich vorsichtig über ihren Rücken in der Erwartung, auf seiner Hand Blut zu sehen von dem Schuss, der sie getroffen hatte. Er konnte jedoch keine Einschusswunde finden.
    Scheinwerferkegel glitten

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