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In besten Kreisen

In besten Kreisen

Titel: In besten Kreisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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auf die Batterie«, sagte Kate ein weiteres Mal an diesem Abend. Inzwischen war es ziemlich dunkel geworden. Die beiden Streifenpolizisten schienen ihren Beitrag zur Diskussion nicht recht zu würdigen.
    »Zeigen Sie uns bitte einmal Ihren Führerschein und die Zulassung«, sagte der eine der Polizisten. In dem Augenblick kam ein Pannenwagen herangefahren, offenbar von dem Mann herbeigerufen, der sie an den Straßenrand geschoben hatte.
    »He, Mac«, sagte der Streifenpolizist. »Mal sehen, ob du herauskriegst, was hier los ist.« Der Automechaniker drehte den Zündschlüssel und versuchte, den Motor zu starten. Nichts passierte. »Batterie ist hin«, sagte er.
    »Meine Batterie«, sagte Kate, die sich langsam fühlte, als hätte sie in einem Theaterstück nur einen Satz zu sagen und müßte den Probe für Probe wiederholen, »müßte sich eigentlich während der Fahrt aufgeladen haben.« »Wahrscheinlich ist die Lichtmaschine hinüber«, sagte der Mechaniker. Er holte ein langes Kabel mit Klammern an beiden Enden und fing an, sie auf geheimnisvolle Weise irgendwo anzuklemmen.
    »In dem Moment, wo Sie Ihre Scheinwerfer eingeschaltet haben, haben Sie den ganzen Saft aus der Batterie gezogen. In den meisten Wagen gibt es am Armaturenbrett einen Zeiger, an dem Sie sehen können, wann die Batterie sich entlädt. Aber diese kleinen Kisten haben das natürlich nicht.« »Ich hätte es ohnehin nicht bemerkt«, sagte Kate.
    »Ihre Bürsten sind wahrscheinlich hin. Muß Sie abschleppen.« »Meine Bürsten?« sagte Kate.
    »Ich fahre auf dieser Straße jetzt schon ein Jahr lang Streife«, sagte der Polizist, »und noch nie hatte jemand Probleme mit den Bürsten oder den Schleifringen.« »Sehr ungewöhnlich, daß in diesen Wagen die Lichtmaschine kaputtgeht. Vor allem nicht«, – der Mechaniker leuchtete mit der Taschenlampe auf den Tachometer -»wenn sie erst, wie hier, neuntausend Meilen gelaufen sind. Reichlich merkwürdig. Bei diesen Autos geht selten etwas kaputt. Muß Sie abschleppen.« »Einen Moment«, sagte der Polizist. »Ihren Führerschein und die Zulassung.« »Habe ich etwas falsch gemacht?« fragte Kate. Der Polizist und sein Kollege warteten gleichmütig und würdigten sie keiner Antwort.
    Kate griff in den Wagen nach ihrer Handtasche, in der Handtasche nach der Brieftasche und in der Brieftasche nach dem Führerschein.
    Er war nicht darin.
    »Er muß doch da sein«, sagte sie. »In New York ausgestellt, gültig und ohne Bußgeldeintragungen.« Vorsichtig zog sie ihren Fakultätsausweis aus der Brieftasche, den Kundenausweis für die Universitätsbuchhandlung, den Ausweis des Fakultätsclubs, die Versicherungskarte, die Blue-Cross-Karte, einen kleinen Kalender und drei Fünf-Cent-Briefmarken. »Er ist immer da«, sagte sie.
    »Es ist ein Verstoß, ohne Führerschein zu fahren. Zeigen Sie uns die Zulassung.« Kate fiel ein, was Reed gesagt hatte: »Die Zulassung steckt in einer Plastikhülle im Kartenfach. Sie liegt immer ganz unten. Du wirst sie vorzeigen müssen«, hatte er augenzwinkernd und, wie sich jetzt zeigte, prophetisch hinzugefügt, »wenn sie dich wegen rücksichtslosen Fahrens anhalten.« Sie schlüpfte in den Wagen und sah ins Kartenfach. Die Plastikhülle war da, aber keine Zulassung steckte darin.
    »Keine Zulassung«, informierte der eine Polizist den anderen.
    Kate fragte sich – und das nicht zum erstenmal –, warum eigentlich alle Streifenpolizisten Zwei-Meter-Männer waren oder zumindest so wirkten und dazu bar jeden menschlichen Gefühls. Wahrscheinlich machten das ihre Stiefel. Und ihre Schutzbrillen.
    »Dann müssen Sie mitkommen«, sagten sie.
    »Sie meinen, in Ihrem Streifenwagen?« Die Frage wurde nicht zur Kenntnis genommen. Der eine Polizist wandte sich an den Mechaniker. »Können Sie den abschleppen?« »Klar. Ich könnte die Batterie laden«, sagte er mit einem Schulterzucken, »und sie könnte wieder starten, aber mit eingeschalteten Scheinwerfern käme sie nicht weit.« Er reichte Kate eine Karte.
    »Steigen Sie ein«, sagte der Polizist. Kate setzte sich auf den Rücksitz des Streifenwagens, und der eine Polizist setzte sich neben sie, offenbar, um sicher zu gehen, daß sie den Fahrer nicht von hinten erwürgte. »Ist es sehr strafbar, ohne Führerschein zu fahren?« fragte sie ihren Nachbarn. Er gab keine Antwort. Offensichtlich gehörte es nicht zu seinen Gewohnheiten, sich mit Kriminellen zu unterhalten.
    Im Polizeirevier wurde Kate bedeutet, sie habe zu warten. Sie

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