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In besten Kreisen

In besten Kreisen

Titel: In besten Kreisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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einen Mordfall gezogen, sondern auch noch in ein Zeltlager voller Schwuler gesteckt habe?« »Seien Sie beruhigt. Falls Artifoni Mary Bradford ermordet hat, dann hat das wahrscheinlich mit seinem tollen Lager zu tun. Ich versuche bloß, den Gedanken zu verfolgen, daß auch der normalste Mensch eine Eignung zum Mörder haben kann. Wir sollten das zumindest im Hinterkopf behalten, falls es aus anderen Gründen unmöglich sein sollte, Artifoni den Mord anzuhängen.« »Ihre Ausdrucksweise läßt viel zu wünschen übrig.« »Warum betrachten wir es nicht andersherum?« sagte Grace.
    »Welches mögliche Motiv könnten die Hausbewohner gehabt haben, sie zu töten? Zum einen läge ja ihre Leiche hier vor der eigenen Tür.
    Zum anderen, egal was für eine Landplage sie auch war – und das kann man ja wohl ohne Übertreibung von ihr behaupten –, müßte keiner in diesem Haus sie umbringen, um sie loszuwerden.
    Schlimmstenfalls würde das Ende dieses Sommers das Ende möglicher Berührungspunkte mit ihr bringen. Und drittens: Würde denn jemand von uns einen Mord so inszenieren, daß ein Kind oder sein Lehrer zum Instrument seiner Tat würden? Das spräche für einen Mangel an Phantasie, der mir in dieser Runde ziemlich unwahrscheinlich vorkommt.« »Nichts von dem trifft zu, wenn es Mrs. Monzoni oder Mr. Pasquale waren.« »Stimmt. Dem muß eindeutig nachgegangen werden. Aber dieses Gespräch hat auch ergeben, daß wir uns Mr. Mulligan näher anschauen müssen. Orgien oder nicht: Das, was wir durch Lina wissen – falls sie bereit ist, es zu bestätigen –, spricht für einen Mangel an Phantasie seitens Mr. Mulligans.« »Wieso wißt ihr beiden so viel über Lina und Mr. Mulligan?« fragte Kate.
    »Der Herrgott hat uns Augen geschenkt, sollten wir sie nicht gebrauchen?« sagte Grace. »Als diese freundlichen Sommergäste mir von künstlicher Befruchtung erzählten und von den fabelhaften Anzeichen für den richtigen Zeitpunkt der Befruchtung – das gegenseitige Besteigen des Rindviehs – ja, schauen Sie nur erstaunt, meine Liebe, aber mir ist aufgefallen, daß Leute sehr gern über Sex unter agrikulturellem Aspekt reden –, also, es gab Momente während dieser erleuchtenden Erläuterungen, als ich wirklich dachte, Mr. Mulligan übt sich gleich selbst im Besteigen in seinem Wohnzimmer.« »Professor Knole, ich bin schockiert«, sagte Kate.
    »Ich auch«, sagte Emmet.
    »Das Problem mit euch beiden ist«, sagte Grace, »daß ihr, wie alle jungen Leute, den Nutzen aus dem, was man wohl eine freie Ausdrucksweise nennt, nur für euch und eure Truppe reserviert sehen möchtet. Ich habe mir schon oft gedacht, wir reiferen Leute sollten euch hin und wieder demonstrieren, wie sich so etwas aus dem Mund anderer Generationen anhört. Möchte noch jemand Kaffee?« Eveline
     
    D as Kontingent aus Zeugen und potentiellen Angeklagten kehrte kurz vor dem Dinner zurück, wunden Fußes und der Welt überdrüssig. Laut riefen sie nach Speis und Trank.
    »Ich dachte, ihr hättet vielleicht John Cunningham mitgebracht«, sagte Kate zu Reed.
    »Offen gesagt«, sagte Reed, »das können wir uns nicht leisten.« »Hat er denn niemals ein paar freie Stunden zu verschenken?« »Der nicht. Jedenfalls nicht, solange irgendwelche Verfahren anhängig sind, und das ist wohl ständig der Fall. Nimm es ihm nicht übel, Kate. Er hat sich für die Verhandlung vor dem Gericht in Pittsfield heute mehr Zeit genommen als für viele Klienten, die ihm das doppelte Honorar zahlen. Und er hat es auch wirklich gut gemacht.
    Ich habe dir übrigens ein Geschenk mitgebracht.« »Was hat er wirklich gut gemacht? Du spannst mich auf die Folter.« »Erst mal brauche ich einen Martini on the rocks. Unsere einzige Nahrung bestand aus einem durchweichten Sandwich und Coca-Cola, und das ist nicht gerade mein Lieblingsmenü. Ich bin entweder zu alt oder zu degeneriert, als daß eine Cola mich aufmöbeln könnte.
    Danke. Gib Lina und William auch einen. Sie brauchen ihn nötiger als ich. Hör auf mich, mein liebes Mädchen, spiel nie mit Gewehren herum. Wir mußten natürlich ausgerechnet einen Richter erwischen, dessen Enkel sich gerade in den eigenen Fuß geschossen hatte.« »Reed, wie schrecklich!« »Anders kann man das gar nicht bezeichnen. Gewehre sind das Allerletzte, davon war ich schon immer überzeugt. Aber der arme William fühlte sich schon miserabel genug mit seinem schlechten Gewissen; es war wirklich unnötig, daß ihm der Untersuchungsrichter einen langen

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